ℭ𝔥𝔞𝔭𝔱𝔢𝔯 1 - ℌ𝔬𝔯𝔦𝔷𝔬𝔫

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„Wenn du weiterhin so herumzappelst, dann lass ich den Splitter in deinem Hintern und Agate kann ihn dir entfernen." Erstarrt von Ria's – nicht ganz so ernsten – Drohung, hielt ihr junger Patient augenblicklich inne, ignorierte dabei das Unwohlsein und die Peinlichkeit, die junge Ärztin auf seinen nackten Hintern blicken zu haben und hoffte, dass sie ihre Worte nicht doch wahrmachen würde, und seine Tante stattdessen ihren Job übernehmen dürfte. Denn darin wäre sie sicherlich alles andere als wirklich fürsorglich und sanft, und tatsächlich war sich Max sicher das dieser dicke Holzsplitter dann sein kleinstes Problem wäre; zumal man nicht vergessen durfte, wie genau er sich ihn zugezogen hatte.

Hätte er nur gewusst, das lahme Kühe doch so schnell wären, dann hätte er sich sicher nicht auf die Weide geschlichen, um den einen dort wachsenden Apfelbaum, um einige süße Früchte zu erleichtern.

„So~ Schon erledigt." Ria war gut; schon, nannte sie es. Max hatte das Gefühl, sie hätte Stunden lang in seiner ohnehin schon brennenden und eiternden Wunde herumgewühlt – ihm dabei Schmerzen erleiden lassen, von welchen er nicht einmal wusste, dass er diese verspüren konnte – und schlussendlich noch lange und ausgiebig darauf herumgedrückt. Da half diese kühlende Salbe, der Rothaarigen sicherlich auch nicht mehr viel... wie sollte er nun denn bitte sitzen?!

„Es tut aber immer noch weh..." Gab der Zwölfjährige quengelnd von sich, was die Ärztin nur schmunzeln ließ. Das wunderte sie tatsächlich kein Stück.

„Das wird auch noch ein paar weitere Tage weh tun. Das nächste Mal kommst du lieber gleich zu mir, und behältst nicht irgendwelche Splitter für ne Woche im Arsch, bis sie sich entzünden. Das hätte wirklich böse ausgehen können." Max schnaufte, rollte dabei nur knapp mit den Augen und zog sich seine Hose wieder hoch – was tatsächlich auch außerordentlich unangenehm war.

Unverständlich begann der Junge etwas zu murmeln, brachte Ria dazu, sich wieder zu ihm umzudrehen und abwartend zu beäugen, während ein kaum merklicher Rotschleier sich über seine zarten, mit Sommersprossen besetzen, Wangen legte. Der Kleine konnte froh sein, dass sie dies nicht Herrn Pütt meldete, von dessen Baum er versucht hatte die Äpfel zu entwenden, denn dieser wäre sicherlich nicht so liebevoll tadelnd, wie sie und nähme es mit einem Lächeln an. Dummheit der Jugend, war für ihn sicherlich keine Ausrede und würde es auch niemals werden.

„Trotzdem danke..." Wandte sich der Braunhaarige schlussendlich doch an Ria, was sie nur sanft lächeln ließ, ehe sie ihm durch das zerzauste dunkle Haar wuschelte.

„Dafür bin ich doch da. Pass bloß auf, dass sich das nicht entzündet, ja?" Der Jüngere nickte verstanden, erhob sogar seine Mundwinkel, so dass sein Ausdruck einem timiden Lächeln, doch recht nahekam, und schritt stramm auf die dunkle Holztür der Ärztin zu.

Nun doch etwas besser gelaunt, verabschiedete sich der Junge winkend von der 19-Jährigen, machte sich sogleich auf den Weg nachhause, wo seine Tante mit absoluter Sicherheit bereits auf ihn warten und über seinen vorherigen Aufenthaltsort ausfragen würde.

Seufzend, strich sich die junge Frau ihre lockigen Haare zurück, verstaute ihre Utensilien wieder an ihren rechtmäßigen Ort und beförderte gebrauchte Stoffe in ihren Waschkorb.
Eigentlich wollte sie bereits lange dabei sein, ihre Routine-Kontrollen bei ihren Patienten durchzuführen, doch wie hätte sie denn den Jungen auch fortschicken sollen, wenn er sie so wehleidig und getränkt von offenkundiger Reue beäugte und um ihre Hilfe bat?

Nein, es wäre sicherlich nicht Ria's Art gewesen ihn abzuweisen, oder gar auf später zu vertrösten, weshalb sie hoffte, dass ihre anderen Patienten es ihr nicht übelnehmen würden, wenn sie ein wenig verzögert bei ihnen eintreffe.

𝔓𝔥𝔞𝔫𝔱𝔬𝔪𝔢 𝔇𝔢𝔰 𝔐𝔢𝔢𝔯𝔢𝔰Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt