ℭ𝔥𝔞𝔭𝔱𝔢𝔯 71 - 𝔅𝔩𝔞𝔲𝔪𝔬𝔫𝔡

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Als Hajoon seine Kajüte verließ – seine Augen rotgeschwollen – stand plötzlich völlig unerwartet die Götterbotin vor ihm, blickte ihn mit einem wissenden Ausdruck in den Augen an.

„Sie haben sich entschieden, Kapitän?" Hajoon nickte, wenn auch sichtlich unwohl, doch er tat es, erkannte erst später seine Crew, die nicht weit hinter der Blonden stand und aufmerksam zu ihnen blickten.

Wie lange waren sie schon dort? Hatte Madame Manon sie geholt?

„Und sind Sie sich auch ganz sicher?" Schnaufend raufte sich der Braunhaarige durch die Haare, sah sie mit einem Blick an, der keiner Worte mehr bedurfte.

Sicher war er sich absolut nicht, doch es war das Richtige und solange er dies im Hinterkopf hatte, sollte er auch in der Lage sein damit leben zu können... zumindest hoffte er das.

Madame Manon verstand, nickte stumm und streckte ihre Hand zu ihm aus – offenbar bereits darüber im Munde, was genau der Gegenstand war, an welchen sich die Verlobte des Kapitäns gebunden hatte – in welche der Kapitän ganz zögerlich Binna's Ring legte und die Botin daraufhin zufrieden schnaufte.

Kwan währenddessen erkannte das Schmuckstück welches sein Kapitän dort weggab, weitete erschrocken die Augen und wollte etwas sagen, doch da sah sein Hyung ihn bereits beschwichtigend an und lächelte sachte; deutete ihm dadurch, dass es okay war.

Doch Kwan verstand nicht, fand es überhaupt nicht okay, dass er einen der wenigen Gegenstände weggab, welchen ihn noch an seine Vergangenheit erinnerte; an einen Menschen, den er nie wieder sehen würde.

„Sie hat mir erzählt, dass sie mit den Göttern gesprochen hat, geht das denn wirklich? Kommunizieren sie mit Verstorbenen Seelen, oder war sie einfach nur so verwirrt, wie Sie meinten?" Die Verwirrung war der Crew der Dawn förmlich auf die Gesichter geschrieben, blickten sich erst verdattert untereinander an, ehe sie wieder zu ihrem Oberhaupt wanderten, dessen Augen jedoch durchgehend auf der Götterbotin vor ihm lag.

„Die Götter sind sonderbare Wesen; ein jeder kommuniziert anders und fällt andere Entscheidungen. Wer kann das schon so genau sagen, was und ob sie überhaupt etwas gesehen hat?" Hajoon presste unwohl von der Aussage die Zähne aufeinander, wollte eigentlich nicht zu viel über das Thema vor seiner Crew verlieren, doch irgendwie hatte er das Gefühl in sich innewohnen, dass es das letzte Mal sein könnte, dass er nach Antworten verlangen könne.

„Dann sagt mir bitte noch", Hajoon schluckte, versenkte seine Hände in seiner Manteltasche, während er die Dame vor sich aufmerksam taxierte. Diese jedoch wirkte eher amüsiert, weniger besorgt oder gar eingeschüchtert von den stechenden Augen des Piraten vor sich. „Der Zirkel; Binna meinte eine Wächterin hat Ria die Kette gegeben und dass sie eigentlich nie dafür vorgesehen war diese lesen zu können. Was wissen Sie darüber?" Er brauchte endlich Antworten, Gewissheit über dieses ganze Chaos das sich um sie gelegt hatte und wenn er ehrlich war, war es ihm schon immer sonderbar vorgekommen, dass Ria so unwissend über all dies gewesen war und doch auf eine sonderbare Weise dazu auserkoren wurde ihr Wegweiser zu werden. Alle sprachen immer zu über diesen Zirkel, und doch vermochte niemand ihre Fragen darüber beantworten zu wollen.

Madame Manon verzog grinsend das Gesicht, blickte zum Himmel, an welchem sie den halbgefüllten Mond erblicken durften, deutete auf konspirative Weise zu ihm hinauf.

„Seit Anbeginn der Zeit, wachen die Götter über die Menschen, leiteten sie, zeigten ihnen den richtigen Weg auf, doch mit der Zeit wurden die Menschen gierig, überheblich und arrogant, blind über die offenkundige Anwesenheit der Gottheiten. Daraufhin haben die Götter eine Hand voll Menschen auserwählt als ihr menschliches Ebenbild auf Erden zu wandeln; die Wächter, die ihre Lehren verbreiten und wieder Frieden bringen sollten. Mit den Geschenken der Götter, den Karten in ihre Stadt, war es denn Wächtern möglich sich untereinander zu erkennen und mit den Göttern in Kontakt zu bleiben. Jeder Gott hatte ein Teil seiner Selbst in einen Wächter gesetzt und auch die Unsterblichkeit an sie weitergegeben. Eine Hand voll Wächter, wurden als Berater der acht Königslande auserkoren, um sie vor schlimmen Entscheidungen und dem Zorn der Götter zu warnen; Der Zirkel wurde dadurch zu einem unerlässlichen Teil der Politik in unserer Welt. Doch all ihre Bemühungen waren vergebens, sie hatten versagt." Die Götterbotin zog einen Kreis in der Luft, der wie aus Geisterhand dort verweilte, blau glühend wirkte es wie das Trugbild der Augen an einem äußerst unbarmherzig heißen Tag. „Die Menschen erkannten ihre Macht; die Geschenke welche die Götter jenen Menschen gegeben haben und wollten sie für sich nutzen, unwissend dass sie niemanden das ewige Leben schenken würden, der nicht diesen Gott in sich trug. Sie verfolgten die Wächter, fingen sie, töteten sie, denn ohne ihre Geschenke waren sie ebenso hilflos, wie ein kleiner Schmetterling. Der Zirkel hatte keine Wahl, sie mussten sich verstecken um am Leben zu bleiben und die Göttlichkeit der Welt nicht sterben zu sehen; denn wenn es keinen Wächter mehr gebe, wäre diese Welt dem Untergang geweiht." Der Kreis färbte sich in ein verheißungsvolles Grün, schickte ein wahrlich unangenehmes Gefühl in jeden der Anwesenden.

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