PoV Ryon
»Ahh langsamer, es dreht sich schon alles! Ireheeeen« Lache ich halb außer Atem, halb den Tränen nahe, als ich der hübschen blonden Frau unbeholfen hinterher stolpere. Ihr Lachen erschallt in der dunklen Nacht. Umgeben von den sanften Lichtern des Parks taumeln wir zu dem Brunnen, der noch auf unserer Tour anstand. Dass wir ganze vier Stunden in der Bar festhängen, war jedoch nicht der Plan. Genauso wenig, wie so viel zu trinken, dass ich weiß, der Kater morgen wird mir einen Denkzettel verpassen.
Irene scheint das gar nicht zu interessieren. Oh nein, die hüpft frohlockend vor mir her, obwohl sie nicht einmal so viel getrunken hat. Stattdessen hat sie für mich weitere Drinks beordert, dass ich irgendwann so mutig wurde und mit einem anderen Karaoke Highway to Hell angestimmt habe. Schämen kann ich mich dafür morgen.
Denn nun wanke ich ganz zufrieden in meiner eigenen Welt vor mich hin, oder eher, Irene hinterher, die vor dem Brunnen zum Stehen kommt. Breit lächelt sie mich an, was ich jedoch nur ein wenig verschwommen wahrnehme. Ich schmunzle und stolpere etwas unbeholfen zu ihr an den Brunnenrand.
»Du hattest recht. Keiner hier. Wirklich schön« Bemerkt sie, beugt sich dabei vor und streicht mit der Hand durch das Wasser. Ich selbst lasse mich auf dem Rand nieder und spritze mir Wasser ins Gesicht. Keine Ahnung, wann ich das letzte Mal so betrunken war. Aber ich muss schließlich noch sicher heimkommen. Vielleicht hat mir in dem Punkt meine Polizeiausbildung genutzt. Einen klaren Kopf kann ich dennoch bewahren, selbst, wenn mein Körper außer Gefecht gesetzt ist. Und das ist er im Moment zum Teil schon. Wobei auch meine Sinne langsam sich selbst trügen.
Ich stoße ein Seufzen aus und lege den Kopf in den Nacken, dabei kurz die Augen schließend. Man fühlt sich das gut an endlich mal zu entspannen. Als ich die Augen wieder öffne, blicke ich dabei direkt in Irenes Augen. Für einen Moment durchfährt mich der Schreck, da ihr Ausdruck kurz dem ähnelt, was ich teilweise bei Psychopathen oder auch Mördern in meiner Laufbahn gesehen habe. Ein gewisses Funkeln. Und doch werden sie im nächsten Moment so warm, ihr Mund verzieht sich dabei zu einem Lächeln. »Danke für das Treffen heute, das habe ich gebraucht«
Wie von selbst heben auch meine Mundwinkel sich, worauf ich mich wieder aufrichte. »Gern gescheh... Oops« Noch im Satz stolpere ich nach vorn, sodass Irene mich auffangen muss. Unbeholfen versuche ich mein Gleichgewicht wiederzufinden, doch so langsam funktionieren nur noch wenige der Synapsen in meinem Kopf für die Motorik. Entschuldigend blicke ich zu Irene, die leise lachen muss. »Beim nächsten Mal etwas weniger« Zustimmend nuschle ich ein verlegenes Ja, lächle aber dankbar, als sie einen Arm um meine Hüfte legt und meinen betrunkenen Körper stützt.
»Besser, wir bringen dich zu dir heim, ja?« Wendet sie sich fragend an mich und ich nicke. Oh ja, das ist vermutlich die beste Option. Ob ich jetzt allein heil heimkommen würde? »Wieso bist du nicht so betrunken?« Murmle ich gedankenverloren, als wir die hell erleuchteten Straßen entlang schlendern, nach der überstandenen Busfahrt.
Meine blonde Begleitung kichert leise. »Ich vertrage mehr, ich bin Europäerin« Ob da etwas Wahres dran ist, kann ich im Moment nicht beurteilen, weshalb ich mir nun etwas dumm vorkommend nicke. Wirken wir Amerikaner wirklich so? Vertragen kein Alkohol? Wow.
»Total gemein« Seufze ich, dirigiere sie jedoch verbal, wo wir ungefähr entlang müssen, sodass wir es auch endlich vor die Haustür schaffen, an der ich kaputt Halt mache.
»Wow, ich wohne noch gar nicht so lang hier und doch haben wir es gefunden« Grinse ich Irene stolz an, die amüsiert darüber schmunzelt. Als ich die Tür aufschließen will, nimmt sie mir kurzerhand den Schlüssel aus der Hand, worauf sie selbst aufschließt. »Ich muss doch sicher gehen, dass du auch im Bett ankommst« Grinst sie leicht, was mich belustigt nicken lässt. Alles klar.
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Unplanned II BoyxBoy
RandomAm Rande des Abgrunds, der Verzweiflung ausgeliefert. Solche Zustände führen zu unerwarteten Taten. Ob sie gut oder schlecht sind. Als Expolizist lässt sie diese Frage schwer beantworten. Ist das nun gut? Ist es gut, den Mann zu verfolgen, der ein...