Ich sah schnell weg und versuchte mich auf das Gespräch zwischen Calvin und meinen Eltern zu konzentrieren. Ich hörte zwar, dass sie miteinander redeten, dennoch kam es kaum bei mir an. Mein Lächeln war in meinem Gesicht festgefroren und ich ließ es keine Sekunde fallen. Ich brauchte es und musste es aufrecht erhalten.
Der Blick von Nero brannte sich praktisch in mich und ich unterdrückte zwanghaft erneut zu ihm zu blicken. Immer noch war er in meinem Kopf und wollte da nicht raus. Dabei hatte ich gedacht, dass mir ein vollkommener Neuanfang gut tun würde. So das ich alles hinter mir lassen konnte.
Nun hatte ich es stolz bewiesen bekommen, dass es nie so einfach sein konnte. Natürlich hatte ich ihn nie aus meinen Gedanken verbannen können und meine Eltern waren dieselbe Plage, die würden stets gleich bleiben.
Dank Calvin konnte ich mir diesen Mist antun.
Das war die vollkommene Ironie. Ich haute ab, um ein ruhiges und normales Leben zu führen, damit ich dann Calvin in die Arme lief. Mein Leben war der reinste Witz.
Ich sah auf zu meinem Verlobten und versuchte endlich Fokus darauf zu legen, um was es bei dieser Unterhaltung ging. Er lachte gerade, weshalb ich mich meinen Eltern widmete und bei denen war es derselbe Fall.
Wie immer hatte er es geschafft, dass man ihn liebte. Der perfekte Calvin, den jeder mochte, sofern er das wollte. Er wickelte die Leute um seinen Finger und das tat er ständig in vollkommener Perfektion.
Aber was sollte ich mich beschweren?
Ich war dieselbe dumme Nuss gewesen.
Da ich Neros Blick nicht mehr auf mir spürte, wagte ich zu ihm hinüberzusehen.
Er sah verboten gut aus, dann trug er einen Anzug, die machten Männer meist nochmal attraktiver. Seine schwarzen, kurzen Haare waren perfekt nach hinten gestylt. An seinem Hals konnte ich ein Tattoo erkennen, dass hatte er früher nicht. Es wäre interessant zu wissen, was genau es war. Er hatte damals bereits welche, aber dieses war neu.
Nero unterhielt sich soeben mit einem Mann, welcher mir unbekannt war. Aber bei meiner längeren Abwesenheit konnte man wohl kaum verlangen, dass ich alle Gesichter kannte. Beide wirkten sehr ernst, also handelte es sich vermutlich um etwas Geschäftliches.
Hm, eigentlich war es ein kleines Wunder, dass er hier war. Nero hatte ungern nach den Regeln der Gesellschaft gespielt und hasste solche Veranstaltungen. Scheinbar hatte er seine Meinung geändert und war mittlerweile mitten drin in dieser Scheinwelt.
"Ever?"
Und mein Blick schnellte zu Calvin, der mich fragend musterte. Das war sehr schlecht, denn er könnte ausrasten, wenn man ihm keine Beachtung schenkte.
Hoffentlich hatte er mich einmal angesprochen und kein weiteres Mal, ansonsten wäre diese Situation peinlich. Ich konnte nur hoffen, dass niemand kapiert hatte, wen genau ich beobachtet hatte. Das wäre ungünstig, vor allem mein Verlobter konnte sehr sensibel sein. Eifersucht wurde bei ihm groß geschrieben.
"Ja, bitte? Und tut mir leid für meine Abwesenheit. Ich war nur lange nicht mehr hier und da sieht man teilweise viele altbekannte Gesichter."
Wie Nero, den attraktivsten Mann auf diesem Planeten, niemand konnte ihm annähernd das Wasser reichen.
"Alles gut. Deine Eltern haben gefragt, ob wir ein paar Tage länger bleiben." Es blitzte in seinen Augen auf, dass alles weit von gut entfernt war. Die Strafe würde kommen oder der Ärger.
Mein Verlobter fuhr fort: "Deine Eltern haben zwar angeboten, dass wir ein Gästezimmer bei ihnen beziehen könnten, aber wir sollten einfach im Hotel über eine Verlängerung für unseren Aufenthalten bitten."
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A Million Reasons | ✔️
ChickLitEine Frau & zwei Mafiabosse Gut gegen böse. Sie führt ein unglückliches und aussichtsloses Leben mit ihrem Verlobten. Ihre Familie ist das reinste Chaos, welche sie nach langer Zeit wieder besucht. Und dort trifft sie wieder auf IHN, der einzige Man...