Liebe

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Endlich ein neues Kapitel. Studieren, anstrengend. Gestern war ich um die Zeit noch in der Bibliothek. Aber ich versuche jetzt etwas wie Routine aufzubauen. Da wird auf jeden Fall schreiben etabliert!

POV Silva

»Silva? Träume ich...?« - »Mh... Vermutlich träume ich... Oder nicht. Du fühlst dich so real an...«

Eine leise Stimme holt mich langsam aus dem Schlummern und lässt mich müde die Augenlieder heben.

»Noch fünf Minut...« Ich breche ab, nicht unbedingt wegen überwältigender Müdigkeit, sondern weil ich geradewegs in zwei wunderschöne tiefblaue Augen blicke, die mich erschöpft ansehen.

Ryon!

Bin Sekunden ist nichts mehr von dem der Schläfrigkeit da, als ich Ryon nur perplex anstarre. Auf seinen Lippen liegt ein schwaches Lächeln, seine Fingerspitzen streifen zart über meine Wange. Er sieht so fertig aus...

»Ryon...« Flüstere ich gedämpft, immer noch nicht glaubend, ihn endlich wieder bei mir zu haben.

Meine Finger umschließen vorsichtig die seinen, was ihn innehalten lässt. So benebelt er auch noch sein mag, in diesem Moment scheint er kurz klar zu sein. Er betrachtet mich konfus, seine Augen weiten sich ein Stück, als er anscheinend zu verstehen beginnt.

»Du... Du bist hier...«

Meine Augen werden glasig und hektisch nicke ich. »Ja... Scheiße ja. Ich bin da...«

Ich umklammere seine Hand fest, als ich ihn in die Arme schließe und sanft einen Kuss auf seine trockenen Lippen hauche. Ryon erwidert es, minimal, doch scheint er noch kaum zu verstehen. Nur allmählich lasse ich von ihm ab und streiche ihm sanft das Haar aus dem Gesicht, als ich ihn überglücklich mustere.

»Es tut mir so leid...« Murmle ich an sein Ohr, als ich ihn sanft an meine Brust ziehe. Er ist vermutlich noch sehr benebelt, da er Probleme hat, mich zu fokussieren. Doch lässt er meine Hand nicht los, was mir zu verstehen gibt, er weiß, dass er bei mir ist.

Er strahlt eine ungesunde Wärme aus, von der Jocelyn jedoch meinte, dass wir dagegen erstmal nichts tun können und das die gewohnte Reaktion des Körpers auf den plötzlichen Entzug ist. Aber so lang er wieder gesund wird, ist mir alles recht.

Eine Weile liegt er einfach nur da, ihm fallen immer wieder die Augen zu, die er versucht aufzuhalten und mich anzusehen. Und so sehr ich das wunderschöne Blau seiner Iris liebe, er muss sich ausruhen.

»Mach die Augen zu. Ich bin bei dir und gehe nicht weg. Versprochen...«

Kraftlos lächelt Ryon. Er schmiegt sich so gut er kann etwas an mich, als seine leise Stimme erklingt.

»Ich...« Er schluckt, befeuchtet seine blassen trockenen Lippen. »Ich habe ihn umgebracht... Gordon... Gordon ist tot«

Wie wir uns bereits gedacht haben... Scheiße, hätte ich es nur eher zu ihm geschafft. Ryon hat keinen Schimmer, was er damit alles losgetreten hat. Man wird nach ihm suchen. Oh man...

»Das ist gut...« Flüstere ich und ziehe Ryon nun ganz an mich, was er erschöpft zulässt. Er seufzt und verschränkt unsere Finger miteinander. »Ich bin so müde...«

»Dann schlaf etwas. Ich passe auf dich auf. Ja? Wenn du die Augen wieder aufmachst, bin ich immer noch hier. Versprochen« - »Okay...«

Und Ryon schläft. Schläft einige Stunden, in denen ich mich schließlich doch dazu ringe, zurück zu den anderen zu gehen und etwas zu essen. Jocelyn kontrolliert regelmäßig seinen Zustand. Ich bin froh, sie hier zu haben. Sie rettet Ryon schon zum zweiten Mal. Ich kann ihr nicht dankbarer sein und schwöre mir in dem Moment, als sie mir versichert, dass Ryon wieder ganz gesund werden wird, dass ich auf sie und das Kind aufpassen werde.

Unplanned II BoyxBoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt