ℭ𝔥𝔞𝔭𝔱𝔢𝔯 46 - 𝔐𝔞𝔟𝔞 𝔲𝔫𝔡 𝔗𝔶𝔠𝔞𝔰

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Es war mitten in der Nacht, als Hyunki zu Ria und Jean in die Kajüte geschlichen kam und die Rothaarige vorsichtig an ihrer Schulter berührte und weckte.

Natürlich hatte die Ärztin den Braunhaarigen äußerst verwundert beäugt und mit rauer Stimme etwas schlaftrunken gefragt, ob denn alles okay sei, was der Smutje jedoch nur mit einem schiefen Lächeln bejahen konnte und meinte, dass er ihr unbedingt etwas zeigen wolle.

Noch immer überfragt von was genau er sprach, nickte Ria und stieg vorsichtig aus ihrer Hängematte – ein Wunder, dass Jean nicht aufgewacht war, doch wenn dieser schlief könnte man ihn nur mit einem ordentlichen Schrei Hajoon's oder Alon's erwecken – woraufhin sie Hyunki Barfuß über das kühle Holz hinterherlief.

Es war vollkommen Still an Bord, alle schliefen – sogar Eilo und Kem, da sie kurz vor einer kleinen Insel vor Anker gegangen waren und Hyunki schlicht weg für die Wache eingeteilt wurde – während nur vereinzelt einige Öllampen vor sich hin glommen, doch zu ihrer Überraschung hatte der Smutje keine davon mit sich, lief dabei durch den Bauch der Dawn als kenne er jede Planke und jede Stolperfalle in und auswendig. (Sicherlich nicht einmal so abwegig, wenn man in Betracht zog, wie lange er bereits auf diesem, und wirklich ausschließlich nur auf diesem, Schiff lebte)

Ria unterdrückte sich den Drang nochmals zu fragen, was er ihr genau zeigen wollte und hielt sich stattdessen lieber am Stoff seines Leinenhemdes fest, da sie das Innere des Dreimasters nicht halb so gut kannte wie der Smutje, was diesen nur verwundert über seine Schulter blicken ließ.

Mit sich ringend, ob es ihm den gestattet wäre ihre Hand zu nehmen, zögerte er zunächst, ehe er sich einzureden begann, dass er sie davor bewahren wollte gegen etwas zu laufen und schlussendlich beschloss, sie vor einem schmerzhaften Schicksal zu bewahren, in dem er ihre überraschend kühle Hand in die seine nahm. Aber was hatte er auch erwartet? Schließlich hatte er sie gerade aus dem Schlaf gerissen.

Ria beklagte sich nicht, noch tätigte sie den Versuch sich seines sanften Griffes zu entziehen, woraufhin der Braunhaarige kaum hörbar erleichtert auszuatmen begann.

Oh, sein Herz, hoffentlich höre sie es nicht.

Ganz leise vernahm Ria das Rauschen der Wellen, wie sie sanft gegen die dunkle, massive Außenwand der Dawn schlugen und spürte bereits den kühlen Wind, der zu ihnen hinkam, als sie vorsichtig die Treppen nach oben stiegen.

Mit Verwunderung stellte die Ärztin fest, dass alle Lampen an Deck erloschen waren und dennoch war es nicht wirklich dunkel.

Der Mond strahlte verheißungsvoll auf sie hinab – nur noch zwei Tage bis zu einem erneuten Vollmond, der wievielte, dass wusste Ria tatsächlich nicht mehr so genau, sie hatte aufgehört zu zählen – während Milliarden funkelnde Sterne am Nachthimmel tanzten und ein Schauspiel ungeahnter Schönheit vollbrachten.

Es war eine derart klare Nacht, dass sie sich einbildete noch viel mehr erkennen zu können als die tatsächlich nicht gerade unbeachtliche Zahl an Sternenbilder welche sie zu benennen wusste. Ein heller Streifen bestehend aus abertausenden Sternen ebnete den Weg der Götter zu ihrer bescheidenen Welt, erleuchtete mit seiner stummen Drohung, dass nicht alles Schöne so zauberhaft war wie es schien und doch kam die junge Ärztin aus dem Staunen nicht mehr hinaus. Es war beeindruckend. Hatte der Himmel schon immer so majestätisch gewirkt und wenn ja, wie kam es dann, dass ihr dies nie wirklich aufgefallen war?

Doch obgleich bereits dies beeindruckend genug für sie gewesen wäre, war der Nachthimmel nicht der Grund, weshalb Hyunki beschlossen hatte, sie aus ihrem Schlaf zu reißen.

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