ℭ𝔥𝔞𝔭𝔱𝔢𝔯 31 - 𝔓𝔞𝔯𝔞𝔫𝔬𝔦𝔡

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Einen unbekannten düsteren Gang, dem keinerlei Beleuchtung innewohnte, mit einem verletzen Piraten in pitschnasser Kleidung und einer beinahe erloschenen Öllampe entlangzulaufen, in der Hoffnung doch irgendwo anzukommen was einem Ausgang ähneln würde, gehörte sicherlich nicht zu Ria's herausragendsten Entscheidungen in ihrem Leben.

Ach, was dachte sie da? Es war absolut suizidal.

Und dennoch waren ihre Auswahlmöglichkeiten, gelinde gesagt, bescheiden abzählbar gewesen, so dass sie keine andere Wahl hatte, als einmal auf ihr Glück zu hoffen.

Zur Erinnerung, Glück, war sicherlich keiner von Ria's stetigen Begleitern, so viel stand fest!

Aber Hyunki war einer gewesen und der Smutje tat sein Bestes ihr ein wenig die Sorgen und Ängste in der Situation zu nehmen, versicherte ihr, dass er einen Luftzug spürte (die Wahrheit) welcher sicherlich (eventuell) zu einem Ausgang (Oder desgleichen) führen würde. Bald würden sie bestimmt das Tageslicht (Naaah, nicht wirklich) zu Gesicht bekommen, davon war er überzeugt.

Die unangenehme Kälte fraß sich in Ria's Glieder, zerrte an ihrem rationalen Verstand, der immer wieder für Begründungen zahlreicher verzerrter Bildnisse und Geräusche suchte, aber im Laufe der Zeit zunehmend an Glaubwürdigkeit verloren.

Waren das Schritte einer dritten Person, oder nur das Echo ihrer eigenen?

Hatte sich da gerade eine Silhouette hinter den Felsen verkrochen?

War das ein Atemzug an ihrem Nacken?

Die Flamme der Lampe war so klein wie möglich, damit sie den Augenblick in welcher sie erlöschen würden, wenn auch nur ein winzig kleines bisschen herauszögern konnten, allerdings hieß dies auch, dass sie nicht sonderlich viel sehen konnten, oftmals den ein oder anderen Stein übersahen, oder fast direkt in eine dunkle Steinwand hineinliefen.

Immer wieder bogen sich die Gänge, wie eine Schlange, die sich ihren Weg durch das Erdreich bahnte und Ria konnte sich die Vorstellung einer gigantischen Giftschlage mit Armlangen spitzen Zähnen, die im Dunkeln nur auf die passende Gelegenheit zum Angriff wartete, nicht unterdrücken.

Fantasie ist die Bereicherung eines Menschen Dinge und Situationen zum Leben zu erwecken, um eine gänzlich weitere, fantastischere Welt voller Zauber und Möglichkeiten zu erschaffen, doch sie ist auch des Menschen tödlichster Feind, wenn er in Situationen der Unsicherheit gerät.

„Wozu baut jemand einen so gigantisch langen Gang der ins Nichts führt? Das ergibt doch keinen Sinn..." Konstatierte die Rothaarige beklommen als sie um eine weitere Wand liefen, welche sie gefühlt wieder den vorherigen Weg zurückschickte.

Ria könnte nun mit absoluter Sicherheit sagen, dass sie die Orientierung verloren hatte.

Sie kamen aus einer leeren Sackgasse, einem Raum – wenn sie es so beschönigen dürfte – der aus nicht mehr als Fels, Wurzeln, Moos und einigen Insekten bestand. Wieso zur Hölle sollte dort jemand hin wollen und das auch noch so ungemein ätzend lang?

„Vielleicht hat er ja mal zu etwas geführt, was nur von der Zeit verschluckt wurde." Spekulierte der Smutje neben ihr um einiges ruhiger als sie es war. Im Allgemeinen wirkte Hyunki nicht sonderlich besorgt und Ria war sich sicher, wäre der Pirat nicht bei ihr, hätte sie sich längst in eine Ecke gekauert und über ihr bevorstehendes Ende sinniert.

„Ja, vielleicht..." Ihre Stimme klang so fragile, beinahe so, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen, obwohl sie noch lange nicht an diesem Punkt angelangt war. Alleine, ja, doch mit Hyunki hatte sie einen gewissen Rückenhalt der ihr Hoffnung gab. Auch, wenn der Braunhaarige nicht mehr, als seine bloße Armbrust hätte – seine Pfeile waren leider unter seinem eigenen Körpergewicht zerbrochen – um sie gegen, was auch immer, zu verteidigen, da zählte einfach der Gedanke, nicht gänzlich alleine zu sein.

𝔓𝔥𝔞𝔫𝔱𝔬𝔪𝔢 𝔇𝔢𝔰 𝔐𝔢𝔢𝔯𝔢𝔰Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt