Unplanned II BoyxBoy

Ein für alle Mal

Ich hab ziemlich lang an diesem Kapitel gepfeilt. Ich hoffe, es ist gut geworden. Gebt doch gern mal eine Rückmeldung am Ende:>

„Sawyer...", gebe ich dunkel von mir, als ich den Mann mustere, der mein Leben aus seinen Fugen gerissen hat. Der mich an Irene ausgeliefert und in Gefängnis verfrachtet hat.

Er trägt heut nicht seine Uniform. Normale Alltagskleidung. Keine Ausrüstung. Also ist er zivil hier unterwegs. Oder für sonstige Geschäfte. Wer weiß das schon?

„Hab gehört, du hast ein bisschen Mörder gespielt, nach dem der Typ dich doch eigentlich durchgefickt haben muss?"

Die eine Hand meines Gegenübers ist in der Tasche vergraben, als er ein überhebliches Schmunzeln aufsetzt. Er zieht an seiner Zigarette und pustet den Rauch in meine Richtung. Ich mustere ihn. Ausbeulung unter dem Mantel. Definitiv nicht unbewaffnet. Die Hand in der Tasche. Der Form nach, umfasst er dort einen Gegenstand. Ein Messer wohlmöglich? Oder doch nur ein Feuerzeug?

Ein tiefer Atemzug erfüllt meine Lungen, als ich versuche jegliche übergreifende Emotionen zurückzuhalten und mich nicht sofort auf Sawyer zu stürzen. Stattdessen zucke ich mit den Schultern und gehe langsam auf ihn zu.

„Musst du doch am besten wissen? Was habt ihr mit seiner Leiche gemacht? Verkauft auf dem Schwarzmarkt? Würd mich bei dir nicht wundern", hisse ich leise und doch ruhig. Keine Sekunde lasse ich ihn aus den Augen. Er wirkt fokussiert. Er ist allein hier. Sonst hätten seine Augen ihn verraten.

„Das darfst du dich gern selbst fragen", schnaubt er amüsiert und lässt den Zigaretten Stummel fallen, den er auf dem Boden austritt. Dabei hebt er langsam seinen Blick. „Schade aber auch, dass du nicht draufgegangen bist. Aber andererseits, umso besser. Verstehe nur nicht, warum jemand für so eine Hure wie dich dreißig tausend hinlegen würde."

Dreißig tausend...? Ouf... Deswegen war Silva also so in Panik... ernsthaft, wer würde so viel Geld für mich verlangen? Das sind mehrere Monate Miete, die ich mit so viel Geld finanzieren könnte...

„Wenigstens bin ich Leuten nicht egal, wie du es bist?" Ich fixiere Sawyer angespannt. „Wie war das noch? Mir wurde gezwitschert, dass du degradiert wurdest. Mit den neuen auf einer Ebene? Das muss weh tun. Klar, da versteh ich, wenn du dir etwas Selbstbewusstsein mit deinen Spielchen erkaufst. Was sollte man auch sonst tun? Nicht wahr?"

Zufrieden beobachte ich, wie seine Nasenflügel vor Wut zu beben beginnen. Wie er schwer schnaubt und leise grunzt. „Ich hätte dich töten sollen, als ich die Chance dazu hatte...", knurrt er leise. Im Gegensatz zu sonst ist jedoch alles ruhig in mir, als ich meinen jahrelangen Rivalen genau betrachte. Ich gehe einen Schritt auf ihn zu.

„Mich töten? Als du nicht allein warst? Sicherlich... Eher vielleicht schon? Sieh es ein... Dauernd warst du der zweite. Der ohne Moral. Der, dem man nicht vertraute. Der, der seine Prinzipien verloren und mich verkauft hat. Bist du Stolz darauf? Bravo, Sawyer hat etwas erreicht. Das hast du doch bestimmt deiner Familie erzählt, nicht wahr?" Mit jedem meiner Worte dränge ich ihn zurück, als ich es spüre. Nicht zum ersten Mal. Doch diesmal so intensiv wie noch nie... Mordlust.

„Wag es ja nicht... Ich erschieße dich hier uns jetzt!", keift Sawyer zurück und zieht seinen Revolver. Unbeeindruckt bleibe ich stehen. Mustere diesen Menschen und erkenne es jetzt erst. Er...

„Du hast Angst..." – „Fick dich!" – „Du hast Angst... Die hattest du schon immer." Mein Blick wird dunkel. Auf einmal existiert nichts mehr um mich herum. Nur dieser Mann, der seit Ewigkeiten mein Leben ruinierte. „Du hattest von Anfang an Angst vor mir. Deswegen lehntest du eine Freundschaft ab. Dachtest, es sei besser dich gegen mich zu stellen, als in meinem Schatten zu stehen... Sag mir, Sawyer, gibt es irgendjemanden, der nicht wegen Blutsverwandtschaft sich ein wenig um dich schert?" – „Ich drücke ab! Glaub mir! Das mache ich!", schreit er mir entgegen. Seine Hand zittert. Seine Unterlippe bebt, als er wie ein in die Enge getriebenes Tier zurückweicht. Doch spüre ich den Rausch. Den Rausch der Rache.