Kapitel 11

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Das Badezimmer war ein guter Ort, um sich zu beruhigen und einen kühlen Kopf zu bewahren, um einen Plan zu erstellen.

Und exakt das war passiert, denn ich hatte eine Lösung gefunden, wie ich all dem entkam und am Ende mit Glück auf Calvins guter Seite stand.

Zur Sicherheit hatte ich eine Weile gewartet, was drei Stunden waren. Die Uhr im Badezimmer hatte mir einen Gefallen getan, weshalb ich das hatte beurteilen können.

Vor etwa eineinhalb Stunden hatte Nero geklopft, aber ich hatte ihn ignoriert. Die Botschaft war klar angekommen, weshalb er wieder gegangen war.

Nun drehte ich langsam das Drehschloss auf und das so leise wie möglich. Danach öffnete ich langsam und sanft die Tür.

Als das geschafft war, spähte ich in den Gang hinaus. Mittlerweile war das Licht eingeschaltet, weshalb man gut sehen konnte. Es war niemand in Sicht, weshalb ich aus dem Badezimmer schlich.

Es dürfte naiv sein, aber ich wollte wenigstens versucht haben meinen Plan umzusetzen.

Ich tapste den Gang entlang und in einem Zimmer sah ich das Licht brennen. Ich blieb neben der Tür stehen, sammelte mich kurz und wagte es schließlich um die Ecke zu spähen.

Es war ein Wohnzimmer und der Fernseher war ein. Wie man es bei dieser Wohnung erwarten konnte war das ein riesiges, edles Teil und irgendein Film lief gerade.

Mein Blick wanderte weiter und ich konnte Nero entdecken, welcher auf der Couch saß und schlief. Zumindest waren seine Augen geschlossen.

Bei längerer Beobachtung durfte ich feststellen, dass seine Atmung tief war, was auf Schlaf hinwies. Falls das korrekt war, ließ sich mein Vorhaben besser umsetzen als erwartet.

Ich wartete es nicht weiter ab und schlich den Gang entlang weiter, um zur Haustür zu gelangen.

Im Vorraum angekommen, fand ich schnell den Lichtschalter und betätigte diesen. Der Raum wurde dadurch erhellt und meine Augen waren bereits auf die Wohnungstür gerichtet.

Leider steckte der Schlüssel nicht im Schloss, was auch dämlich wäre. Wobei Nero dumm genug war einzuschlafen, obwohl ich klar gemacht hatte, dass ich weg von ihm wollte. Den Kampf gegen die Müdigkeit hatte er dennoch verloren und war somit ein schlechter Entführer.

Kurz dachte ich nach, denn irgendwie musste ich hier rauskommen. Das bedeutete, dass ich dieses verdammte Schloss aufsperren musste und das wiederum hieß, dass ich den Schlüssel brauchte.

Heute hatte ich eine intelligente Schlussfolgerung nach der anderen. Jetzt musste ich sie nur noch verwirklichen.

Wo würde ich an Neros Stelle den Schlüssel verstecken?

Vermutlich trug er ihn bei sich, dass kam mir am wahrscheinlichsten vor. Es mag riskant sein ihn zu wecken, aber ich fand keine andere Möglichkeit zu einer Flucht.

Ich drehte um und ging leise zurück zum Wohnzimmer. Mein Herzschlag hatte sich automatisch erhöht und ich wurde nervös.

Ich fühlte mich wie ein Sträfling, der aus dem Gefängnis ausbrechen wollte oder eine Frau auf einer Geheimmission. Zu weit hergeholt war all das nicht.

Den richtigen Raum erreicht, wagte ich zu Nero hinüber zu gehen. Das Bild war dasselbe wie vorhin. Wenigstens lief der Fernseher weiterhin, so gab es ein paar Geräusche im Hintergrund, die meine möglichen überdecken könnten.

Vor ihm angekommen, musste ich nochmal kurz nachdenken, obwohl ich eigentlich absolut keine Zeit zu verlieren hatte.

Wenigstens trug er eine Anzugshose und keine Jeans, denn bei der wären die Taschen schwerer zu erreichen. Anzugshosen hatten die klassischen seitlichen Schlitze als Tasche.

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