Kapitel 45 - Upsi

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Um ehrlich zu sein, seid ihr beim Kuscheln sogar eingeschlafen für ungefähr zwei Stunden.
Du konntest deinen Schlaf endlich fortsetzen und Steff konnte endlich mal einschlafen, nachdem sie sich auch sehr gut ausgepowert hat.
Als du auf die Uhr schaust ist es kurz nach 6 Uhr, draußen wird es langsam hell.
Du schaust in deinen Arm, wo Steff immernoch friedlich schläft... zu friedlich! Bereits seid einigen Minuten ist sie permanent am Schnarchen, fast so, dass man es über den gesamten Flur hören könnte, wenn man ein gutes Gehör hat.
Dir fallen gerade wieder die Augen zu vor Müdigkeit, da kommt dir wieder in den Sinn, was hier gerade abgeht.
Ruckartig reißt es dich nach oben, sodass sogar Steff davon wach wird.
Sie schaut dich perplex an und murmelt verschlafen: "Mäuschen, was ist los?"
Du reibst dir die Augen, in der Hoffnung, dass das ein Traum und generell eine schlechte Einbildung ist.

Im nächsten Moment springst du hoch und willst keine Zeit verlieren.
"Ey Steff, zieh dich an und geh zurück in dein Zimmer! Frau Häusler ist doch immer schon wach, wenn es draußen hell wird. Oh mein Gott, fuck!!!"
Wie eine angestochene Sau läufst du wild im Zimmer umher und sammelst alle Klamotten auf.
Dabei schaust du immer wieder nervös zu Steff mit einem Blick, der verlangt, dass sie jetzt endlich aufsteht.
Sie wirkt allerdings nicht allzu beeindruckt: "Mach mal halblang, Schatz. Frau Häusler ist vielleicht schon wach, aber denkst du die hat nichts Besseres zu tun um diese Uhrzeit, als draußen auf dem Flur rumzuhumpeln, wie ne strenge Alte. Ich glaube, das ist selbst für ihre Verhältnisse zu viel verlangt.", sagt Steff beruhigenderweise.
Leider bringen dich ihre Worte nur noch näher an einen Nervenzusammenbruch: "Man Steff, bitte!!! Ich habe gerade richtig Angst um uns. Bitte geh rüber in dein Zimmer, ich will nicht, dass etwas passiert."
Steff bewegt ihren Po vom Bett und verdreht die Augen: "Na gut, Engel, weil du es bist und du mir ja wirklich gut getan hast diese Nacht. Aber mach dir keine Sorgen, denn was soll schon passieren."
Bevor sie die Tür öffnet, lauscht sie kurz, ob auf dem Flur jemand zu hören ist.
"Steff? Willst du dir nichts anziehen?"
"Mh, was meinst du?", entgegnet sie total unschuldig.
"Ey, hallo? Du bist nackt. Zieh dir wenigstens was über.", bestimmst du.
Doch sie schüttelt nur den Kopf: "Ne, das passt. Ich mache schnell Flitzer. Und wenn da gerade jemand auf dem Flur ist und mich sieht, dann hat er auch was davon!"
Sie zwinkert dir zu und gibt dir noch einen langen intensiven Kuss, den du noch mit einem leichten Klaps auf ihrer Pobacke absegnest.
"Danke, dass du dir die Zeit genommen hast.
Ich habe das wirklich gebraucht. Es war so schön und intensiv mit dir.", spricht sie, während sie dir verliebt in die Augen schaut.
"Ach Steff, für dich bin ich gerne da. Aber ich denke wir sollten den Dank vor allem bei Lu
....... kas aussprechen. Fuck!"
Das ist jetzt etwas blöd.

Ihr habt Lukas doch tatsächlich komplett vergessen auf den Flur.
Steff blickt dich verdutzt an und kann es selber kaum glauben.
Ihr wolltet ihn doch nicht mehr als eine Stunde aussperren und mittlerweile hockt er fast drei Stunden da draußen.
Ob er klar kommt? Ob er noch lebt?
Aus Panik öffnest du die Tür dann doch relativ schnell, da kommt euch Lukas auch schon entgegen geflogen.
Er scheint sich gegen die Tür gelehnt zu haben und ist dabei eingepennt.
Jetzt liegt er da vor euch und Steff muss sich wahrlich das Lachen verkneifen.
Du stößt ihr mit deinem Ellenbogen in die Seite, ebenfalls mit Grinsen auf den Lippen. Kurz darauf macht sie einen großen Schritt über Lukas und sagt: "Tja, der Gute pennt. Wenn er wüsste, was er gerade verpasst hat, als ich nackt über ihn gestiegen bin. Naja, ich hau dann mal ab."
Innerlich bist du dir sicher, dass Lukas bei dem nackten Anblick von Steff direkt in Ohnmacht gefallen wäre.

Nun rennt sie nackt über den Gang bis hinter zu ihrem Zimmer und haut sich selbst nochmal auf den Po, bevor sie ihre Tür schließt.
Eine Weile stehst du noch da und betrachtest diese Tür, die sich nun schon vor einigen Minuten geschlossen hat.
Der Anblick davor war einfach traumhaft.
Aber nun widmest du dich erstmal Lukas zu, bevor deine Gedanken wieder zu weit abschweifen.

Es hat wohl wenig Sinn, ihn nun zu wecken und ihm zu sagen, dass ihr fertig seid mit [...], ebenso ist es nicht wirklich hilfreich, ihn einfach mitten im Gang liegen zu lassen, wie ein Sturztrunkener.
Wobei man sich dann wenigstens wieder tolle Ausreden einfallen lassen kann, wie, dass er wahrscheinlich schlafgewandelt ist.
Na ja, Frau Häusler überzeugst du mit deinen noch so kreativen Ausredenmaterial wohl kaum.
Was soll's!
Letztendlich nimmst du einfach seine Arme und schleifst ihn auf dem Boden lang, bis du die Zimmertür schließen kannst.
Da lässt du ihn nun einfach so liegen und gehst zurück in dein Bett.
Verdient hat er den Boden zwar nicht unbedingt, aber ansonsten müsstest du ihn ja wecken und das kommt gar nicht in Frage.
Vielleicht kann er sich ja gar nicht mehr an das Geschehen erinnern und denkt, dass es lediglich ein Traum war.

Schließlich pennt ihr bis zum Weckerklingeln tief und fest und macht euch startklar für das Frühstück.
Lukas scheint die Nacht wirklich nicht im Kopf geblieben zu sein, jedenfalls ist er nicht anders als sonst zu dir.
Gemeinsam geht ihr runter ins Restaurant.
Die meisten Schüler sind bereits da und die Lehrer, außer Steff.
Na gut, es sei ihr verziehen. Sie hat echt wenig Schlaf letztendlich gehabt.
Am Buffet holst du dir mit Lukas jeweils eine Schale Cornflakes und ein bisschen Obst. Dann setzt ihr euch auf die zwei freien Plätze, die an dem 10er-Tisch noch sind.

Eigentlich hasst du Gespräche am Morgen, weil du frühs einfach nur deine Ruhe haben möchtest, aber dieses Gespräch entpuppt sich doch als sehr interessant.
"Alter Leute, bin ich die Einzige, die in der Nacht Gestöhne gehört hat? Irgendwelche Schüler scheinen es richtig hart getrieben zu haben.", sagt ein Mädchen angewidert.
Alle lachen.
Ein Junge aus deiner Klasse entgegnet: "Bestimmt waren das Leon und Kathi. Die fressen sich doch so schon fast jedes Mal auf." Du schaust nur peinlich berührt nach unten zu deinen Cornflakes und hoffst, dass deine Gesichtsfarbe nun keine Weiterentwicklung zur Tomate unternimmt.
Glücklicherweise wurde das Gesprächsthema dann doch ziemlich schnell wieder gewechselt.

Da Steff nicht zum Frühstück erschienen ist, packst du für sie heimlich etwas in deine Tasche, damit sie später nicht verhungert. Oben im Flur versammelt sich der Jahrgang dann noch einmal zu einer kleinen Tagesplanung... jedenfalls denkst du das.
Als Steff dann doch auch endlich dazustößt, beginnt Frau Häusler zu sprechen: "So Leute, ich denke, das Thema wird jetzt nicht jeden hier überraschen, weil es viele in der Nacht bestimmt mitbekommen haben, aber ich finde es extrem wichtig, nun doch noch einmal ein paar Worte darüber loszuwerden.
Also, die Geschlechtertrennung bezüglich der Zimmer ist nicht umsonst! Das heißt, ihr dürft euch zwar tagsüber gemeinsam gemischt in Zimmern aufhalten, aber nachts nicht! Zumal nachts sowieso verboten ist, das eigene Zimmer zu verlassen!
Und was ich heute Nacht gehört habe, will ich nicht nochmal hören! Ich hoffe, die zwei Guten fühlen sich angesprochen und ermahnt. Auch wenn ihr euch noch so gerne habt, verlegt sowas bitte auf Zuhause und nicht auf unseren Ausflug hier.
Ich bitte wirklich darum, dass ihr wenigstens gut verhütet habt und wir nicht bald noch kleine Babys betreuen müssen!
Aber was erzähle ich euch... ihr müsst es wohl selbst am besten wissen, wie gesagt, nur nicht hier. Wenn ich jemanden erwische, der kann dann sofort den Abflug nach Hause machen und Hamburg schneller Adieu sagen, als ihm lieb ist.
So Ende der Belehrung. Jetzt könnt ihr euch in Schale schmeißen für heute und vergesst eure Badesachen nicht.
Wir sehen uns in einer Stunde unten!"

Die Schüler quatschen wieder alle durcheinander und verschwinden nach und nach auf ihren Zimmern.
Noch bevor du ebenfalls in dein Zimmer gehst, schaust du kurz zu Steff.
Sie ist total rot angelaufen und ihr steht der Scham förmlich ins Gesicht geschrieben. Schließlich streift sie noch kurz bei dir lang und sagt verspielt: "No risk, no fun, mhh? Die sind alle nur neidisch! Wir sehen uns im Wasser!"

forbidden trip to love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt