Kapitel 36. Vergeblich

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Taro:

Akte für Akte ging durch. Dabei bemerkte ich Camerons Notizen am Rand. Auch die laß ich mir in ruhe durch.

Er hatte wirklich alle Ärzte zusammen gesucht, aber nicht nur die aus dieser Stadt sondern auch die aus der Umgebung.

Dabei sortierte er die noch aus. Diejenigen die nicht das nötige Wissen oder Ausbildung hatten wurden durch gestrichen. Sie kamen erst gar nicht in frage.

Übrig bleiben nur noch eine Handvoll Ärzte. Ich hatte immer gewusst das er gut war in seiner Arbeit, aber das hatte er wirklich gut gemacht. Es war alles gut aufgegliedert und verständlich.

Deswegen sah ich mir noch einmal die Ärzte an die in frage kamen. Dabei stach mir sofort ein Namen hervor. Dr. Morris! Er war mein behandelnder Arzt gewesen als ich in der Wandlerklinik gewesen war nach dem Unfall.

Er war zuständig für gefährliche und besondere arten von Wandler, genau wie ich einer war. Zudem hatte er zuvor im Labor gearbeitet für Genetik. Wenn ich zurück dachte an diesen Wandler, niemals würde ich vermuten das er dahinter stecken könnte. Dafür war er viel zu freundlich gewesen, sympathisch und ruhig. Dieser Arzt sorgte sich gut um seine Patienten. So hatte ich das zumindest in Erinnerung.

Wie bekam das nur Cameron hin, das er unterschied? Wer kam für ihn in frage und wen schloss er gleich aus? Hinter diesem Job war so viel mehr dran als man auf den ersten Anblick dachte. Müde rieb ich mir die Augen, wie es wohl gerade Cameron ging?

Zuvor als er nach Hause gekommen war, war er schon erschöpft gewesen und nun war er schon wieder dort draußen.

Wie machte er das nur? Kam Cam den nie an seine Grenzen? Vielleicht lag es auch einfach daran das er einfach nie aufgab. So hatte ich zumindest bisher den Eindruck gehabt.

Ich hoffte nur das es ihm gut ging und er bald wieder nach Hause kam, zu mir.

Die Trennung von ihm viel mir schwer. Mehr als ich jemals für jemanden empfunden hatte.

Schwer seufzend schloss ich die Akten, für heute würde ich nichts mehr brauchbare zustande bringen. Gerade als ich alles zusammen räumte fiel unten die Türe schlagartig ins Schloss. Erschrocken schreckte ich hoch, mir klopfte mein Herz bis zum Hals.

Noch immer dachte ich an den Vorfall zurück, als der aggressive Bär vor meiner Wohnungstüre gestanden hatte.

Hoffend schlich ich zur Türe und schloss sie so leise wie möglich ab. Dabei blieb ich ganz leise und lauschte. Schwere laute schritte kamen nach oben, wenn es so sein sollte musste er an meiner Wohnung vorbei.

Dabei hoffte ich das es Cam war. Lass es Cam sein.

Die Schritte wurden lauter und schneller. So schnell konnte ich gar nicht reagieren als die Türe mir gegenüber auf ging und mit einem knall zu flog. Dabei bebten glich die Wände.

Es war Cameron gewesen!? Wie erstarrt blieb ich dort stehen und musste erst einmal realisieren das er es war.

Nicht den Bären wie ich es vermutet hatte, nein sondern Cam. Es war seltsam weil ich angenommen hatte das er zu mir kommen würde.

War etwas vorgefallen? Noch nie war seine Türe so laut ins schloss gefallen. Wegen was war er so zornig. Dem wollte ich nach gehen. Also schnappt ich mir meinen Schlüssel und trat aus meiner Wohnung hinaus in den leeren Flur.

Es war niemand zu sehen, deswegen schloss ich ganz leise meine Türe und ging hinüber zu seiner.

Laut klopfte ich an die Türe. Dabei lauschte ich, jedoch vernahm ich kein Geräusch. Ich wiederholte mein Klopfen. Aber wieder bekam ich keine Reaktion von ihm.

Besorgt klingelte ich diesmal, die Klinge schallte durch die Wohnung ich  konnte es sogar von hier draußen hören.

,,Cam?" rief ich seinen Namen. Nun zweifelte ich an meinem verstand. Hatte ich ihn wirklich gehört? Oder hatte ich mich einfach vertan?

Nein, das konnte nicht sein. Wer sonst sollte in seine Wohnung gehen?

Wieso also machte er mir nicht auf? Meine Gedanken rasten, als er gegangen war gab es nichts zwischen uns. Warum verheilt er sich also mir gegenüber so.

,,Cameron! Ich bin's mach bitte auf." meine Stimme etwas energischer und lauter unterstrichen durch mein lautes klopfen an der Türe.

Doch vergebens, es blieb ruhig. Mir war klar das Cameron sehr verschlossen war, mehr als ich jemals jemanden kennen gelernt hatte. Gerade als ich dachte er würde sich mir öffnen, wir beide kamen uns näher.

Zwischen uns war nichts gewesen, es viel mir einfach nichts ein das dieses Verhalten erklären würde.

,,Cam mach bitte auf. Was ist los ich mach mir Sorgen." versuche ich es ein letztes mal.

Etwas gekränkt sackten meine schultern nach unten. Ich sah ein das es nichts bringen wird. Zumindest jetzt gerade. Wenn er mir in diesem Augenblick nicht aufmachte, würde er es in fünf Minuten auch nicht tun.

Deswegen trat ich zurück und ging in meine Wohnung. Auch wenn ich mich selbst dazu zwingen musste. Für heute ließ ich ihn in ruhe, ich hoffte das es morgen besser sein würde und Cameron sich einfach abreagieren musste.

Hinter mir schloss ich meine Wohnung ab, löschte alle lichter und ging in mein Schlafzimmer.

Dort öffnete ich noch kurz das Fenster während ich kurz ins Bad ging. Nun fertig für heute, seufzte ich als ich das weiche Bett unter mir spürte. Bewusst entspannte ich meine Muskeln und zwang mich endlich zu entspannen. Denn ich konnte die Situation nicht ändern, das war mir nicht möglich.

Also fand ich mich für heute damit ab das es so war. Morgen würde der Tag schon anders aussehen. Das hoffte ich zumindest so sehr das es wahr werden musste.

Es war komisch für mich so allein hier drinnen zu liegen, nun da ich Camerons wärme gewohnt war. In nur so wenigen Tagen.

Es war verblüffend.

Tief atmete ich durch, mein Herz beruhigte sich allmählich und ich wurde ruhiger. Somit konnte ich ein wenig schlaf finden.

Ein JAGUAR für TaroWo Geschichten leben. Entdecke jetzt