Am nächsten Morgen erwachte ich in Neros Armen. Obwohl es ein ungewöhnliches Erwachen war hatte ich keine Probleme mich mit der allgemeinen Situation auszukennen. Mein verschlafenes Hirm bekam alles auf die Reihe und erinnerte sich an die letzte Nacht.
Gut, es war noch dunkel, also dürften es ein paar Stunden gewesen sein.
Ich hatte zwar nicht damit gerechnet erneut einzuschlafen, aber offensichtlich war mir das sehr wohl gelungen. Ich musste zugeben, dass das Kuscheln mit ihm angenehm war und ich fühlte mich wie in einer schönen rosa Blase. Da musste man praktisch im Land der Träume landen und konnte einen ruhigen Schlaf genießen.
Geweckt wurden wir von Neros Wecker, der aus vollem Hals sang. Der Ton war nicht mal zu grausam, dabei war der Standard einfach nervtötend.
Nero gab ein Grummeln von sich und ich versuchte mich aus seinen Armen zu befreien, damit ich dem Lärm ein Ende machen konnte.
Die Problematik in dem Ganzen war, dass er deshalb fester zudrückte und ich keine Chance hatte.
Also rief ich: "Nero!"
Ein weiteres Grummeln war zu hören, allerdings klang es diesmal etwas weniger verschlafen. Wie schön, dass er langsam realisierte, dass es Zeit wurde wach zu werden.
Er flüsterte in einer rauen Stimme: "Ever."
"Richtig und jetzt stell endlich deinen Wecker aus. Danach sollten wir bald weiterfahren."
Es galt keine Zeit zu verschwenden und wir hatten nun beide eine Runde Schlaf bekommen. Trotz dem Bodyguard neben mir, meldete sich eine kleine Angst in mir. Noch waren wir in keinem gesicherten Unterschlupf. Unser genauer Standort war ein schlecht beleuchtetes Motel, da konnte man kein Vertrauen aufbauen.
Nero lockerte den Griff um mich, weshalb ich mich sofort ganz daraus befreite und aufsetzte. Seine Wärme fehlte mir gleich, was ich in Form von Kälte spürte.
Tragisch, wie sehr ich diesem Mann verfallen war.
Sein Hirn schien langsam richtig zu funktionieren, denn er stellte den Wecker ab und meinte genervt: "Wenn es nicht mein Handy wäre, hätte ich das Teil gegen die Wand geworfen."
Ja, den Gedanken hatte vermutlich jeder, zumindest war mir das sehr gut bekannt. Wobei ich seit ich das Studium abgebrochen hatte, kaum wichtige Termine hatte, weshalb ich keinen Wecker gebraucht hatte. Calvin hatte mich sehr gut klein gehalten und beinahe eingesperrt.
Ich rückte zur Bettkante und brachte damit einen Sicherheitsabstand zwischen uns. Meine Füße schwang ich darüber und der Mann hinter mir, schaltete das Licht der Nachtischlampe ein. Es war eher schwach, weshalb meine Augen keine Probleme hatten sich daran zu gewöhnen.
Das hässliche Zimmer kam in mein Sichtfeld und dieses Motel hatte allgemein schon bessere Zeiten erlebt. Vermutlich einer der Gründe das Gelände dunkel zu halten, dann wusste man vorher nicht worauf man sich in Wirklichkeit einließ. Außer natürlich untertags, da könnte es niemanden entgehen.
Das Bett gab ein Knarzen von sich, als Nero genauso aufstand und ich streckte mich, als ich wieder auf beiden Beinen war. Ein Gähnen kam über meine Lippen, womit ich Nero ansteckte.
Mir kam sofort der Gedanke, dass Gähnen zwar allgemein sehr ansteckend war, aber man tat es nur auch, wenn es ein gemochter Mensch war. Sofern das korrekt war, hatte ich die offizielle Bestätigung, dass ich ihm sympathisch war.
Wobei das im Grunde längst klar war, ansonsten hätte er mir nie derart geholfen und Nero hatte praktisch darauf bestanden.
Nein, ich machte mir viel zu viele Gedanken.
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A Million Reasons | ✔️
Chick-LitEine Frau & zwei Mafiabosse Gut gegen böse. Sie führt ein unglückliches und aussichtsloses Leben mit ihrem Verlobten. Ihre Familie ist das reinste Chaos, welche sie nach langer Zeit wieder besucht. Und dort trifft sie wieder auf IHN, der einzige Man...