ℭ𝔥𝔞𝔭𝔱𝔢𝔯 36 - 𝔖𝔠𝔥𝔞𝔱𝔱𝔢𝔫

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„Verdammte Scheiße..." Kem hatte geflucht und Ari war ausnahmsweise mal nicht dazu in der Lage den, sonst so auf seine Ausdrucksweise achtenden Navigator damit aufzuziehen. Dafür war sein Hirn viel zu sehr damit beschäftigt einen Grund zu finden, wohin ein lebloser Körper verschwinden konnte, ohne dass auch nur einer von ihnen drei etwas davon mitbekommen hatte.

Sie könnten sich doch nicht alle geirrt und einen zusätzlichen Leichnam gesehen haben!

Und auch ein Tier war unwahrscheinlich; gerade deshalb, da sie wirklich nah an den Toten standen und dies definitiv hätten bemerken müssen. Welch Tier verschleppt auch lautlos einen Monate alten Leichnam?

Ria standen die Haare zu Berge. Hätte sie geahnt welch nervenaufreibendes Tun es wäre mit den Piraten zu segeln dann- ja, was dann? Sie hatte ohnehin keine große Wahl gehabt als mit ihnen zu gehen, so wäre der Gedanke über eine andere Eventualität unnütz.

Die Dunkelheit schien auf einmal dunkler, opak, viel präsenter als sie es im Schein der Fackel eigentlich sein sollte und so allmählich wurde den Dreien wieder klar, in welcher Situation sie sich eigentlich befanden.

Dies war kein harmloser Ausflug, kein Abstecher mit der Intension auf Erkundung und Freude, es war die Suche nach einem göttlichen Schlüssel, auf einer gar verflucht wirkenden Insel, umringt von Tod und Unheil und sie waren mitten in ihr Verderben hineingeschnitten, wie unwissende Kinder im Tran ihrer Spielerrein vernebelt von der wahren Situation. Wie konnten sie nur so nachsichtig sein und den essenziell wichtigsten Punkt so weit in ihren Hinterkopf verdrängen?

Arian stellte sich näher zu Ria, in seiner Hand seinen Säbel fest umfasst, während er aufmerksam wie man es von ihm kannte, die Umgebung absuchte und tatsächlich konnte die Rothaarige nicht dankbarer für die eklatante Anwesenheit des Blonden sein. Er mochte oftmals sekkant und ungestüm wirken, doch in genau jenen Augenblicken wurde Ria erneut bewusst, dass der Geschützoffizier und unausgesprochener Waffenmeister, eine wirklich fürsorgliche Art an sich hatte.

„Kemkem, wir sollten nicht so weit auseinander sein, ich seh' dich schon kaum mehr..." Mit dünner Stimme blickte Ari um sich, suchte seinen Freund tatsächlich vergebens, als er sich wieder zu ihm wenden wollte. War seine Fackel ausgegangen, oder hatte er seinen Weg alleine fortgesetzt? Wieso sah er in der Richtung, in welcher Kem vor einigen Augenblicken noch stand, auf einmal eine jähe undurchdringliche graue Nebelwand? Wie konnten sie diese nur übersehen haben?

Nur die kleine Fackel an der Wand – welche Kem beim Betreten der Höhle angefeuert hatte – spendete ihnen jetzt noch etwas Licht.

„Kem?" Ria's Stimme hallte voller Sorge und Unbehagen vagile durch die Höhle, doch entgegen allem, was sie erhofft hatte, kam keine Antwort des Navigators.

Was war das? Ging das nach diesem Prinzip ‚Es ist zu dunkel, ich kann dich nicht hören'? Wenn das ein Witz sein sollte, müsste man Kem eindeutig mal vorzeigen, dass es absolut der falsche Zeitpunkt für einen komödiantischen Auftritt war!

Abgesehen davon, dass das sonst Arian's Aufgabe war, aber das war Nebensache.

„Was soll das, wo ist er?" Grummelte der Pirat neben ihr unsicher und biss sich dabei kontinuierlich auf der Lippe herum, so dass diese bereits ganz wund wurde, ehe er ohne zu zögern Ria's Hand in die seine nahm. „Nicht, dass du mir auch noch verschwindest. Wo ist diese wandelnde Karte nur hin?" Arian ging weniger auf die Tat ein, noch darauf, dass Ria tatsächlich einen Schritt näher zu ihm tätigte. So langsam hatte sie genug von all dem. Beim nächsten Schlüssel, bleibt sie auf der Dawn. Ihr egal, wenn sie sie und die Karte um ihren Hals bräuchten, welche nur sie so wirklich nutzen konnte – Arian hatte ihr erzählt, dass sie Unterwasser zu leuchten begonnen hatte, um ihn den Weg zu zeigen, warum tat sie nun bitte nichts? (Ach, sie würde sich ohnehin nicht dagegen wehren können und mit den Piraten gehen)

𝔓𝔥𝔞𝔫𝔱𝔬𝔪𝔢 𝔇𝔢𝔰 𝔐𝔢𝔢𝔯𝔢𝔰Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt