PoV Ryon
»Damit das klar ist, ich habe dir noch längst nicht verziehen«
Meine Worte durchbrechen die Stille nach einer gefühlten Ewigkeit, in der Silva kaum schien von mir ablassen zu wollen, mich küsste und wie von selbst mein zerbrochenes Herz langsam wieder zu flicken begann.
Mir ist bewusst, dass ich diese Nähe zu ihm genieße. Sie fast schon brauche. Aber nach der Nummer, die dieses Arschloch sich geleistet hat, darf er gern etwas schmoren.
So blicken seine dunklen Augen irritiert zu mir. Ich sitze auf seinem Schoß, meine Hände liegen auf seiner Brust. Silva hat mich nahezu umklammert an der Hüfte und bis eben konnten wir so wenig voneinander ablassen, dass das fast auf etwas anderen hinausgelaufen wäre.
»Aber...« Will er ansetzen. Ich lege ihm einen Finger vor die Lippen und blicke ihn eindringlich an. »Kein Aber, du scheiß Idiot. Was du an dem Abend gesagt hast, tat verdammt weh. Okay? Und... Vielleicht habt ihr ja mit einer Sache recht gehabt. Ich bin naiv. Genau aus dem Grund sollte ich mich jetzt schon erst recht nicht in deine Arme werfen und tun, als sei nichts gewesen. Denn so ist es nicht. Du... Du hast mich echt verletzt. Und ich will das nicht nochmal haben...«
Dass meine Stimme immer leiser wird, verdeutlicht wohl, wie ernst mir das ist. Ich war ein Wrack, nachdem das mit Irene geschehen ist. Jetzt kann er doch nicht einfach erwarten, dass ich ihm alles verzeihe, nur weil er endlich die Wahrheit gesagt hat. Er hätte es mir schon viel eher beichten können, bevor es ausgeartet ist.
Vermutlich ist auch Silva dies bewusst. Er senkt den Blick und streift mit seinen Fingern zart meine Hand, um sie schließlich miteinander zu verschränkten. Ich lasse es zu und sehe abwartend zu ihm.
Meine Mine mag ich vermutlich aufrechterhalten. Doch innerlich grinse ich wie ein Honigkuchenpferd. Mein Herz fährt Achterbahn und die Männchen in meinem Kopf hängen wieder ‚Silva ist toll' – Plakate auf.
»Du kannst dir nicht vorstellen, wie leid mir das tut...« Murmelt er nur und sieht mir dabei in die Augen. Seine Augen strahlen vor Treue und Reue zugleich.
»Ich habe es am Anfang versucht abzustreiten, dass du mir mehr bedeutest als eine einfache Affäre für Sex... Und ja, ich weiß, man macht das nicht. Mit anderen Leuten schlafen, wenn man verheiratet ist« - »Ach was du nicht sagst«
Silva seufzt und lässt seinen Kopf gegen meine Brust sinken. »Aber wie soll man denn etwas anderes bei dir können, als sich in dich zu verlieben?«
Hui, ihn hats ja wirklich erwischt!
Ich kann nicht anders, als mit roten Wangen breit lächeln zu müssen und die Arme um ihn zu legen. Ich inhaliere seinen Duft. Ein sanftes Aftershave. Irgendwas mit Minze vielleicht?
Vielleicht ist Sex die Form sich körperlich am nächsten zu sein. Doch hatte ich bis eben noch nicht das Gefühl Silva je näher gekommen zu sein als gerade jetzt. Seine Hände sind in mein Oberteil gekrallt, er umklammert meine Hüfte und hat einfach seinen Kopf auf meiner Brust liegen.
Ob er mein Herzklopfen wohl hört?
Endlich lässt er von all diesem Gehabe ab und ist einfach er. Ohne groß alles zu überdenken, wie er es sonst tut. Und ich gebe zu, ich genieße es so sehr. Scheiße, wie soll ich ihm da noch lang böse sein? Ich habe ein weiches Herz und stehe dazu. Und er ist doch so süß...
»Ähm...« Silva stockt und verspannt sich leicht. »Du... Du bist doch noch mit... Billy zusammen« Dass ich fast lachen muss, als ich den sehr amateurhaft versteckten Unterton von Eifersucht erkenne, bemerkt Silva vermutlich auch. Man, es ist wirklich schön mal die Kontrolle zu haben.
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Unplanned II BoyxBoy
RandomAm Rande des Abgrunds, der Verzweiflung ausgeliefert. Solche Zustände führen zu unerwarteten Taten. Ob sie gut oder schlecht sind. Als Expolizist lässt sie diese Frage schwer beantworten. Ist das nun gut? Ist es gut, den Mann zu verfolgen, der ein...