Unplanned II BoyxBoy

Freund und Freiheit

Doppelupdate! Heute gibt es gleich zwei Kapitel.

POV Ryon

»Scheiße, Ryon! Weißt du, was das für eine Überraschung ist? Kaum kommt man von dem Austausch wieder, da hört man Sawyer im Büro herumprahlen, der hat dich festgenommen und du sitzt im Knast!«

Maxis Stimme hallt schrill durch die Sprechanlage über diese ich ihn durch die Scheibe verstehen kann. Meinen besten Freund habe ich Wochen lang nicht gesehen und dann ist das erste Treffen wieder im Gefängnis. Mist.

»Ähm... Ja, dieser Idiot hat mich festgenommen... Bin auf unbestimmte Zeit hier eingesperrt... Ähm... Überraschung?«

Ich sehe in das perplexe Gesicht von Maxis, der kurz davor scheint mich erwürgen zu wollen. Und da will man meinen, wir sind von den Leuten da draußen weggesperrt und nicht andersrum.

»Fuck... Du... Gott scheiße, wären wir bloß nie bei dieser Undercovermission mitgegangen. Dann wärst du jetzt noch mein Partner und garantiert nicht im Knast«

Ein schweres Seufzen gelangt über meine Lippen. Noch in seiner Uniform sitzt er vor mir. Offenbar muss er sofort losgeeilt sein, als er von dem Vorfall gehört hat.

»Beruhig dich bitte... Mein Weg bei der Polizei hat aufgehört. Und ich will dorthin nicht wieder zurück. I-Ich bin mit meinem Leben zufrieden« - »Im Knast?« - »Ähm...«

Maxi rauft sich die Haare seufzend und legt den Kopf schief, wobei er mich mustert. Es braucht keine zwei Sekunden, da erkenne ich, dass ihm etwas auf der Zunge brennt. »Los, raus mit der Sprache. Was ist?«

Er zuckt erschrocken zusammen. Unwohl reibt er sich über den Hals und räuspert sich. »I-Ich habe die Wärter etwas sagen hören. Naja, als ich verlangt habe dich zu sehen. Speziell dich eben. U-Und naja, da ist eine böse Tatsache gefallen, die doch hoffentlich ein Witz macht. A-Aber darüber macht man ja keine Witze« Druckst er nun unbeholfen herum, ich verstehe, was er meint. Verlegen gibt er ein gezwungenes Lachen von sich. »I-Ich meine, wenn, dann hättest du doch sicher sofort einen Prozess. Und-Und hättest mich angerufen. Äh und ich hätte dich beschützt. Aber zum Glück schwatzen die nur dumm herum und...« - »Es stimmt, was die Wärter gesagt haben« Unterbreche ich ihn, kassiere sofort einen schockierten Blick.

»Was?!« Ihm ist das pure Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Verlegen kratze ich mich am Kopf. Unwohlsein kommt über mich, als ich zögernd beginne zu erzählen, was vorgefallen ist.

Maxi ist die Person, die mir in meinem Leben bisher am nächsten gestanden hatte. Es wäre nicht recht ihm dies zu verschweigen. Selbst auch, als ich sehe, wie seine Augen glasig werden und einzelne Tränen sich den Weg über seine Wangen bahnen.

»Mir geht es gut Maxi... Wirklich« Lächle ich schwach, lüge ihn damit wohl aber auch ein bisschen an. Aber mein bester Freund kneift die Augen zusammen und atmet tief ein. »Du solltest nie da drin undercover landen... Ich war krank, deswegen bist du für mich eingesprungen... Scheiße... Du hättest niemals in die Fänge von all dem landen dürfen... Scheiße! Scheiße! Scheiße!«

Ein Wärter gibt sauer eine Ermahnung von sich, als aus Maxi die Wut ausbricht. Am liebsten würde ich ihn in den Arm nehmen. Über all die Jahre wurde er wie ein Bruder für mich. Ich schäme mich, dass ich so wenig Kontakt hatte und nicht mit ihm gesprochen habe.

»Maxi... Das ist jetzt alles auch nicht mehr zu ändern. Und niemals wäre das je deine Schuld. Schlag dir das sofort aus dem Kopf«

Traurig blicken mich seine treuen Augen an. Er schnieft leise. »Ab-Aber...« - »Kein Aber. Jetzt lass das Thema bleiben. Ich komme hier sicherlich irgendwann raus. Silva setzt alles in Bewegung, um mir zu helfen. Besser, als es unser Chef hätte je tun können. Schluss damit aber. Erzähl schon! Wie war der Austausch?«