Neues Kapitel! Es hat etwas gedauert, nur fiel es mir schwer Ryons Emotionen einzufangen. Aber ich denke, es ist ganz gut geworden. Außerdem hat die Uni begonnen, leider weniger Zeit zum Schreiben.
Aber ich hoffe, euch gefällt es dennoch :)
Die nächsten Kapitel kommen auf jeden Fall schneller
PoV Ryon
Ich kann mich nicht bewegen. Ich bekomme keine Luft. Alles in mir zieht sich schmerzvoll zusammen. Als ich das Knallen der Tür höre, geben meine Knie wie von selbst nach. Es sticht in meiner Brust, so sehr, wie ich mir immer vorgestellt habe, wenn in Filmen jemandem ein Dolch ins Herz gerammt wird. Es tut weh... Es tut einfach nur weh.
Ich ringe nach dem Atem, spüre, wie Tränen der Verzweiflung auf meine Brust tropfen und wie von selbst ein Zittern meine Muskeln übermannt. Alles in mir ist erschüttert, dass ich nicht verstehe, was gerade passiert ist. Ich kann es weder in Worte fassen, noch mir selbst erklären...
Doch spüre ich es... Spüre, wie zerrissen mein Herz auf dem Boden liegt. Sehe, wie diese wunderschönen Augen mich ansehen, wie alle anderen es vorher getan haben, angewidert, abwertend, desinteressiert... Höre, wie seine als auch ihre Worte in meinen Ohren schallen, mir Tatsachen vorführen... All das vorführen, was ich glaubte, es sei real...
Mehrfach verschlucke ich mich, als ich panisch versuche, Luft zu holen. Alles verkrampft. Irene... Und Silva... Billy? Charles? Mein Job? Mein Leben?
Es ist, als werde ich aus einem Traum gerissen. Einem Traum, der sich so real anfühlt... Mich umhüllte und heilen, hoffen und mich verlieben ließ...
Ich merke, wie ich langsam an die Wand sinke, die Beine anziehe und paralysiert nichts von meinem Umfeld mitbekomme. Und dann bricht das Benommene von mir ab, ich schluchze auf und wie von selbst bahnen sich die Tränen ihren Weg über meine Wangen. Jede einzelne führt mir vor Augen, dass alles eine Illusion war... Alles pure Einbildung, ein Schauspiel. Ein Schauspiel von den Menschen, denen ich dachte, vertrauen zu können.
Die Erinnerungen prasseln auf mich ein, reißen mich mit sich, während ich verzweifelt die Hände in den Haaren vergrabe und die Augen zusammenkneife. So fest, als könnte ich, wenn ich nicht hinsehe, nicht hinhöre, nichts spüre, die Wahrheit umgehen.
Und wenig später sitze ich nur da, starre stumm die Wand an und empfinde diese Leere in mir. Als hätte man einfach meine Brust aufgeschnitten und etwas rausgenommen. Allmählich verarbeitet mein Kopf die Fakten, versucht sie zu verstehen, einzuordnen und einen Sinn darin zu erkennen. Doch gibt es keinen...
Ich war für Silva ein Spielzeug. Irene hat mich meinen Job verlieren lassen. Sawyer gehört auch zu diesen Kriminellen. Für Billy war ich nur ein Auftrag. Charles und der Rest haben mir kein Wort gesagt. Und all das löst ein schweres Ziehen in meinem Oberkörper aus, sodass ich mir eine Hand auf die Brust lege und in tiefen Atemzügen versuche mich zu beruhigen.
Aber dennoch hallen ihre Worte in meinen Ohren, die immer wieder aufs Neue wie einzelne Schläge zu spüren sind. Ich war ein völlig naiver Trottel, der ein paar Monate dort gelebt hat. Der sich eingebildet hat, man könne den Leuten vertrauten. Der nicht merkte, dass er nur ausgenutzt wurde. Ja Ryon, du bist auf den schlimmsten Gangster der Stadt reingefallen, was hast du nur erwartet?
Ja, was habe ich erwartet? Was habe ich mir dabei gedacht?
Mein Blick ruht auf der weißen Wand mir gegenüber, so kahl und leer, wie ich mich im Moment fühle. Wie eine dumme Labormaus, die nicht gemerkt hat, dass sie für ein Experiment gebraucht wurden. Wobei gebraucht. Leicht ersetzbar war ich vermutlich auch.
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Unplanned II BoyxBoy
RandomAm Rande des Abgrunds, der Verzweiflung ausgeliefert. Solche Zustände führen zu unerwarteten Taten. Ob sie gut oder schlecht sind. Als Expolizist lässt sie diese Frage schwer beantworten. Ist das nun gut? Ist es gut, den Mann zu verfolgen, der ein...