𝔓𝔥𝔞𝔫𝔱𝔬𝔪𝔢 𝔇𝔢𝔰 𝔐𝔢𝔢𝔯𝔢𝔰

ℭ𝔥𝔞𝔭𝔱𝔢𝔯 50 - 𝔘𝔫𝔱𝔢𝔯 𝔓𝔦𝔯𝔞𝔱𝔢𝔫 𝔟𝔢𝔨𝔞𝔫𝔫𝔱

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„Ist jeder da? Geht's allen gut?" Hajoon's besorgter Blick ging durch die Runde, taxierte jeden einzelnen von ihnen, während er nach und nach alle zählte und mit Erleichterung dessen – mehr oder weniger unversehrte – Anwesenheit feststellte.

„Alles gut, Cap." Meinte Eilo, gab ihm einen Daumen nach oben und fixierte das Steuerrat mit einem Seil, so dass sie weiterhin auf Kurs wären, wenn er zu den anderen hinuntergehen würde, während andere, wie Kem nur grummelnd nicken konnten. Die paar Kratzer waren sicher nicht der Rede wert.

„Was zum Teufel war das und wo, verdammte Scheiße kamen die her?! Wir haben die nicht kommen sehen!" Fluchte Arian erzürnt von seiner Unaufmerksamkeit vor sich hin, giftete mit seinem Blick nur immer wieder hinter sie, wo das feindliche Schiff langsam aber sicher seinen Weg zum Meeresgrund antrat.

Er hätte sie aufhängen sollen! Alle Mann! Oder noch besser; er hätte sie an einen Mast ketten und dort verhungern und verdunsten lassen sollen, während er vor ihnen frisches Brot und Wasser platziert hätte!

Wie konnten sie es wagen, sie einfach so impertinent und doch so lächerlich ungeschickt zu überfallen?!

Sie hatte einen wichtigen Moment unterbrochen, war ihnen das klar?! Er hätte Jean beinahe in Wattl besiegt und mit einem fünffachen Sieg getrumpft! Jetzt müssten sie erneut anfangen und Kwan um neue Karten bitten, da diese verstreut wurden!

Diese versifften Ratten!

Ach so, und sie hätten natürlich auch jemanden verletzen können, was beinahe genauso tragisch gewesen wäre.

„Es war dunkel und neblig. Ihr habt sie dennoch früh genug bemerkt, Arian." Versuchte der Kapitän den Blonden zu beruhigen und klopfte ihm anerkennend auf die Schulter, was den Geschützoffizier wenigstens ein wenig zu besänftigen schien, er dennoch nicht gänzlich zufrieden wirkte.

„Weiß denn einer, warum die uns angegriffen haben?" Mischte sich nun auch Kwan ein, der von Ria soeben den Arm verbunden bekam – als nächstes wäre Kem dran, dessen Hemd hatte mittlerweile aufgegeben, die Flüssigkeit noch aufzusaugen und ließ es viel lieber auf die guten dunklen Planken des Schiffes tropfen.

„Braucht sowas einen Grund? Es waren doch Piraten, vielleicht haben die uns mit einem Handelsschiff verwechselt." Auf Ria's recht unschuldige Frage, mussten die Anwesenden leicht schmunzeln, aber woher sollte sie das auch als nicht Piratin wissen?

„Princesa, sagt dir Barsa was?" Auf Arian's schelmisch klingenden Einwand, nickte die Ärztin nur zögernd und sah daraufhin – eher unbewusst, als wirklich gezielt – zu Hyunki, welcher neben Jean am Holz lehnte – auf seiner Wange ein blutiger Kratzer, der einen Tropfen bis zu seinem Kinn laufen ließ – und ebenso wie der Geschützoffizier neben ihm ruhig dem Gespräch seiner Freunde lauschte.

„Das verwilderte Königreich, ja." Meinte die Rothaarige, woraufhin es Alon war, der nur belustigt zu schnaufen begann. Das war natürlich wieder klar, dass Menschen aus Sabarda seine Heimat so nannten.

„Das freie Königreich, wenn schon." Betonte der Maat explizit, doch ohne den abwertenden Ton, welchen er sonst an den Tag gelegt hätte, stünde eine andere Person vor ihm; Ria war wirklich so unwissend und das war okay.

„Wir bevorzugen die einfache Bezeichnung eines Landes; eines freien Landes, wie Alon bereits angemerkt hat. Kein Königreich. Wir haben keinen König." Lächelte Hajoon ihr zu, während sie Kem stumm dazu aufforderte die Hand von seiner – doch recht tiefen – Fleischwunde zu nehmen. Sie ersparte sich einen Kommentar dazu, dies hätte den Navigator nur wieder unnütz aufgeregt.