Kapitel 18. Das Abendessen

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Cameron:

Erschöpft setzte ich mich in meinen Ohrensessel und blickte in die Nacht hinaus. Die Sterne funkelten am Himmel. Ein kühles Lüftchen wehte herein.

Selbst jetzt konnte ich ihn noch riechen. Sein Geruch machte mich wahnsinnig. Wie konnte das nur möglich sein.

Das erste Mal hatte ich es gespürt als wir zusammen im Zug waren. Taro war ein Omega.

Nachdem ich ihn gerettet hatte wollte ich mich eigentlich nur vorstellen. Ein Essen war mehr als erwartet.

Taro war freundlich und sehr hilfsbereit. Dabei fragte ich mich wieso? War es nur weil ich dabei verletzt wurde? Fühlte er sich schlecht deswegen.

Ich blickte noch nicht ganz durch.

Sachte klopfte es an meiner Wohnungstüre.

,,Ich komme." Rief ich schon einmal. Schwerfällig kam ich auf die Beine. Mit einer Hand hielt ich mir die Seite, sie schmerzte noch immer obwohl es schon länger her war. Der Arzt meinte bei so einer Verletzung wäre das normal.

Als ich die Türe öffnete stand dort Taro mit einem kleinen Lächeln. Eine schwere Tüte in seiner Hand.

,,Danke." Dabei wollte ich nach der Tüte greifen, doch er wich mir geschickt aus. Ich war ein wenig überrascht wie schnelle er reagiert hatte.

,,Nichts da." Grinste er mich frech an. Da lief er an mir vorbei in meine Wohnung. Dieser Omega verwirrte mich einfach total.

Zusammen räumten wir den Einkauf auf und ich gab ihm das Geld. Ehrlich gesagt war ich dankbar für seine Hilfe.

,,Möchtest du schon mit rüber kommen, das Essen ist zwar noch nicht ganz fertig aber wenn es dir nichts aus macht." Taro blickte zu mir auf.

,,Wieso nicht." Besser als hier allein in meiner Wohnung zu warten.

Ich folgte ihm aus meiner Wohnung hinaus in den Flur direkt in seine. Ein wenig komisch fühlte es sich schon an.

Was mir sofort auffiel waren die grünen Akzente in der Wohnung. Im Flur hing ein Bild, der lange gewebte Teppich war in einem schönen Grün. Und als ich in den Wohnbereich kam war es als würde ich in eine andere Welt abtauchen.

Überwältigt blickte ich mich um.

Die Küche sah aus wie bei mir, nur kochte dort schon etwas auf dem Herd und es roch lecker. Mein Magen knurrte. Ich hatte wirklich Hunger, stellte ich fest.

,,Schau dich ruhig um, ich kümmere mich um das Essen." Dann huschte er zum Herd.

Während ich mich weiter umsah. In einer Ecke stand ein Schreibtisch, er war aus dunklen Holz, viele Mappen lagen darauf. Ein Laptop und all die Sachen die man im Büro zum arbeiten brauchte.

Im Raum standen große grüne Pflanzen. Was mich jedoch am meisten wunderte war der Esstisch. Er war oval und sehr niedrig. Es gab keine Stühle, dafür einen großen Teppich auf dem Sitzkissen Platziert waren. Es gab dunkelgrüne platzsetzts mit goldenen Verzierungen und Stäbchen.

So hatte ich auf jeden Fall noch nie gegessen.

Da drehte sich Taro zu mir um, sah anscheinend wie ich den Tisch begutachtete.

,,Du kannst dich ruhig setzten." Dabei deutete er auf die Kissen, als wäre es das normalste.

Ich nickte nur, hielt mir die Seite als ich mich langsam hinunter setzte.

Taro kam ein wenig auf mich zu blieb dann unsicher stehen. Und dann saß ich endlich.

,,Wenn du willst können wir auch bei dir essen, ich kann alles rüber bringen." Unsicher strich er die Haare zur Seite.

,,Alles Gut." Beruhigte ich ihn. Es war nur ein wenig ungewöhnlich.

,,Ok." Seine Stimme nur ein leiser Hauch. Wir beide sahen uns an, solange bis irgendwas auf dem Herd zischte und Taro sich hektisch um drehte und zur Küche rannte.

Ich blinzelte, was war das gewesen?

,,Darf ich dich fragen was du arbeitest?" Es interessierte mich, auch wenn ich lieber etwas anderes gefragt hätte.

,,Klar. Ich mache Webseiten für Firmen." Sprach er während er zwei Schüsseln nahm und sie füllte.

,,Ist es immer das was du tun wolltest?" Dieser Kerl machte mich neugierig.

,,Um ehrlich zu sein nicht wirklich." Dann kam er zu mir und stellte eine Schüssel vor mir ab. Es duftete köstlich, eine Suppe ich konnte Nudeln erkennen genauso wie buntes Gemüse und Hühnchen. Taro setzte sich mir gegenüber. Jedoch nicht wie ich in den Schneidersitz sonder er kniete sich hin.

,,Das schaut wirklich sehr lecker aus. " und genauso roch es auch.

Taro faltete die Hände verbeugte sich ein wenig. ,,Guten Appetit." Sprach er dann mit einem kleinen Lächeln bevor er die Stäbchen nahm. Mit einer Hand nahm er die Stäbchen und mit der anderen die Schüssel bevor er anfing zu essen.

Etwas unsicher nahm ich auch die Stäbchen in die Hand doch so recht kam ich nicht damit klar.

,,Warte." Sprach Taro dann, als er aufstand und mir einen Löffel brachte.

Dankend nahm ich ihn an.

Jetzt konnte ich endlich etwas probieren. Einen Löffel später, es war so lecker. Ich konnte gar nicht genug bekommen. Dieser Geschmack und die Gewürze. Dagegen war das Krankenhaus Essen ein Fraß.

,,Ich hab noch genügend da." Kicherte Taro, der mir gegenüber saß.

,,Tut mir leid, es ist wirklich lecker." Ich sollte wohl ein wenig langsamer essen.

,,Das freut mich." Er lächelte bevor wir beide weiter essen.

,,Wieso dann ausgerechnet diesen Job?" Nahm ich das Thema wieder auf.

Taro hörte auf zu essen. ,,Nun Ja ich musste etwas finden bei dem ich allein arbeiten konnte und egal zu welcher Uhrzeit. Natürlich auch von zu Hause aus. Da gibt es nicht viel Auswahl." Erklärter er mir. Dabei sah er traurig hinab.

,,Es tut mir leid." Ich sollte wohl besser nicht weiter fragen.

,,Schon gut." Dabei lächelte er doch ich sah dennoch den Schmerz.

,,Was ist mit dir wolltest du schon immer bei der WPD arbeiten?" Abwartend blickte er mich an.

,,Um ehrlich zu sein Ja. Von Anfang an wollte ich diesen Job auch wenn ich gewusst hatte das es nicht leicht sein würde." Es war so viel harte Arbeit gewesen. Ich trainiert wie ein irrer. Für mich gab es damals nichts wichtigeres.

,,Das glaube ich dir, es ist nicht leicht solch einen Job zu machen." Taro verstand es nicht ganz.

,,Daran lag nicht das Problem." Stieß ich nur etwa zu zornig hervor. Die Finger um den Löffel verkrampften sich, als ich jedoch sein Gesichtsausdruck erblickte erwachte ich aus meinem Zorn und entspannte mich wieder.

,,Worin lag dann das Problem?" Seine Frage überraschte mich. Noch nie hatte mich jemand das gefragt.

Die meisten ließen es einfach dabei. Weil es sie nicht interessiert. Sie fragen nach aber Hören auf wenn es nicht die gewünschte Antwort ist. Im Grunde fragen sie nur aus Höflichkeit. Weil man das so macht, einfache Gespräche. Oberflächlich.

,,Weil ich ein Beta bin." Keine Ahnung wieso ich so ehrlich zu ihm war.

Noch nie hatte ich es laut ausgesprochen. Vielleicht umschrieben, aber noch nie so deutlich.

Ein JAGUAR für TaroWo Geschichten leben. Entdecke jetzt