Ich schreckte aus dem Schlaf hoch als ein Klingeln eines Handys zu hören war. Allerdings konnte ich mich nicht aufsetzen, da mich jemand festhielt. Das irritierte mich noch mehr.
In meinen Gedanken blitzte Calvin auf, weshalb ich mich grob aus diesen Armen befreite und die Angst aufkeimte.
Diesem Mann zu nahe zu sein und nicht von ihm loszukommen konnte böse enden. Dieses Szenario war mir viel zu vertraut.
Teilweise musste man nur seiner Ansicht nach falsch atmen und schon war er auf 180. Mit Sicherheitsabstand hätte ich wenigstens eine Chance auf Flucht oder konnte mich besser verteidigen, da ich den Schlag eher kommen sah.
Zu meinem Erstaunen war ich die Arme um mich schnell los und öffnete hektisch meine Augen. Am besten behielt ich ihn im Blick und wog ab wie genau Calvins Laune war.
Aber schon vernahm ich eine sanfte Stimme, die fragte: "Hey, Ever, was ist los?"
Im Sitzen sah ich hinüber zu ihm und war unglaublich froh Nero zu erkennen. Der Wahnsinn war mit mir durchgegangen und ich hatte mich gedanklich in der Vergangenheit wiedergefunden.
Ich fasste mir an mein Herz, welches viel zu schnell schlug. Die Erleichterung überkam mich und mit einem tiefen Atemzug, schloss ich meine Augen. Neben ihm konnte ich mich wieder entspannen und musste keine Sorgen um mein Leben haben.
Nero erkannte das Problem, denn er sagte immer noch sanft: "Calvin kommt dir nicht mehr zu nahe. Du bist bei mir in Sicherheit."
Ich nickte und antwortete leise: "Ja, ich weiß."
Gerade als ich meine Augen öffnete, hob Nero seine Hand und legte diese auf meine Wange, um mit seinem Daumen darüber zu streicheln. Diese Berührung ließ ich zu und sie hatte etwas Beruhigendes.
Erst jetzt nahm ich wieder das Klingeln seines Handys wahr, welches nach Aufmerksamkeit forderte. In dem Stress war dieser Lärm in den Hintergrund gerrückt.
Nero beachtete das nicht weiter und sagte: "Es tut mir leid, dass dich der Klingelton geweckt hat. Eigentlich wollte ich dich schlafen lassen."
Meine Hand legte ich auf die seine, weil ich ihn einfach gerne berührte und antwortete: "Kein Problem, aber jetzt solltest du rangehen."
Man rief nicht umsonst jemanden an, dafür hatte es immer einen Grund. Vor allem, wenn man eine Verantwortung oder einen Job wie er hatte.
Mit einem Seufzen löste er seine Hand von mir, weshalb ich meine in den Schoß legte. Nebenbei fragte ich mich, ob ich zu vertraut mit ihm umging. Den Gedanken schob ich schnell beiseite, denn damit konnte ich mich später befassen.
Nero holte das Handy aus seiner Hosentasche und ich beobachtete ihn dabei. Allerdings drückte er den Anruf weg, anstatt ihn entgegen zu nehmen.
Ich sah ihn fragend an und meine Neugier wollte unbedingt befriedigt werden. "Wen ignorierst du?"
Mich würde ein Telefonat kein bisschen stören, denn es könnte etwas Wichtiges sein. Allgemein hätte ich kein Problem damit und könnte es verstehen. Die Rettungsaktion war sehr spontan gewesen und er hatte sicherlich noch genug andere Dinge zu tun.
"Deinen Bruder."
Aja, Ian also. Dann ging es mit hoher Wahrscheinlichkeit tatsächlich ums Geschäft. Wobei die beiden genauso befreundet waren und es keine rein geschäftliche Beziehung war.
Das Klingeln ging erneut los, was auf die Dringlichkeit hinwies. Wenn jemand weg gedrückt wurde und trotzdem weiterhin anrief, könnte es sogar ein Notfall sein.
Nero sah das auch so, denn er meinte: "Ich werde kurz mit ihm reden und wimmle ihn danach ab."
"Nein, nein, mach dir wegen mir bitte keinen Stress. Du kannst dich gerne deiner Arbeit widmen."
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A Million Reasons | ✔️
Literatura FemininaEine Frau & zwei Mafiabosse Gut gegen böse. Sie führt ein unglückliches und aussichtsloses Leben mit ihrem Verlobten. Ihre Familie ist das reinste Chaos, welche sie nach langer Zeit wieder besucht. Und dort trifft sie wieder auf IHN, der einzige Man...