ℭ𝔥𝔞𝔭𝔱𝔢𝔯 35 - 𝔄𝔢𝔭𝔣𝔢𝔩 𝔲𝔫𝔡 𝔅𝔯𝔬𝔱 𝔣𝔲𝔢𝔯 𝔡𝔢𝔫 𝔎𝔩𝔞𝔟𝔞𝔲𝔱𝔢𝔯𝔪𝔞𝔫𝔫

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Tief in der Ferne fielen Tropfen kontinuierlich in einem stummen Lied zu Wasser, echoten in der unendlich wirkenden Dunkelheit, welche die Piraten und Ria gezwungen waren zu betreten.

Keine Frage, die Ärztin war alles andere als begeistert erneut ins düstere Ungewisse, bestehend aus nichts als Dunkelheit, schreiten zu müssen, doch wenigstens hatten die drei sowohl Feuer, als auch Waffen zur Verteidigung – abgesehen davon, dass der Umstand, dass niemand von ihnen verletzt war, äußerst angenehm war. Sie sollten nur beten, dass dies auch erhalten bliebe.

Ein dicker Kloß hatte sich in Ria's Hals gebildet, während die beinahe zu vertraute nassfeuchte Kälte sich immer weiter in ihre Knochen fraß.

Sie vermisste bereits die Sonne und deren resultierende Wärme, ihr helles, wegweisendes Licht und einfach nur den Fakt, nicht unter massiven Felsbrocken gefangen zu sein.

Kem lief voran, blickte mit aparten Bewegungen immer wieder um sich und ging sicher, dass sie niemand verfolgte, während Arian neben dem so besonnen wirkenden Navigator – Hatte er denn überhaupt keine Angst? – immer wieder unbewusst mit studierenden nervösen Augen um sich blickte.

Die Ösen an den Gürteln der Piraten quietschten, ihre Schritte hallten mit einer unangenehmen Melodie durch den Schlauch aus Gestein und kündige somit unverdrossen ihre evidente Anwesenheit an.

So langsam begriff Ria, warum sie Höhlen nicht leiden konnte; der Fakt, dass sie Gefangen und unbestreitbar angreifbar wären, ohne die Möglichkeit zur Flucht, das setzte ihr ungemein zu.

Nein, sie hatte kein Problem mit engen Räumen – sonst wäre ihr Aufenthalt in der Dawn gänzlich undenkbar – oder zweifelte an der Kampfkunst ihrer beiden Begleiter, aber es versetzte ihr schon ein unangenehmes Gefühl, den kühlen Stein so nah um sich zu sehen, so dass dieser ihren Bewegungsfreiraum erheblich einschränkte.

An manchen Stellen konnte selbst sie die Decke berühren, Eilo und Hyunki hätten sicherlich mit ihren knappen einen Meter Neunzig durchgängig gebückt laufen müssen, wären sie mitgekommen.

Die Stille wurde unterbrochen von leisem Geflüster; der Wind, wie Ria annahm, der verheißungsvoll ihren Weg begleitete, als versuche er ihnen etwas Zukünftiges zukommen zu lassen, verborgen vor den wachsamen Augen und Ohren der Götter.

„Hast du das gehört?" Arian blickte mit zusammengezogenen Augenbrauen zu Ria und dann zu Kem, der nur knapp schnaufte. Jetzt ging das wieder los.

„Das war der Wind." Tat er den Hauch ab und lief stoisch weiter, doch der Geschützoffizier schnaubte nur. Der Wind? Dass er nicht lachte? Welcher Wind hatte denn einen glapschen Akzent?

„Du hast das doch auch gehört?" Flüsterte der eigentlich eher selten ruhige Schwimmer mit misstrauischer Stimme, drehte sich erneut zurück, als er sich einbildete eine kalte Hand an seiner Schulter gespürt zu haben; nichts.

„Kem hat sicher Recht und es ist nur der Wind. Die Dunkelheit spielt einem gerne Streiche, so dass man sich Dinge einbildet." Versuchte sie den Mann neben sich zu beruhigen und sprach dabei aus eigener Erfahrung. Dabei waren sie lediglich wenige Minuten hier drinnen, mit Hyunki waren es Stunden, beinahe ein ganzer Tag; sie könnte es wirklich nicht erwarten, hier wieder raus zu kommen.

Ari brummte unzufrieden mit der Antwort, doch was sollte er machen? Er könnte ohnehin nicht ausmachen, was genau er soeben gehört hatte.

Das Flackern der Fackel warf sonderbare Schatten an die unebene Wand, erschuf somit einige bizarre Gestalten und Fratzen die mit ihren stechenden Augen und scharfen Klauen zu Arian blickten. Er hatte keine Angst, nein.

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