Kapitel 33 - Vorfreude und Liebe

98 3 0
                                    

An den restlichen Tagen dieser Woche triffst du dich mit Steff des Öfteren.
Sie holt dich Freitag und Samstag zu sich und ihr verbringt die zwei Tage ganz entspannt.
Ihr geht in den Park und sonnt euch auch im Garten bei Steff.
"Eyy, du hast mir gar nicht gezeigt, dass du hinter deinem Haus noch so einen krassen Garten hast. Und vor allem der Pool.... ich bin ja echt neidisch, Steff. Du bist wohl doch reich.", sagst du, während ihr auf den Sonnenliegen liegt.
Steff schiebt ihre Sonnenbrille leicht runter und rümpft die Nase: "Ach, übertreib doch nicht. Das hat doch nichts mit reich zu tun. Aber freut mich, wenn es dir gefällt."
"Na, es ist ja jetzt warm genug... ich hoffe, du eröffnest bald dein Freibad hier!", lachst du gespielt. Steff verdreht die Augen und setzt ihre Sonnenbrille wieder auf.
Während sie in die Sonne blickt, antwortet sie: "Das Freibad öffnet erst nach der Abschlussfahrt. Solange musst du dich wohl noch gedulden."

Du wendest deinen Blick wieder von ihr ab und überlegst, was du Steff noch bezüglich der Abschlussfahrt fragen wolltest.
"Achso Steff, muss ich denn nächste Woche komplett auf dich verzichten wegen der Fahrt?"
Steff schaut dich wieder an und grinst verlegen: "Mhh, ich hoffe nicht, aber ich kann es dir noch nicht genau sagen... wir müssen erstmal schauen, wie alles ist. Also die Zimmer müssen ja noch aufgeteilt werden und allgemein müssen wir schauen, wie die anderen Schüler sich in ihrer freien Zeit beschäftigen. Vielleicht haben wir da mal ein paar Momente, in denen wir heimlich etwas machen können.
Aber ich sage dir das jetzt wirklich im vollen Ernst: Wir müssen vorsichtig sein!!! Wenn uns einer erwischt, war es das."
Du nickst verständnisvoll und musst trotzdem einen kleinen Kloß im Hals runterschlucken bei ihren Worten.
Steff setzt fort: "Aber hab keine Angst, meine Süße... da wird sich schon was ergeben. Ich glaube, das muss auch einfach passieren, weil wir jetzt so frisch sind und da brauchen wir gemeinsame Zeit. Hamburg ist außerdem groß und wir müssen ja nicht hinter der großen Masse hinterherrennen."
Du nickst erneut und verspürst dieses Mal ein Gefühl von Zuversicht.
Innerlich fühlst du dich bezuglich der Versuchung mit Steff nicht ganz standhaft, trotzdem möchtest du zeigen, dass du Verantwortung tragen kannst. Verantwortung für Steff's Lehrerjob und auch für dein Image als Schülerin.

Nachdem ihr nun noch eine halbe Stunde in der Sonne liegt, wird es dir schließlich zu warm und du gehst wieder ins Haus.
Steff wird dich in einer Stunde nach Hause fahren, denn du musst für die Abschlussfahrt noch deinen Koffer packen und checken, dass du auch ja nichts vergisst.
Bevor sie dich allerdings wegbringen kann, musst du erst einmal deine ganzen Sachen zusammen suchen, die sich im Laufe der zwei Tage überall im Haus verteilt haben.
Maaaan, du hasst es wirklich, so unordentlich zu sein.
Normalerweise lässt du, wenn du bei anderen bist, immer alles in deiner Tasche und holst es nur dann raus, wenn du es brauchst.
Aber bei Steff fühlst du dich so Zuhause, dass es dir einfach schwer fällt, hier Ordnung zu bewahren. Vor allem auch, weil dein Kopf bei ihr eh nicht klar denken kann.

A propos Steff, sie liegt immer noch draußen. Ist ihr nicht langsam warm in der heißen Sonne?
Als du in den Garten gehst, bemerkst du, dass Steff auf der Liege eingeschlafen ist. Normalerweise würdest du sie natürlich schlafen lassen, aber zu viel Hitze tut nun mal nicht gut und außerdem müsst ihr ja eh bald los.
Du setzt dich leise auf das kleine freie Stück ihrer Liege und streichst ihr sanft über die Wange: "Hey Steff, Schatz, komm wir müssen bald los. Du bist schon ganz warm. Geh lieber mal in den Schatten."
Steff bewegt ihren Kopf zögerlich und öffnet kurze Zeit später ihre Augen.
"Mhhh?", fragt sie verschlafen. "Komm mal lieber raus aus der Sonne. Du bist braun genug. Ich kann dir nun eh keine Konkurrenz mehr machen..."
Du nimmst Steff an den Händen und versuchst, sie hochzuziehen, doch sie scheint keine Lust zu haben. "Ich will erst einen Kuss.", spitzt sie ihre Lippen fordernd.
"Neee Steff, erst stehst du auf und kommst mit rein, eher gebe ich dir keinen Kuss!", entgegnest du, während du sie wieder versuchst hochzuziehen.
Doch zu deinem Nachteil hat Steff einfach mehr Kraft in ihren Armen und schafft es, dich nach unten zu ziehen.
Wie zwei Magnete landen eure Lippen aufeinander und Steff streicht dir zärtlich den Rücken lang runter.

Nach kurzer Zeit lässt du vorsichtig von ihr ab und sagst: "So jetzt hast du das bekommen, was du wolltest. Jetzt komm!"
Ohne Widerrede erhebt sie sich endlich und merkt direkt, dass sie etwas trinken sollte, um ihren Kreislauf nicht schwächeln zu lassen.
Als sie ins Wohnzimmer tritt, sieht sie deine gepackte Tasche.
"Warte? Du hast schon zusammengepackt? Hast du denn alles gefunden in diesem Wirrwarr?" fragt sie verwundert.
"Ja, na siehst mal, was du alles verpasst hast, während du da draußen zur Brezel geworden bist. Du kommst frisch aus dem Backofen und ich hab mir erstmal eine angenehme Dusche gegönnt."
Steff hebt die Augenbrauen.
"Tja, da guckst du, was?", sagst du gespielt. Jetzt zieht Steff einen Schmollmund und du weißt auch ganz genau, warum. "Jetzt sei nicht traurig, nächstes Mal duschen wir zusammen, aber du hast so süß geschlafen.", sagst du beruhigend und gehst auf sie zu.
Du streichst ihre Oberarme entlang und legst dann deine Arme um ihren Hals: "Du weißt doch, dass ich dich über alles liebe. Ich bin so froh dich zu haben und ich könnte dich stundenlang einfach nur anstarren und wäre schon der glücklichste Mensch der Welt."
Steff ist von deinen Worten sehr berührt: "Aww, ach menno, du bist viel zu süß. Bei dir kann ich gar nicht ernst bleiben. Bei deiner Art wird man einfach schwach."
Sie lehnt sich vor und küsst dich innig. Zwischen den Küssen murmelt sie noch "Danke, dass es dich gibt."

Als ihr euch dann wieder voneinander löst, ist es Zeit, nach Hause zu fahren.
Du nimmst deine Tasche und verabschiedest dich, wie gewohnt, von dem tollen Haus.
Du wirst es sehr vermissen in der Woche, wenn ihr in Hamburg seid.
Oder vielleicht auch nicht allzu sehr. Vorausgesetzt es sind keine Bruchbuden dort im Hotel.
Ein bisschen Entspannung soll so eine Fahrt ja immerhin auch bieten. Aber zur Entspannung reicht dir auch Steff allein.

Auf der Autofahrt bemerkst du, dass ihr euch beide bereits total auf die Hafenstadt freut, und es kaum erwarten könnt, dass endlich Montag ist.
Vor deinem Haus gibt sie dir noch einen langen Kuss im Auto: "Mach's erstmal gut, meine Süße. Wir sehen und dann Montag an der Bushaltestelle. Aber wir können ja nochmal schreiben. Schau, dass du nichts vergisst!"
"Mach ich.", sagst du, also du gerade zum aussteigen ansetzt.

Plötzlich spürst du noch einmal einen kurzen Widerstand, der dich zurück ins Auto zieht.
Es ist Steff.
"Hätte ich es doch fast vergessen. Ich wollte dir noch sagen, dass ich dich liebe und dass ich die gemeinsame Zeit mit dir immer mehr genieße und mir klar wird, wie besonders das zwischen uns ist."
Ihr lächelt euch verliebt an, du winkst ihr noch zum Abschied und eilst schließlich ins Haus. Deine Eltern sind mittlerweile total einverstanden mit dem, was zwischen dir und Steff läuft, auch wenn deine Mutter leider nicht mehr viel Kontakt zu ihr hat.
Aber das spielt sich vielleicht mit der Zeit wieder ein, denkst du dir. Es ist halt alles noch ziemlich neu und ungewohnt.. auch für deine Eltern.

Nachdem du ihnen von eurem Wochenende berichtest, gehst du in dein Zimmer und schmeißt dich aufs Bett. Nun rufst du erstmal Lukas an und erzählst ihm alles, was er verpasst hat.
Wie immer freut er sich sehr über diese tollen Nachrichten.
Ebenfalls erwähnt er, dass er für Hamburg schon fast alles gepackt hat... und dass, obwohl er immer der Letzte ist, der mit Packen anfängt.
Normalerweise würde bei dir jetzt Panik ausbrechen, weil du echt schon weiter sein könntest. Allerdings machst du dir jetzt erstmal keine Sorgen, denn du hast ja morgen noch den ganzen Tag Zeit.

forbidden trip to love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt