Cameron:
Gestern hatte ich einen großen Fehler gemacht. Es war falsch gewesen einfach zu gehen und ihn allein zu lassen.
Seine Worte hatten mich durcheinander gebracht. Ich war auch ein wenig schockiert gewesen das Taro wirklich mein Gefährte sein sollte.
Auch wenn ich so etwas noch nie gespürt hatte, noch nie hatte ich mich so gefühlt in der Gegenwart von jemand anderen. Es musste was dran sein.
Jedoch war ich nur ein Beta. War ich den überhaupt in der Lage ihm das zu geben was er brauchte? War ich dazu im Stande?
Taro war ein Omega, was wenn er in die Hitze kam. Immerhin war ich kein Alpha war es mir möglich ihm überhaupt zu helfen dabei?
Schwer seufzte ich. Was dachte ich hier den überhaupt? Wir waren nicht einmal zusammen. Wollte Taro es den überhaupt mit mir probieren nachdem ich Gersten abgehauen war?
Da würde ich ihn wohl selbst fragen müssen.
Es war schon immer so gewesen. Mir war es unangenehm über das zu sprechen was ich fühlte. Den noch nie hatte es jemanden interessiert. Also hatte ich gelernt nicht darüber zu sprechen. Behielt alle für mich.
Zumindest bis Taor aufgetaucht war. Das was ich ihm gestern erzählt hatte, war mir noch nie über die Lippen gekommen.
Ein wenig Angst hatte ich schon mich zu öffnen, den das bedeutet das man umso mehr verletzt wurde.
Doch wenn Taro recht hatte sollte ich es dann nicht wenigstens versuchen. Zuerst sollte ich jedoch zu ihm gehen und mich entschuldigen. Das war mehr als angebracht.
Mühselig rappelte ich mich auf. Schlafen konnte ich sowieso nicht mehr. Von Tag zu Tag würde die Wunde ein wenig besser und ich spürte nur noch ein leichtes Ziehen. Die Haut spannte ein wenig wenn ich darüber strich, mehr jedoch nicht mehr. Endlich fühlte ich mich langsam wieder wohl.
Nach einem kurzen Abstecher im Bad, lief ich in die Küche und machte mir eine Tasse Tee. Sah dabei zu wie sich das Wasser langsam färbte. Das Aroma breitete sich langsam aus.
Mit der heißen Tasse in der Hand trat ich hinaus auf meinen kleinen Balkon. Die Sonne stand schon hoch oben am Horizont. Ich blinzelte ein wenig bis ich mich an die Helligkeit gewöhnt hatte.
Tief atmete ich die frische Luft ein, nahm einen großen Schluck meines Tees.
Köstlich.
So genoss ich die Ruhe und sammelte mich ein wenig. Bevor ich den Mut aufbringen würde zu Taro hinüber zu gehen.
Da verirrte sich ein Geruch in meine Nase. Keuchend riss ich die Augen auf und ließ beinahe die Tasse fallen.
Was war das?
Ich sog tief die Luft ein, schloss dabei genießerisch meine Augen. Dieser Duft. So süß und würzig zugleich.
Meine Gedanken rasten woher dieser Geruch kam, bis ich bemerkte wie eng es in meiner Shorts wurde, war es mir klar.
Das war nicht gut. Doch noch wichtiger war, woher kam dieser Geruch.
Als es mir zu viel wurde taumelte ich in meine Wohnung zurück und schloss die Balkontüre. Es wurde besser, doch noch immer roch ich es ganz deutlich.
War es das was ich mir dachte.
Es war nicht gut, ohne nach zu denken griff ich nach meiner Waffe. Ich hoffte das ich sie nicht brauchen würde. Dann rannte ich aus meiner Wohnung. Je näher ich Taros Türe kam umso intensiver wurde dieser köstliche Geruch.
Ich fragte mich ob es klug war. Doch da hatte ich schon geklopft.
Taro brauchte meine Hilfe, den ich war hier nicht der einzige Wandler der hier noch wohnte. Das würde zu Problemen führen.
Geduldig wartete ich eine Weile, als ich dann immer noch nichts hörte klopfte ich ein wenig lauter.
Ich machte mir Sorgen um ihn.
,,Taro ich bin es Cameron, mach bitte die Türe auf."
Zu meinem Glück wurde die Tür einen Spalt weit geöffnet.
Sein Anblick ließ mir den Atem stocken. Seine sonst so ordentlichen Haare waren zerzaust und auch wenn ich angenommen hatte das er zuvor blass war, war er jetzt kreidebleich. Seine Augen gerötet und die Pupillen geweitet.
Was mich jedoch am meisten verwirrte war der Pullover den er an hatte, ein Zittern ging durch seinen Köper.
,,Cameron." Selbst seine Stimme war schwach. Ganz anders als gestern.
Auch der Geruch wurde um einiges stärker und es machte mir schwerer klar zu denken.
,,Darf ich rein kommen?'' Er sollte sich nicht in meiner Gegenwart unwohl fühlen.
,,Willst du das den wirklich?" Seine Frage war berechtigt. Aber jetzt wo ich wusste wie es ihm ging konnte ich wohl kaum wieder zurück in meine Wohnung gehen. Das brachte ich nicht über mich.
,,Wenn du das möchtest?" Abwartend blickte ich ihn an. Er sollte sich ja nicht in meiner Gegenwart unwohl fühlen.
Ohne ein weiteres Wort öffnete er mir weiter die Türe und trat zurück.
Vorsichtig trat ich in die Wohnung, schloss dabei die Türe hinter mir. Ihm nun so nah zu sein war noch mehr Druck auf meinem Körper.
Meine Muskeln spannten sich an.
,,Ich wollte mich für gestern bei dir entschuldigen das ich einfach so abgehauen bin." War das erste was ich sprach. Wollte wissen ob er mir das übel nahm.
,,Schon gut." Winkte Taro ab. Erleichtert darüber das er es mir übel nahm.
Und bevor ich noch was sagen konnte machte er große Augen bevor er davon rannte. Aus Sorge rannte ich hinter ihm her bis ich hörte das er sich übergab. Da blieb ich stehen. Wusste einen Moment nicht was ich tun sollte.
Noch nie war ich in so einer Situation gewesen.
Also entschied ich mich dazu Taro in Ruhe zu lassen, stattdessen lief ich in den Wohnbereich. Es sah noch immer so aus.
Erst einmal legte ich die Waffe bei Seite. Bevor ich mich daran machte alle Fenster zu schließen, noch mehr Probleme wollte ich nicht.
Es würde nur noch mehr Wandler mit bekommen. Hier in der Stadt würde das nicht gut enden.
Dann machte ich mich daran den Tisch ab zu räumen und stellte Wasser auf.
Einen heißen Tee würde ihm gut tun. Etwas Suppe von gestern machte ich ihm auch noch warm.
So wie er aussah hatte er noch nichts gegessen. Das andere Geschirr spülte ich und suchte mich durch die schränke um es auf zu räumen. Ich hoffe er hatte nichts dagegen.
Sofort spürte ich es als er den Raum betrat.
,,Setzt dich ruhig." Selbst von hier sah ich wie er am ganzen Leib zitterte. Mit langsamen Schritten durchquerte er den Raum bis er sich mühselig setzte. In der einen Hand der Tee, in der anderen eine Schüssel voll mit Suppe. Das ganze stellte ich vor ihm auf den Tisch ab.
,,Danke." Ich lächelte ich an, dabei blickte ich mich um und entdeckte eine Decke die über der Lehne seines Bürostuhles lag.
Ich nahm sie mir einfach und breitet sie über seinen Schulter aus.
,,Iss das wird dir gut tun." Als ich seinen verzweifelten Blick sah ergänzte ich:,,Ich werde bleiben." Beruhigte ich Taro mit diesen Worten und setzte mich zu ihm.
Da erst griff er nach dem Löffel und fing endlich an zu Essen.
Ich würde ihm helfen, so wie er mir geholfen hatte.
Mein Gefährte. An den Gedanken gewöhnte ich mich langsam.
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Ein JAGUAR für Taro
FantasyEin Jaguar für Taro. Band 6 aus meinem Alpha&Omega Universum. Cameron einer der besten in der Einheit M13, jedoch sagt das noch lange nichts aus. Den jeden Tag ist es ein Kampf für ihn. Den er ist der einzige Beta der es je in die WPD geschafft hat...