PoV SilvaEs war die richtige Entscheidung. Es war klar, dass er früher oder später gegen meine Regeln verstoßen wird. Jedoch bin ich tatsächlich von einem später ausgegangen. Aber nein, kaum entfernte Ryon sich aus dem Gebäude, bekam ich eine Nachricht.
Hätte ich sie sofort gesehen, hätte ich zwei Männer vorbeigeschickt, die ihn wieder zurück gebrachten. Doch dummerweise war ich in die Verhandlung mit Gordon verwickelt. Oder eher, in das langwidrige Gespräch mit seinem Vertreter. Man sah den Anwalt pur in diesem Mann, deswegen dauerte dies auch weitaus länger, als ich geplant habe.
Nun sitze ich jedoch hinter meinem Schreibtisch und blicke missbilligend auf Ryons Standort, der offenbar bei dessen besten Freund ist. Maximilian Reichel. Deutscher, mit fünf Jahren nach Amerika gezogen. Sie kennen sich seit langem, waren zusammen an der Polizeiakademie. Maximilian schnitt etwas besser als Ryon bei der theoretischen Prüfung ab, während Ryon sein Talent im Schießen zeigen konnte. Er hat zwei kleine Schwestern und ist Sohn einer Literaturagentin, während sein Vater vor kurzem eine Bäckerei eröffnet hat.
Leicht angepisst hebe ich eine Augenbraue und sehe auf die Uhr. Fünf Minuten nach um acht.
Da will es jemand offensichtlich wissen.
Weil Ryon anscheinend nicht an Konsequenzen denkt, widme ich mich vorerst den Zahlen dieses Monats. Besser als im Letzten, was Irene hoffentlich auch erkennen wird. Sie ist mit ihrer Art oft so herrisch, ohne die Komplikationen dabei zu sehen. Menschen kann sie lesen, aber hier wäre sie garantiert genauso genervt wie ich, da alles so schleppend vorangeht. Sie hat angekündigt, dass sie erst in zwei Monaten hier vorbeikommen möchte, wobei ich in zwei Wochen wieder nach London fliegen werde.
Konzentriert lasse ich die angezeigte Information durch meinen Kopf wandern und versuche mich vollends zu fokussieren. Dabei verziehe ich hier und da leicht das Gesicht, wenn ich meine Position verändere. Ryon hat sich gestern Abend gut ausgetobt. Ich spüre es deutlich und durfte heute Morgen feststellen, dass ich noch immer ohne Probleme zwei Finger einführen konnte. Inzwischen geht es wieder. Diesem Polizisten muss man Manieren beibringen.
Es ist ja nicht so, dass ich es nicht gewohnt bin.
So komisch es auch klingen mag, selbst Frauen können Männer mit gewissen Mitteln auf gleiche Weise dominieren. Irene und ich haben dies schon öfters so getan. Ich habe kein Problem mich unterzuordnen, zumindest versuche ich es. Aber es ist doch immer wieder ein Unterschied, wenn jemand einem mit seinem richtigen Schwanz fickt, anstatt es ein Dildo tun könnte.
Seufzend streiche ich mir das Haar aus dem Gesicht und klappe den Laptop zu. So wird das heute nichts. Vor allem nicht, wenn ich diesen dreisten Typ am liebstem übers Knie legen wöllte.
Das habe ich bereits im Club gemerkt. So gut Ryon gestern als Top auch war, er genießt es sichtlich, wenn man ihm sagt, wo es lang geht. Wenn man ihn an seine Grenzen bringt und ihm das Gefühl gibt, er kann nichts dagegen ausrichten.
Das Knallen der Tür lässt mich aus meinen Gedanken schrecken und ich erblicke einen abgehetzten Ryon, der ins Zimmer stolpert und sich hechelnd auf den Knien abstützt.
»Ich- Ich habs total vergessen« Gibt er heißer von sich, was ich mit einem Blick auf die Uhr quittiere. Halb Neun.
Er scheint offenbar ein ganzes Stück gerannt zu sein, weshalb er so fertig ist. Das Haar hängt ihm ins Gesicht, das Oberteil durchgeschwitzt und auch auf seiner Stirn haben sich Schweißperlen gebildet.
Oh, wie ich ihn am liebsten sofort für sein Verhalten bestrafen würde.
Dennoch mustere ich ihn stumm und stehe langsam auf. Meine Hand senkt sich auf seinen Rücken und streicht sanft auf und ab. Etwas, was ich noch nie mochte und nie mögen werden, ja ich verabscheue es nahezu, Unpünktlichkeit...
DU LIEST GERADE
Unplanned II BoyxBoy
AcakAm Rande des Abgrunds, der Verzweiflung ausgeliefert. Solche Zustände führen zu unerwarteten Taten. Ob sie gut oder schlecht sind. Als Expolizist lässt sie diese Frage schwer beantworten. Ist das nun gut? Ist es gut, den Mann zu verfolgen, der ein...