𝔈𝔭𝔦𝔩𝔬𝔤 - 𝔇𝔢𝔯 𝔄𝔫𝔣𝔞𝔫𝔤

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Die Sonne schien hell, ließ das dunkle Piratenschiff in einem ungewohnt sanften Licht erstrahlen. Die Wolken hatten sich bereits seit dem Morgen verzogen, so dass der heiße Stern nur noch erbarmungsloser auf die Menschen wirkte, sie schutzsuchend jeden schattigen Platz nutzten.

Die Dorfbewohner schickten einen sichtlich argwöhnischen Blick zu dem Mann mit den schwarzen Haaren, musterten ihn mit einer eklatanten Distanz, doch dem schenkte der Steuermann keinerlei Beachtung und lief mit seinem Kapitän und dessen Maat die erschreckend vertrauten Wege entlang, passierten den Bäcker, den er seit Kindertagen kannte und auch den Schuhmachen, von dessen Frau er immer mal als Kind Kirschen aus dem Garten stibitzt hatte.

Hajoon klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter, drängte ihn liebevoll dazu auf das Haus zuzugehen, in welchem er aufgewachsen war, aber seit Jahren nicht mehr hatte sehen können.

Die Farbe der Querbalken war sichtlich blasser als in seinen Erinnerungen, das Dach offenbar immer wieder mit neuen Ziegeln besetzt worden, der Apfelbaum, welchen er mit seiner Schwester in frühen Kinderjahren gepflanzt hatte, war bereits über 2 Meter hoch, trug die rotesten Früchte, die er je gesehen hat; seine ersten Früchte, wie er im Nachhinein erfahren durfte.

Schwer schluckend und mit weichen Knien schritt er auf das Anwesen, erkannte sogleich einen großen weißen Patou – ihr Hofhund und Eilo's bester Freund – der erst mit lautem warnendem Gebell in der Ferne stand, dann jedoch, als er Eilo erkannte, mit wild wedelnder Rute auf seinen Menschen zu rannte, ihn mit seinen 70 Kilo direkt ungebremst in den Dreck warf.

„Is' ja gut, Doldi. Ich hab' dich auch vermisst, mein Junge." Lachte der Steuermann begeistert und ließ sich einfach so über das Gesicht lecken, während Hajoon und Alon belustigt in sich hinein kicherten.

Als der Hund endlich von Eilo abließ – er nun voller weißer Haare und Hundesabber – schritt das Tier auch auf die beiden Fremden zu, schnupperte neugierig an ihnen.

„Ah... ja, feines Hundi." Lächelte Alon unsicher und tätschelte dem alten Patou über den flauschigen Kopf, ignorierte den Sabber, den er auf seinen Stiefeln hinterließ. Er hoffte nur, dass der Hund auch so freundlich war, wie er bei Eilo schien, denn gegen so einen Hund, hätte er sicherlich keine Chance; wenn er wollte, könnte er ihm sicherlich mit einem Happs den Oberschenkelknochen durchbeißen!

Hajoon wirkte dabei weniger distanziert, kraulte dem Tier, das man aus der Ferne auch gut mal mit einem Schaf verwechseln könnte, ausgiebig durch das dicke Fell, ehe Doldi sich ungebremst auf den Boden fallen ließ und genoss den Bauch gestreichelt zu bekommen.

Und sowas nannte sich Wachhund.

„Doldi! Doldi! Wo bist du denn schon wieder?!" Eilo schluckte, blickte zu den Umrissen einer wunderschönen jungen Frau, die er so lange nicht hatte sehen dürfen und doch so ungemein vertraut auf ihn wirkte.

Eira stockte, zog verwundert die Augenbrauen zusammen, als sie die drei Fremden am Eingang ihres Hofes erblicken durfte, Doldi dabei fröhlich hechelnd am Boden. Das war aber nicht die Art des eigentlich recht treuen Hofhundes.

Also beschloss die Schwarzhaarige auf sie zuzugehen, bereits die Frage auf ihrer Zunge, was sie denn wollten, als sie die Person erkannte, die mit einem derart unsicheren Lächeln dort stand und die Hand zu einem Gruß erhob.

„Ilo..." Hauchte sie völlig desillusioniert und starrte den Schwarzhaarigen ungläubig an.

Erst dachte Eilo sie würde auf dem Absatz kehrt machen, ihn nicht sehen wollen, da sie noch immer wütend auf ihn war, doch da sprintete die 16-Jährige auf einmal los, fiel ihrem großen Bruder ungebremst und mit dicken Tränen in den Augen um den Hals.

𝔓𝔥𝔞𝔫𝔱𝔬𝔪𝔢 𝔇𝔢𝔰 𝔐𝔢𝔢𝔯𝔢𝔰Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt