Du schaust Steff erschrocken und unsicher an. Du bist überfordert und verstehst einfach nicht, was hier gerade passiert.
In deinem Kopf bilden sich schon wieder die wildesten Szenarien.
Möchte Steff einfach, dass die Ärzte das zwischen euch nicht sehen oder hat sie die Beziehung vergessen?
Was, wenn einfach alles weg ist?! Alle Gefühle, alle Erinnerungen und Momente, die ihr schon erlebt habt....
Du willst nicht voreilig sein und trotzdem kannst du in diesem Augenblick kaum gegen deine Tränen ankämpfen.
Du ziehst deine Hand nun von der Trage, auf der Steff liegt und stehst kurz auf, um an das Ende des Krankenwagens zu laufen.
Nun plazierst du dich einfach vor die geschlossene Tür, auch wenn du nichts sehen kannst, außer die Spiegelung vom Innenraum. Der Arzt räuspert sich: "Ist alles in Ordnung? Geht es dir gut?"
Dein Herz pocht wie wild und du wischt dir die erste Träne von der Wange: "Ist nichts Schlimmes.... ich bin gerade nur ein bisschen überfordert und überrannt von meinen Emotionen. Das ist, glaube ich, Alles etwas zu viel für mich... Vor allem so ein ungewohntes Bild, wenn ich meine Liebste, ähhh, liebste Lehrerin dort liegen sehe."
Du drehst dich kurz nervös zu den beiden um, in der Hoffnung, dass sie deinen Versprecher gerade nicht weiter realisiert haben.Die restliche Fahrt stehst du eigentlich nur an der Tür und gibst, wie Steff und der Arzt, keinen weiteren Ton von dir.
Schließlich erreicht ihr doch ziemlich schnell das Krankenhaus.
Du steigst als erstes aus, doch unglücklicherweise rechnest du nicht mit einem solchen Hohenunterschied zwischen Auto und Boden.
Also machst du nur einen kleinen Schritt und fällst den restlichen Weg, bis du fast mit deinem Gesicht auf den Boden knallst.
"Ähm, hast du irgendwie das Bedürfnis, auch noch eine Gehirnerschütterung zu bekommen, nur damit du heute mit hier bleiben darfst?", fragt der Fahrer beinahe hämisch.
Du richtest dich auf und machst kurz den Dreck von deiner Kleidung... Schon ziemlich unangenehm...
Kurz darauf beobachtest du den Verlauf, wie sie Steff herausziehen.
Sie hält sich bei jeder kleinsten Bewegung den Kopf und stöhnt immer etwas auf.
Sie muss echt totale Schmerzen haben.
Du kannst das Ganze kaum ansehen und könntest dir echt schon wieder Vorwürfe machen.
Allerdings gibt es jetzt Wichtigeres!
Steff muss gesund werden!
Und außerdem könnt ihr beide nichts dafür, dass ihr zusammengerannt seid..... oder wenn, dann habt ihr beide Schuld.
Jedoch ist es Steff, die nun mehr Schaden davonträgt, .... und das völlig unverdient.Im nächsten Moment wird sie in den Eingang der Notaufnahme geschoben.
Noch bevor der zweite Arzt sich den beiden anschließt, bittet er dich, ihm zu folgen, doch du antwortest nur: "Ich brauche noch einen kurzen Moment und komme gleich hinterher, wenn das okay ist."
Er nickt dir noch zu, dann merkst du bereits deine Tränen.
Alles, was gerade passiert ist, war definitiv zu viel für dich. Die Bilder, die du gerade gesehen hast, wirst du wohl nie wieder aus deinem Kopf bekommen, das, was passiert ist, wahrscheinlich nie wieder vergessen.
Aber aufgeben ist definitiv keine Option!
Und selbst wenn du um Steff kämpfen musst, ....du würdest alles geben.
Und jetzt stehst du tatsächlich in der Notaufnahme, mitten in der Hamburger City.... unglaublich!!Es dauert keine Minute, da winkt dich eine gutaussehende Krankenschwester zu sich.
"Hey du, du bist sicherlich das Gegenstück zu der Frau mit der Gehirnerschütterung?"
Du musst dein Lächeln fast ein wenig verstecken bei ihrer Formulierung und dennoch antwortest du ohne jegliches Zögern: "Ja! Ja, das bin ich!"
Sie legt ihre Hand auf deine Schulter und du merkst, wie dein Körper irgendwie auf diese ganz normale Berührung reagiert.
"Okay, perfekt, ich bin Schwester Lia, bitte folg mir in den Besprechungsraum. Ich möchte, dass du mir nochmal genaustens erzählst, was passiert ist und was dir weh tut. Danach entscheiden wir, was wir mit dir machen...", entegegnet sie freudestrahlend.
Du bist total begeistert von ihrer hellen Ausstrahlung. Man merkt sofort, dass sie ihren Job gerne macht, ...sehr gerne.
Und wie du auch im selben Augenblick bemerkst, scheint sie dich von all dem mit Steff echt abzulenken, so, als hätte sie eine ganz magische Wirkung auf dich.Fast gedankenlos schwebst du hinter ihr her und landest in einem fast leeren Raum mit zwei Stühlen und einem Tisch in der Mitte.
Du beginnst, ihr den gesamten Ablauf des Tages zu berichten, ohne die Details auszulassen.
Schließlich bemerkt Lia deine Aufregung, denn du kannst ihr beim Reden kaum in die Augen sehen.
Sie rückt näher an dich heran und legt ihre Hände sanft um deine.
Innerhalb von wenigen Sekunde wird dein ganzes Gesicht prallrot.
Unangenehmer kann es wohl auch jetzt kaum noch werden...
Durch deine Nervosität hast du ebenfalls gar nicht bemerkt, dass du die ganze Zeit schon von 'Steff' redest, anstatt von deiner Lehrerin.
Und da die Krankenschwester ihren Beruf ja nicht im Lotto gewonnen hat und somit 1 und 1 zusammenzählen kann, dauert es nicht lange, bis sie es anspricht: "Sag mal, ähhh, [Dein Name], war dein Name, nicht wahr? ...
Ich hab mal eine Frage an dich... und ich hoffe, dass ich da jetzt nichts Falsches reindeute, aber kann es sein, dass ihr beide nicht nur so Schülerin und Lehrerin seid, sondern, dass da mehr ist?"
Du schaust zum Fenster und beißt dir fest auf die Lippen.
Genau das sollte eben nicht passieren......!
Es sollte niemand weiter erfahren, außer die 10000 Menschen, die es ohnehin schon wissen, weil ihr beide zu doof seid, um es geheim zu halten.Bevor du auch nur ein winziges Wort entgegnen kannst, springt Lia wieder ein: "Versteh mich bloß nicht falsch! Ich finde das echt nicht schlimm, nein! Ich finde es eher schön und voll doof, dass sowas verboten ist. Und es ist auch okay, wenn du nichts sagst... ich glaube, du musst nichts weiter sagen, weil manchmal eben Taten mehr als Worte sagen. Und deine Reaktion reicht mir auf jeden Fall!" Verlegen blickst du zurück zu ihr.
Sie öffnet wie selbstverständlich ihre Arme und sagt: "Komm in meine Arme, Süße! Es wird alles gut!"
Du lehnst dich zu ihr rüber und wirst direkt liebevoll empfangen.
Du blendest all deine Sorgen wieder aus, fühlst dich einfach wohl und geborgen.
Erst nach zwei Minuten löst ihr euch voneinander.
Sie hält noch deine Hände und grinst: "Ich glaube, dir geht es noch nicht ganz so gut und du solltest heute bestimmt lieber noch eine Nacht hier bleiben... mit deiner Lehrerin auf einem Zimmer."
Lia zwinkert dir zu und du kannst deine Gefühle in diesem Moment kaum beschreiben, außer, dass dein Herz wahrscheinlich gleich aus deinem Brustkorb springt.Ein paar Minuten später führt dich die liebe Krankenschwester durch den Gang bis zum Zimmer.
Sie öffnet vorsichtig eine Tür und zwinkert dir nochmals zu: "Gern geschehen. Vielleicht laufen wir uns ja nochmal über den Weg. Bis dahin, viel Glück, euch Turteltauben!"Anschließend betrittst du den Raum.
Zuerst siehst du nur ein paar Füße, bist dir jedoch schnell sicher, dass es nur die von Steff sein können.
Als du um die Ecke schaust, hat sie ihre Augen geschlossen.
Unsicher watschelst du zu ihrer Bettseite und schaust einfach nur auf sie herab.
An was denkt sie wohl gerade?
Hat sie immer noch Schmerzen?
Weiß sie, was passiert ist?
Noch bevor deine Gedanken im Chaos enden, betritt ein Arzt stürmisch das Zimmer.
Du schaust ihn erschrocken an.
"Oh, ähh, schuldige..., bin ich im falschen Zimmer? Ne? Stefanie Kloß, oder?", fragt er leicht verzweifelt.
Du nickst und erklärst ihm relativ zügig, weshalb du hier bist.
"Ahhh, achsoo, das ist kein Problem. Hier ist ja eh noch ein Bett frei und wenn du das Gefühl hat, dass du eben noch hier bleiben möchtest, dann ist das völlig in Ordnung! Aber ich wollte nur ganz kurz Frau Kloß abchecken.
Wir müssen regelmäßig schauen und fragen, ob die Schmerzmittel wirken. Sie scheint echt sehr dolle aufgeknallt zu sein, denn es tat bei der kleinsten Bewegung schon weh.
Aber nun ist es, glaube ich, besser! Sie schläft jetzt erstmal viel oder ruht sich aus. Das ist genau das richtige, was ihr Körper gerade braucht.
Und bei dir ist alles gut soweit?"
Erneut gibst du ein sicheres Nicken von dir.
Er zeigt dir noch einen Daumen hoch und verlässt das Zimmer wieder.
Unglaublich, dass Ärzte immer so gestresst sind.Noch etwas in Gedanken verloren, blickst du wieder zu Steff, die überraschender Weise ihre Augen nun geöffnet und zu dir gerichtet hat. Du bewegst dich wieder langsam in ihre Richtung und beobachtest jede Reaktion.
Schließlich überlegst du, was nun der nächste Schritt sein könnte.
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forbidden trip to love
FanfictionSie kommt als normale Lehrerin an deine Schule, doch wird bald dein ganzes Leben auf den Kopf stellen...