Kapitel 62 - Die Dunkelheit verleitet

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"Vorne sitzen die Schlauen und hinten die Dummen!", sagt der Typ, der soeben den Raum betritt.
Er ist als Arzt verkleidet und scheint die Geschichte der Pestkrankheit zu verdeutlichen. Auf seinem Tisch liegt eine Puppe, die total mit Pestbeulen geplagt ist.
Dieser Anblick ist beinahe widerlich.
Als der Arzt dann schließlich auch noch auf einer Beule rumdrückt, spritzt dir urplötzlich eine Flüssigkeit entgegen.
Dein Kopf schnellt nach links und du knallst mit voller Wucht gegen die Wand.... mittlerweile das zweite Mal, dass du dir hier drinnen weh tust.
Nun kannst du auch verstehen, weshalb du hier wahrscheinlich nicht mehr lebend rauskommst.
Du fässt dir an den Kopf und kannst im Augenwinkel bereits vernehmen, wie Steff total am lachen ist.
"Du bist blöd!", sagst du beleidigt.
"Och Gott, du bist so süß... ich muss mich erstmal wieder einkriegen.", entgegnet sie. Steff legt ihre Hand auf deinen Oberschenkel und grinst dich für einen Moment süß an, ohne dass es jemand bemerkt.
"Warum bist du denn so zur Seite gezuckt? Das ist doch eh nur Wasser...", kichert sie.
"Ach komm, hör doch auf. Ich hab halt so gar nicht damit gerechnet in dem Moment.", flüsterst du zurück.
Anschließend schaut ihr wieder nach vorne, wobei du immer noch sehen kannst, dass Steff ihr Grinsen nicht aus dem Gesicht bekommt. Trotz allem ist die Vorführung in diesem Raum sehr informativ und lustig zugleich.

Weiter geht es in eine Art Höhle, in der ihr wieder auf den Mann vom Anfang trefft.
Von ihm erfahrt ihr etwas über Klaus Störtebeker, denn auch ihr sollt gleich auf große Fahrt gehen.
Was nun aber noch fehlt, ist ein passender Schlachtruf für eure Gruppe, der euch eine passende Dynamik verleihen soll.
Schließlich wird wahllos ein Junge aus deiner Klasse gewählt, der erstmal nur "Pff" von sich gibt.
Der Mann blickt ihm misstrauisch entgegen: "Na gut, das ist schlicht und einfach... Dann habt ihr jetzt wohl einen tollen Schlachtruf, den ihr diesem jungen Mann zu verdanken habt. Ein Applaus dafür bitte und auf 3 alle zusammen."
Ihr klatscht und könnt euer Lachen kaum zurückhalten, als auf 3 alle von eurer Gruppe einfach nur "Pff" machen.
Deinem Mitschüler ist die Sache sichtlich unangenehm, aber da muss er jetzt wohl durch.

Weiter auf dem "Schiff" gibt es lediglich Stützen rechts und links, an denen sich ieweils zwei Personen festhalten können.
Wie durch Zufall, steht plötzlich wieder Steff neben dir.
Der Raum wird dunkel, und wenn du dich konzentrierst, bist du sogar der Meinung, dass Steff noch näher gekommen ist.
Du spürst ihren warmen Atem und keine Sekunde später auch deinen Schweiß, der nun von deiner Haut abperlt.
Du kannst dich in ihrer Nähe echt kaum zusammenreißen, würdest sie jetzt am liebsten sofort zu dir ziehen und deine Hände unter ihr Shirt schieben, dann ihre warme, nackte Haut berühren und sie zärtlich küssen.
Zu vertieft bist du schon wieder.... manchmal ärgert es dich selbst, dass du dir sowas ständig vorstellst..... Steff lässt dir aber auch einfach keine andere Wahl.

Plötzlich holt dich ein Flüstern von der Seite wieder zurück in die Realität: "Ich weiß ganz genau, dass du schon wieder Kopfkino hast.", haucht Steff.
Du würdest lügen, wenn du sagen würdest, dass dein Körper gerade nicht komplett zusammengezuckt ist und augenblicklich eine Gänsehaut riskiert hat.
Die Dunkelheit verleitet immer wieder zu ganz fatalen Aktionen.
Immerhin wandert Steffs Hand schon eine Sekunde später auf deinen Po.
Dein Bauch wird wahnsinnig.
So muss sich Steff also fühlen, wenn du sie immer verrückt machst und dann fallen lässt. Doch dass schon so kleine Berührungen so viel ausmachen, lässt dich beinahe verzweifeln. Um ehrlich zu sein, hättest du wirklich die Fassung verloren und hättest dich deiner Schwäche komplett hingegeben, wenn nicht im nächsten Moment die Simulation einer wilden Schifffahrt begonnen hätte.
Nun wackelt das Schiff hin und her, das Meer ist stürmisch, es blitzt und donnert.
Das Gefühl ist unbeschreiblich unheimlich, und doch fühlst du dich neben Steff so sicher und geborgen.
Letztendlich taucht einer von der Crew auf und meint: "Liebe Leute, wir können das Unwetter nur besiegen, wenn ihr auf 3 alle gemeinsam euren Schlachtruf hervorbringt."
Eine erneute Demütigung für deinen Mitschüler, aber wohl umso witziger für alle anderen.
"Pff", ertönt es.
Der Mann schaut euch verdutzt an: "Was war das denn?!"
Ihr verfallt alle in ein tobendes Gelächter.
Im Augenwinkel bemerkst du, wie Steff sich kaum halten kann vor Lachen.
Ihre Hände hat sie zwischen ihre Oberschenkel gepresst und du bist dir sicher, dass du diese Gestik deuten kannst.
Schließlich habt ihr es wirklich geschafft, heile am Ufer wieder anzukommen.

Ihr werdet durch verschiedene Grabkammern in den nächsten Raum geführt.
Auf dem Weg dorthin, zieht Steff dich an der Hand nach hinten: "Ey, ich dachte gerade wirklich, dass ich mir komplett in die Hose mache.", flüstert sie.
"Ich hab dich auch schon angeguckt und einfach nur gebetet, Schatz.", entgegnest du nervös.
Steff wirkt ziemlich irritiert: "Maaan, hätte ich gewusst, dass ich hierbei so auf die Probe gestellt werde, wäre ich vorher auch noch mal auf Toilette gegangen. Also, wenn wir hier raus sind, dann müssen wir schnell was suchen, denke ich."
Du findest es mal wieder unglaublich, wie Steff dich doch mit so normalen Worten heiß machen kann.
Vielleicht denkst du auch gerade zu viel an diese Dinge, die dir bei dem Wort Toilette mit Steff in den Kopf kommen....
Schließlich ist eure Gruppe schon wieder außer Sichtweite und du hoffst, dass euch jemand holen wird.
Doch nun in diesem Moment überkommt es dich trotz aller Bemühungen.
Du kannst einfach nicht anders, außer Steff nun an den Hüften zu dir zu ziehen.
Sie presst dich gegen die Wand und du spürst in diesem Augenblick wirklich ihren gesamten Körper an deinem... mit allen Rundungen und Zärtlichkeiten.
Auch dein Kopfkino von eben wird nun ganz schnell Wirklichkeit.
Du ziehst das Oberteil, was Steff in ihre Hose gesteckt hat, langsam heraus und bewegst deine Hände quälend langsam über ihre freigelegte Haut.
Auch Steffs Bemühungen sind zwecklos, als sie plötzlich aufstöhnt.
"Ey, nicht so laut! Was ist denn los mit dir? Sonst wirst du bei dieser Berührung doch auch nicht so schnell verrückt...", fragst du verspielt. Nachdem Steff wieder klarkommt, antwortet sie leise: "Du hast schon recht, aber es ist einfach die Umgebung... gerade die Orte, an denen so die Möglichkeit besteht, erwischt zu werden... Also Orte, wo ich weiß, dass wir nicht alleine sind und halt eigentlich extra leise machen müssen..... dort geht es meistens erst recht nicht.... und das turnt mich total an."
Du grinst Steff an und kannst unverzüglich die Zweideutigkeit ihrer Worte verstehen.
Steff möchte mehr... und zwar jetzt und hier! Doch das wird nicht machbar sein... es kann sich nur um ein paar Sekunden handeln, bis jemand euch suchen kommt.
"Steff... nicht jetzt! Es kommt bestimmt bald jemand. Und außerdem ist es auffallig, wenn wir jetzt schon zum zweiten Mal nicht bei der Gruppe sind..... zudem wolltest du auf Toilette gehen. Wir verschieben das vielleicht auf heute Abend. Im Zimmer haben wir unsere Ruhe.", erklärst du.
Steff zieht einen Schmollmund: "Och menno, aber ich möchte doch einen aufregenden Ort!" Du überlegst kurz.
Immer wenn sie dich so süß anschaut, kannst du nicht anders: "Ach man, na gut, aber nicht hier, bitte. Wir finden bestimmt etwas Aufregendes außerhalb vom Dungeon. Okay?" Steffs glitzernden Augen nach zu urteilen, scheinst du ihre Erwartungen erfüllt zu haben.
Schon blöd, dass du bei Steff immer nur "Ja" sagen kannst.
Aber was soll's... immerhin habt ihr ja beide was davon.

Nun solltet ihr aber wirklich mal zurück zu den anderen gehen.
Komischerweise hat euch niemand geholt.
Als ihr im nächsten Raum angelangt, ist dieser bereits stockdunkel.
Steff greift nach deiner Hand und versucht, sich durch den Raum zu tasten.
Auch du tatscht wild in der Gegend herum und berührst plötzlich ein Gesicht: "Oh sorry, wer auch immer du bist, das wollte ich nicht." Doch deine Worte hallen lediglich durch den Raum, ohne Antwort.
Scheinbar seid ihr gerade mitten in die Vorstellung gecrasht, denn keine Sekunde später rennt Steff mit der Geisterfrau zusammen.
Es ist wohl eines der seltendsten Bilder, die ihr nun gerade im flackernden Licht seht.
Die Darstellerin, die eigentlich Leute erschrecken soll, hat sich gerade selber erschrocken... aber wie!
Schließlich werden Steffs Hände eiskalt, denn mit dem, was im nächsten Moment passiert, hat wohl keiner gerechnet.

forbidden trip to love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt