Kapitel 24. Entspannung

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Cameron:

Ich wartete noch kurz im Flur und lauschte, Nils laute Schritte gingen zügig die Treppe hinunter bevor dann unten die Türe ins Schloss fiel.

Erst dann entspannte ich mich.

Jedoch machte ich mir sorgen das so etwas noch einmal passieren könnte. Kurz fragte ich mich ob es besser wäre wenn wir zu mir gehen würden. Jeder hier wusste das ich alleine lebte und keiner würde denken das ein Omega bei mir war.

Aber wollte Taro das? War es ihm lieber in diesem Zustand wenn er bei sich zu Hause war?

Ich strich mir durch meine Haare und dachte nach.

Mir blieb nichts anderes übrig als ihn zu fragen.

Die Waffe in meiner Hand sicherte ich und legte sie im Flur auf die Kommode, man wusste ja nie.

Leise öffnete ich die Türe zum Schafzimmer und blickte in ein verängstigtes Gesicht. Seine Finger krallten sich an der Bettdecke fest.

Eine wenig konnte ich die Panik riechen.

,,Taro." Sprach ich sanft seinen Namen aus. Doch sein Blick huschte immer wieder hinüber zur Türe.

,,Nur ich bin hier keine Sorge." Dabei lief ich immer weiter auf ihn zu.

,,Wer war das?" Seine Stimme zitterte ein wenig.

,,Der Alpha von oben. Mach dir keine Gedanken solange ich da bin wird er nicht wieder kommen." Besänftigte ich Taro mit diesen Worten. Ich konnte nicht mit ansehen wie panisch er war.

,,Danke Cameron, ich weiß das es nicht leicht ist. Aber ich bin froh das du bleibst." Er schluckte schwer.

Mit etwas mehr Mut setzte ich mich zu ihm aufs Bett, zärtlich griff ich nach seiner Hand. Sie war immer noch so kalt, aber für mich auf meiner Haut angenehm.

,,Gefährten sind nun einmal für einander da." Ich wusste nicht woher diese Worte auf einmal kamen und wieso ich sie aussprach. Aber der glückliche Ausdruck in seinen Augen machte auch mich glücklich. Für den Moment.

,,Da wäre noch etwas." Fing ich an. ,,Würde es dir etwas aus machen wenn wir in meine Wohnung gehen?" Es lag nun an ihm. Kurz schien Taro zu überlegen.

,,Wir können gerne rüber gehen." Sprach er dann mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Sie sahen so weich auch, sehr einladend. Schwer schluckte ich als mir bewusst wurde was ich gerade dachte.

Wie sie wohl schmeckten?

Ich räusperte mich:,,Dann sollten wir gleich gehen." So viel Beherrschung würde ich wohl noch aufbringen können.

Zusammen standen wir auf. Taro sammelte noch das Wichtigste zusammen, und ich nahm die Suppe aus dem Kühlschrank mit. Ich griff nach der Waffe.

Zuerst trat ich hinaus in den Flur, hören konnte ich nichts. Es war vollkommen ruhig.

Taro sperrte seine Wohnung ab und wir beide schlichen hinüber in meine. Kaum war die Tür hinter uns zu sah ich wie Taro sich entspannte.

Ein wenig verloren stand er in meinem Flur und blickte sich um.

Nichts mehr von der Selbstsicherheit war zu erkennen, die ich bisher von ihm gesehen hatte.

Es überraschte mich.

Unsere Finger verschränkten sich mit einander und er lehnte sich näher zu mir hinüber.

,,Fühl dich wie zu Hause." Mit einem Lächeln führte ich ihn in meine Wohnung, die er eigentlich schon kannte. Nur diesmal lief ich an meinem Sofa vorbei nach hinten. Ich schob die Trennwand ein wenig zur Seite und zum Vorschein kam mein großes Bett und mein Kleiderschrank.

Im Gegensatz zu Taro hatte ich nur einen großes Raum und ein Bad. Sein Schlafzimmer war extra.

,,Das war also dahinter." Neugierig sah er sich um.

,,Leg dich ruhig hin, ich mache uns noch einen Tee." Ich schlug die Bettdecke zurück und wartete noch so lange bis Taro sich ins Bett legte. Er sollte sich hier wohl fühlen.

Danach lief ich in die Küche setzte Wasser auf und verstaute die Suppe in meinem Kühlschrank.

Das Aroma des Tees beruhigte mich weil ich etwas anderes roch. Sein Geruch machte mich nämlich langsam unruhig, meine Gedanken wanderten dauernd zu Dingen die ich nicht tun wollte. Oder sollte. Das passte wohl besser.

Ich schenkte uns beiden eine Tasse ein und ging zurück zu Taro. Der sich ein wenig unwohl fühlte. Jeden falls sah es so für mich aus. Entspannen war anders.

Beide Tassen stellte ich ab.

,,Alles ok?" Fragte ich deswegen bei ihm nach. Auch seine Atmung ging ein wenig zu schnell, sein Blick nicht fokussiert.

,,Ja." Presste Taro hervor, dabei klang es als wäre er sich selbst nicht sicher.

Hatte diese Nil recht? War ich überhaupt dazu in der Lage ihm zu helfen?

,,Wirklich?" Den ich glaubte ihm kein bisschen, je länger ich ihn anblickte.

Sein Blick huschte zu mir, dieses Orangen farbige Auge starrte mich an. Als würde er etwas sehen das ich nicht sehen konnte.

Sein Blick glitt über meinen Körper.

Taro biss sich auf die Lippen, und wieder einmal war ich an dem Punkt gelangt wo ich mich fragte ob das alles eine so gute Idee war.

,,Würdest du?" Dabei deutete er auf die freie Bett Seite.

Ich sollte mich zu ihm legen.

,,Natürlich." Ehrlich gesagt hatte ich das schon vor gehabt.

Langsam spürte auch ich die Müdigkeit und ein wenig ausruhen würde auch ihm gut tun.

Jedoch würde ich keine Decke brauchen deswegen schob ich sie beiseite und legte mich zu ihm ins Bett. Den Tee vollkommen vergessen.

,,Ruh dich ein wenig aus." Flüsterte ich sanft zu ihm hinüber. Taro nickte nur. Doch ich fand keine Ruhe.

Da war dieses Lücke zwischen uns. Ich rang mit mir sollte ich es zu erst anbieten? Wollte er es überhaupt?

Weiter dachte ich nicht nach, als ich meinen Arm hob, war er auch schon an meiner Seite. Seufzend legte Taro seinen Kopf auf meiner Brust ab, genauso wie seinen Arm.

Meine Hand huschte unter die Decke und strich sachte seinen Rücken hinab. Dort blieb sie liegen. Mit der Zeit beruhigte sich seine Atmung und er entspannte sich in meinem Arm.

Dabei achtete ich darauf das er zu gedeckt blieb so gut es ging. Es war ein wenig ungewohnt für mich.

So nah war ich lange niemanden mehr gekommen. Das hier war eine ganz andere Ebene, als ich sie bisher erlebt hatte.

Auch wenn ich mich noch ein wenig sträubte, konnte ich es dennoch nicht leugnen das Taro mir viel bedeutete. Und das jetzt schon.

Langsam entspannte auch ich mich.

Bisher verlief alles noch ruhig ab, mal sehen ob das auch so bleiben würde.

Ein JAGUAR für TaroWo Geschichten leben. Entdecke jetzt