PoV Ryon
Rumms.
„Argh..." – „Wow... Das ging schnell..." – „Ryon und Nahkampf. Er hat gute und schlechte Tage" – „Oh! Das hab ich auch bemerkt!"
Genervt puste ich mir eine Strähne aus dem Gesicht und blicke zu Maxi und Billy auf, die sich offenbar prächtig verstehen. Ich schnaube.
„Erstens, bin ich verletzt und zweitens, seid ihr beide unausstehlich, seit dem ihr zusammen seid" – „Aw, es jammert" – „Ich könnt mich mal", brumme ich auf Maxis Worte und lasse mich auf die Beine ziehen, worauf Billy amüsiert grinst. „Hab ich bereits schon. Mehrmals..." – „Fick dich."
Die beiden blicken sich an und lachen belustigt. Ich verdrehe nur die Augen und reibe mir die Seite ächzend. Die Wunde ist noch nicht verheilt und das bekomme ich zu spüren. Aber ich war und werde wohl nie jemand sein, der den ganzen Tag im Bett verbringen kann. Zumindest nicht zum Ausruhen...
„Solltest du nicht genug Sex haben? Ich bin doch heute früh halb bei euch reingeplatzt. Oder habe ich deine Ausdauer falsch in Erinnerung", schmunzelt Billy auf mein Schmollen. Maxi scheint davon ebenso belustigt zu sein, dass ich mich ernsthaft frage, wie dieser Frauenheld auf einmal mit jemandem wie Billy verkehrt.
„Das überlasse ich deiner Vorstellungskraft", brumme ich also lediglich und begebe mich an den Rand, um durstig den Inhalt meiner Wasserflasche zu inhalieren. Ich merke, dass mein Körper geschwächt ist. Es ist ungewohnt. Zuvor konnte ich mich immer auf in verlassen und doch zeigt die Verletzung ihre Tücken.
Tücken, die sich nicht nur körperlich äußern. Mich einen Moment erstarren lassen, als ich Sawyers leblose Augen wieder genau vor meinem inneren Auge habe. Als ich den Schuss in meinen Ohren fiepen höre und sich der Schmerz von der Stichwunde seinen Weg durch meinen Körper gebahnt hat.
Es benötigt einige Sekunden, um mich wieder aus meiner Schockstarre zu lösen, nur um im nächsten Moment in die besorgten Gesichter von Maxi als auch Billy zu blicken.
„Ryon...", beginnt mein bester Freund besorgt. Dort unterbreche ich ihn durch Abwinken, ziehe eilig die Luft ein. „Ich denke, das reicht für heute erstmal. Jocelyn hat nicht ohne Grund gesagt, leichte körperliche Betätigung", spreche ich also und wende mich ab.
Tief einatmen. Ich schüttle lediglich den Kopf über mich und seufze schwer, als ich endlich die Tür hinter mir schließe.
Einen flüchtigen Moment spüre ich es. Die aufkommende Panik. Dieses erdrückende Gefühl in meiner Brust. Ich zucke heftig zusammen, als ich schwören könnte, wieder seine Hand in meinem Nacken zu spüren, wie er es Monate lang getan hatte, bevor ich fliehen konnte.
„Ruhig.... Ruhig, alles ist gut und er ist tot."
Leicht zitternd streiche ich mir das Haar zurück und gehe raus. Frische Luft tut sicher gut. Das wird mir helfen. Einfach verdrängen. Das ist das Simpelste. Ich könnte ein Stück weg von der Zentrale. Versuchen auf andere Gedanken zu kommen...
„Wohin willst du jetzt schon wieder ausbüchsen? Soll ich dir wirklich noch Hausarrest verpassen oder dich ans Bett ketten, wenn es nicht anders geht?"
Bevor ich auch nur den Gedanken daran verwenden kann, wann wohl der nächste Bus kommt, erklingt seine Stimme und lässt mich stocken. Ich halte inne und drehe mich zu Silva, der mit verschränkten Armen am Eingang steht und mich abwartend mustert.
„Ich... Ich wollte nicht..." – „Was? Du wolltest dich nicht davon machen? Ganz vergessen, dass auf dich ein Kopfgeld ausgesetzt ist? Und nebenbei bemerkt, eigentlich noch unter körperlicher Schonung vom Arzt zur Ruhe verwiesen? Sicher."
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Unplanned II BoyxBoy
RandomAm Rande des Abgrunds, der Verzweiflung ausgeliefert. Solche Zustände führen zu unerwarteten Taten. Ob sie gut oder schlecht sind. Als Expolizist lässt sie diese Frage schwer beantworten. Ist das nun gut? Ist es gut, den Mann zu verfolgen, der ein...