Kapitel 39 - Plötzlich im falschen Licht

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Viel Zeit zum Nachdenken bleibt euch nicht. Steff schubst dich von sich runter und versucht noch rechtzeitig vom Bett aufzustehen, während sich die Tür öffnet.
Du bleibst so unauffällig, wie möglich, auf deinem Bett sitzen und greifst schnell zu deinem Handy, um nervös darauf herumzutippen.
Das hätte echt schief gehen können.
Auch nur eine Sekunde später tritt die andere Lehrerin ein und ist fast verwundert, dass Steff noch in diesem Zimmer ist: "Frau Kloß? Hier sind Sie ja! Die anderen Schüler haben gesagt, Sie waren noch gar nicht bei ihnen und da habe ich mir schon Sorgen gemacht, wo Sie stecken... Ist denn alles gut hier oder gibt es irgendwelche Probleme?"
Steff schaut kurz unsicher lächelnd zu mir und zupft nervös an ihren Sachen herum: "Oh, entschuldigen Sie, Frau Häusler... ich wusste nicht, dass Sie schon so weit sind, ich dachte Sie richten sich vielleicht auch erstmal ein bisschen ein... Es ist aber alles gut hier! [Dein Name] hat mir nur kurz erzählt, dass sie schön öfter in Hamburg war und sich echt gut auskennt. Und ich war echt so fasziniert, dass wir uns verquatscht haben in dem Thema. Also mit [Dein Name] können wir uns nicht verirren, wenn sie uns durch die Stadt führt." Steff schaut zu dir rüber und grinst dir vollen Ernstes entgegen.
Du kannst dich mit der ganzen Situation gerade nicht so vertraut machen, weil Steff dich in diesem Moment ernsthaft benutzt, nur um irgendwie glimpflich herauszukommen.

Kurz darauf geht Frau Häusler ein Stück vor, nur um dich vollständig sehen zu können.
In diesem Moment war dir bereits klar, was sie nun sagen wird... und da schallt es auch schon aus ihr raus: "Na, das ist ja super, [Dein Name]! Ich bin ja eh hier, um zu sagen, dass wir uns in 30 Minuten im Eingang unten treffen und dann schonmal gemeinsam die Stadt erkunden. Dann kannst du uns ja direkt führen und schonmal die wichtigsten Orte benennen, die man gesehen haben muss. Finde ich richtig cool!"
Noch bevor du ihr widersprechen kannst, fällt dir Steff schon ins Wort: "Ja, ich denke auch, dass sie das richtig gut machen wird..... da brauchen wir keine Angst haben, denn auf [Dein Name] ist Verlass!"
Steff zwinkert dir zu und Frau Häusler verabschiedet sich für den Moment, um noch den anderen Zimmern Bescheid zu geben.

Gerade als die Tür ins Schloss fällt, kannst du deine Fassungslosigkeit kaum verbergen: "Ey, Steff, was zur Hölle?! Du kannst doch nicht einfach sagen, dass ich mich hier qut auskenne und hier für alle die Stadtführung gestalte. Ich war noch nie hier.... Ich kann dir nicht mal sagen, aus welcher Richtung wir gekommen sind. Ich habe ungefähr eine Orientierung, wie ein vietnamesischer Wasserbüffel..."
Steff lacht kurz auf und zieht dich an deinen Armen hoch.
Nun stehst du vor ihr und schaust einfach nur tief in ihre Augen.
Sie fasst dir sanft mit ihrer Hand an die linke Wange und flüstert: "Man, sorry, meine Süße. Mir ist so schnell echt nichts Besseres eingefallen und ich kann ja schlecht sagen, dass wir gerade ordentlich rummachen wollten... ich glaube das kommt bei Frau Häusler nicht so gut. Bitte verzeih mir das, auch wenn du da jetzt leider durch musst.
Und auch wenn wir in der Wüste landen mit dir, egal, ich nehme dann alles auf meine Kappe!"
Für einen Moment hält Steff inne und betrachtet dich von oben bis unten, bis sie dir wieder ein Stück nähert kommt und in dein Ohr flüstert: "Du bekommst auch etwas dafür... Versprochen!"
Sie lässt von dir ab und grinst verlegen, während sich über deinen gesamten Körper eine Gänsehaut ausbreitet.
Anschließend löst sich Steff von dir und will sich schon auf den Weg in Richtung Tür machen, doch du hältst sie fast schon grob an ihrem T-shirt-Kragen fest. "Wo willst'n du hin, mh? So ganz ohne Verabschiedung, oder wie?
Das ist aber nicht die feine englische Art, Madame... hast wohl keine Manieren, was?" Steff verdreht die Augen: "Boah, das klang sowas von spießig eben. Hör auf mit sowas!!" Ihr lacht beide.
Dann zieht Steff dich erneut in einen leidenschaftlichen Kuss, der erst beendet wird, als Lukas endlich wieder aus dem Bad kommt. Er hält sich die Augen zu und versucht sich blind durch das Zimmer zu tasten.
"Ähmm, hallo, Frau Kloß. Kann ich meine Augen öffnen oder seid ihr noch nackt?"
Steff lacht lauthals los und du boxst Lukas direkt gegen die Schulter.
"Der ist so ein Spinner!" sagst du kopfschüttelnd zu Stefanie.

Dann schaut Lukas sich um: "Wow, aber schon krass süß, ihr Beiden. Ich habe mir extra viel Zeit beim Duschen gelassen, weil ich mir dachte naja, wenn ich dann fertig bin, dann ist ja Frau Kloß bestimmt weg. Aber ihr kuschelt ja immer noch und ich merke einfach, wie sehr ihr aneinander hängt. Ihr wollt ja wirklich jede Sekunde zusammen nutzen, die euch irgendwie möglich ist."
Ihr schaut euch beide an und nickt euch verliebt entgegen. Dann gebt ihr euch noch einen letzten Kuss, der etwas weniger wild ausfällt, da Lukas ja nicht gleich sehen muss, dass ihr euch am liebsten direkt auffressen würdet.
Steff verlässt den Raum mit den Worten "Bis gleich" und es dauert keine Sekunde, bis Lukas schon mit tausend Fragen auf dich stürzt.
Du beantwortest ihm alles mit viel Geduld. Auch wenn ihr gleich los müsst, die Zeit möchtest du dir nehmen.
Lukas wirkt im Gespräch total begeistert und bekommt sein Lächeln einfach nicht aus dem Gesicht.
"Du hast einfach den Jackpot pur!", sagt er. Wo er recht hat, hat er recht! Schön, dass selbst er das erkennt.

Kurze Zeit später hast du deinen Rucksack fertig gepackt und ihr geht gemeinsam nach unten zum Hoteleingang. Dort stehen bereits die Lehrer und einige Schüler.
Gemeinsam wartet ihr, bis alle anderen nach und nach eintrudeln, dann geht es auch schon los.
Frau Häusler kündigt noch kurz an, dass du vorne weg laufen sollst und einfach alle dir vertrauensvoll folgen sollen.
Du bist echt angespannt, weil du für den ersten Moment komplett überfordert bist.
Du hast keinen Plan, wohin du gehen sollst, musst aber irgendwie eine Route finden, die auch die anderen überzeugt. Immerhin darf ja nicht auffallen, dass das, was Steff über dich erzählt hat, gar nicht stimmt.
Also versuchst du dich einfach dahin zu orientieren, wo viele Menschen sind.
Du weißt, dass euer Hotel ziemlich in der Innenstadt ist, das heißt, es muss nicht weit sein, bis ihr etwas findet, was für die ganze Klasse interessant ist.
So lauft ihr noch einige Meter, bis ihr erstaunlich schnell den Hafen entdeckt.

Frau Häusler scheint sichtlich begeistert und auch Steff ist für einen Moment ungläubig, dass es wirklich funktioniert hat. "Na, das hat ja perfekt geklappt, danke [Dein Name]. Eine sehr gute Idee, hier am Hafen. Dort rechts ist auch eine Eisdiele, besser geht es ja kaum. Super! Dann kannst du uns ja öfters führen, wenn das so gut funktioniert....", spricht Frau Häusler.
Steff wirkt sehr überrascht, denn selbst sie hat nicht damit gerechnet, dass du so viel Lob bekommen würdest.
Da du ja nun echt dein Bestes gegeben hast, möchtest du dafür auch eine Gegenleistung. Während die anderen Schüler sich rund um das Hafengebiet verteilt haben, setzt du dich mit Steff ungeachtet auf eine Mauer an der Elbe.

"So, meine Liebe, sag mir mal auf 'ner Skala von 1 bis 10, wie toll ich das gemacht habe?", verlangst du arrogant.
Steff wirkt direkt genervt durch deine Überschwänglichkeit: "Spiel dich nicht so auf, Schatz... du hast das natürlich mega gemacht.
100 Punkte gehen an [Dein Name]! Du bist für mich einfach 'ne 100 von 100!"
Nach dieser Aussage rückst du näher an Steff und legst deinen Kopf zärtlich auf ihre Schulter.
Sie streicht dir durch den Kopf und dir geht, seit dem Gespräch mit Lukas, nichts Anderes mehr durch den Kopf, als seine Aussage "Sie ist einfach der Jackpot für dich".
Jetzt sitzt du an deinen Jackpot gekuschelt in Hamburg, genießt die Ruhe und kannst dein Glück kaum fassen.

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