Du schreckst hoch auf deinem Bett und bittest die Person herein. Es war Frau Kloß. "Oh, hab ich dich geweckt [Dein Name]? Sorry, ich wollte dir nur noch einmal kurz etwas sagen." Du versuchst dich ordentlich auf dein Bett zu setzen. Frau Kloß setzt sich wie selbstverständlich neben dich, ohne vorher zu fragen. Doch auch diese Art an ihr findest du unglaublich toll, weil sie sich einfach direkt so heimisch fühlt und sich keine Gedanken darüber macht, dass dich das eventuell stören könnte. Aber dich stört es natürlich nicht, denn innerlich könntest du schon wieder sterben vor Aufregung und Nervosität.
Frau Kloß beginnt zu reden: "Also, du hast ja nun mitbekommen, dass ich mich mit deiner Mutter sehr gut verstehe, weil wir uns noch von früher kennen. Ich wusste gar nicht, dass sie eine tolle Tochter wie dich hat, genauso wenig wie sie wusste, dass ich nun Lehrerin bin. Wir haben scheinbar sehr viel verpasst." Dir stockt der Atem als sie diese Worte ausspricht. Sie setzt fort: "Eigentlich wollte ich nur wissen, ob du ein Problem damit hättest, wenn ich öfter mal hier bin wegen deiner Mutti. Wir würden uns gerne ein- bis zweimal in der Woche sehen, um uns wieder besser kennenzulernen. Also natürlich nur, wenn du nichts dagegen hast, mich außerhalb der Schule noch sehen zu müssen."
Frau Kloß fängt an mit lachen und auch du musst in diesem Moment grinsen. "Alles gut Frau Kloß, ich habe damit kein Problem und ich kann Ihnen und meiner Mutter das Treffen ja nicht verbieten. Ich meine, ihr seid ja befreundet", stotterst du langsam vor dich hin. Du merkst, wie dein Herz schon wieder fast aus deiner Brust springt bei dem Gedanken daran, sie nun regelmäßig außerhalb des Unterrichtes zu sehen.
"Ach übrigens", setzt Frau Kloß an, "wenn du nichts dagegen hast, kannst du mich gerne mit dem Vornamen anreden. Das ist für mich angenehmer, als wenn du mich hier die ganze Zeit siezt, weißt du. Alsooooo, ich bin Stefanie, aber du kannst mich gerne Steff nennen. Das ist mein Spitzname und damit fühle ich mich am wohlsten."
Du siehst sie mit großen Augen an und kannst dir im ersten Moment gar nicht vorstellen, sie mit ihrem Spitznamen anzureden, zumal sie deine Lehrerin ist. Du überlegst kurz: "Okay Steff, ich muss mich da definitiv erst dran gewöhnen. Das ist bestimmt ein ganz großes Hin und Her, wenn ich dich hier Steff nennen darf, aber in der Schule Frau
Kloß." Steff lacht und merkt deine Unsicherheit. Sie legt ihre Hand auf deinen rechten Oberschenkel und streicht ein paar mal darüber bis sie sagt: "Ich bin mir sicher, dass du das schaffst [Dein Name]." Sie zwinkert dir zu und du guckst dabei tief in ihre rehbraunen Augen. Ohne das du es bemerkst, wandert dein Blick auf ihre Lippen. Steff guckt dich nun auch an, woraufhin du wieder extrem rot anläufst.
Nun versuchst du schnell von der Situation abzulenken, indem du mit lachen beginnst, weil dir die Sache unangenehm erscheint. Steff ist sich mittlerweile sicher, dass da irgendetwas nicht stimmt und ergreift das Wort: "Du [Dein Name], ich weiß, dass es dir unangenehm ist so direkt darüber zu reden, aber ich möchte jetzt echt gerne wissen, warum du immer so rot wirst."
Von diesem Augenblick an jagen dir tausende Gedanken ungeordnet durch den Kopf. Was sollst du darauf antworten? Ja, ich glaube ich habe mich total in sie verknallt, obwohl sie meine Lehrerin und mindestens doppelt so alt sind wie ich?! Das kannst du wirklich nicht bringen, aber eine Ausrede zu finden, fällt dir auch schwer.
Außerdem ist Steff ja nicht blöd und hat sicherlich schon Verdacht geschopft, wodurch das Herausreden sicherlich eh nichts bringen wird.
"[Dein Name]? Du kannst ruhig ehrlich sein. Ich werde dir schon nicht den Kopf abreißen. Ich habe nur Angst, dass da etwas ist, was uns im Weg stehen könnte." Du nickst und verstehst ihre Sorgen. Aber warum machte sie sich eigentlich solche Sorgen? Ist ihr ein gutes Verhältnis zu dir wirklich so wichtig oder tut sie dies nur aus Liebe zu deiner Mutter? Du möchtest sie nicht noch länger mit deiner Antwort warten lassen, aber dir fällt es sichtlich schwer die richtigen Worte zu finden.
Trotzdem beginnst du deine Gefühle zu ordnen: "Ich weiß nicht wirklich, was mit mir los ist. Irgendwie ist irgendetwas anders als bei anderen Lehrern, also ich habe so das Gefühl, dass wir von Anfang an so ein besonderes Verhältnis zueinander haben. Und ich finde dich wirklich sehr toll, obwohl ich dich noch nicht lange kenne. Aber die Sache mit meiner Mutter und dir überfordert mich jetzt gerade noch, weshalb ich noch ein bisschen auf dem Schlauch stehe."
Steff starrt vor sich hin. Als sie dich nun anblickt, ist es sie, die rot anläuft.
Es wirkt, als wäre sie dadurch leicht aus der Fassung, denn sie antwortet nicht direkt. Nach einigen Minuten der Stille ergreift sie trotzdem noch einmal das Wort: "Ich finde auch, dass wir von Beginn an echt gut miteinander klar gekommen sind. Du bist mir in der Klasse auch fast als einzige direkt positiv aufgefallen. Aber ich verstehe auch, was du meinst. Die Situation ist gerade echt durcheinander. Ich glaube wir sollten einfach mal abwarten und dann werden wir ja sehen, was...."
Steff kann ihren Satz nicht beenden, denn sie wird von einem erneuten Klopfen an deiner Tür unterbrochen. Es ist deine Mutter: "Na ihr beiden, alles gut bei euch. Ihr scheint euch echt gut zu verstehen. Das freut mich sehr." Steff lächelt sie an und sagt: "Ja Claudia, du hast echt eine tolle Tochter. Aber ich muss jetzt auch echt nach Hause. Der Tag war heute ziemlich anstrengend." Steff verabschiedet sich von dir, schaut dich dabei jedoch nicht mehr wirklich an. Deine Mutter bringt Steff zur Tür und sie fährt weg. Jetzt bist du noch mehr überfordert als zuvor. Du lässt dich kraftlos auf dein Bett fallen und ziehst deine Decke über deinen Kopf. Du könntest heulen. Was wollte Steff noch sagen bevor sie unterbrochen wurde?
Und warum hat sie dich am Ende so ignoriert?
Dir gehen viel zu viele Gedanken durch den Kopf, woraufhin du beschließt, Lukas anzurufen und ihm alles ganz genau zu berichten.
Er weiß selbst nicht, was er dazu sagen soll, außer dass du die Sache weiterhin beobachten solltest. Als du am nächsten Tag zur Schule gehst, kommt aber plotzlich alles ganz anders als du dachtest.
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forbidden trip to love
FanfictionSie kommt als normale Lehrerin an deine Schule, doch wird bald dein ganzes Leben auf den Kopf stellen...