Kapitel 35 - Auf geht's

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Endlich fängt eine neue Woche an... und das heißt: ABSCHLUSSFAHRT!!!

Du wirst heute schon sehr früh wach, weil du extrem aufgeregt und voller Vorfreude bist.
Es ist 5:30 Uhr und du geisterst im Bad herum, um dich frisch zu machen, während es draußen noch dunkel ist.
Wenn Ausflüge oder Fahrten anstehen, bist du immer so zeitig wach, damit du nochmal genug Zeit hast, um alles zu kontrollieren...
Stress hast du trotzdem.
In einer Stunde fährt deine Mutter dich zur Bushaltestelle und dann gibt es kein zurück mehr. 12 Tage in Hamburg voller Abenteuer, Spaß und toller Momente liegen vor dir.
Du kannst es kaum erwarten.

Nun stehst du im Schlafanzug in der Küche und überlegst, ob du etwas essen möchtest oder lieber vorher mit deiner Mutter noch kurz beim Bäcker anhälst.
Dort gibt es immer so leckere Käsebrötchen und Muffins, also fällt dir die Entscheidung ziemlich leicht.
Außerdem kannst du die Zeit, die du sonst fürs frühstücken gebraucht hättest, auch sinnvoller nutzen.
Dein Koffer und dein Rucksack sind ohnehin fertig gepackt, fehlen nur noch ein paar kleine Sachen, die du noch bis gestern in Gebrauch hattest. Dein Ladekabel, deine Powerbank und dein voll geladenes Handy.... alles wichtige Dinge für die Fahrt.
Nicht zu vergessen: Kopfhörer, Sonnenbrille und Kaugummis.
Um die 4 Stunden Busfahrt ein wenig zu überbrücken, hast du dir vorgenommen, ein paar Videos zu bearbeiten. Auch von Hamburg möchtest du eine Art Vlog erstellen, damit du eine gelungene Erinnerung an die hoffentlich schöne Zeit hast.
In Gedanken schwebst du schon in dem traumhaften 4-Sterne-Hotel.

Du bemerkst dabei gar nicht, dass deine Mutter mittlerweile aufgestanden ist und seit einigen Minuten an deinem Türrahmen lehnt. "Na, guten Morgen, freust du dich schon? Ist alles fertig?"
Du grinst sie an und sagst: "Ey Mama, ich hab so unglaublichen Bock auf Hamburg. Endlich mal raus hier aus dem Dorf und rein in die Großstadt. Und achso Mama? Können wir noch zum Bäcker fahren, bevor du mich zur Haltestelle bringst?"
Sie nickt und freut sich sichtlich mit dir: "Ja klar, mein Schatz, können wir machen. Aber dann fahren wir schon eher los! Ich mache mich jetzt nur kurz frisch und dann geht's los. Kannst ja schon mal deine Taschen runtertragen."
Du nickst und schaust nervös auf die Uhr.
Du hast vor lauter Aufregung gar nicht bemerkt, wie schnell die Zeit vergangen ist. Mittlerweile ist es schon 6:10 Uhr und zum Glück hast du nun wirklich schon alles fertig.
Ein letztes Mal checkst du, ob du auch ja nichts vergessen hast.
Personalausweis, Krankenkarte, Geld, Handy, Ladekabel.... das sollte vorerst das Wichtigste sein.... abgesehen von den 3000 Klamotten.

Zu deinem Erstaunen ist der Koffer gar nicht so schwer, wie du dachtest, als du ihn anhebst. Trotzdem ist er die Treppen runter echt anstrengend.
Du machst wirklich drei Kreuze, als du nun unten im Flur bist.
Nun holst du noch deinen Rucksack von oben und schaust ein letztes Mal in dein Zimmer.
Es ist üblich, dass du dich von allem verabschiedest.... das machst du immer, wenn du für längere Zeit weg bist.
"Tschüss gemütliches Bett, ich hoffe die Betten in Hamburg kommen dir einigermaßen nahe." Du winkst allem zu und schließt die Tür.
Dann springst du voller Elan die Treppen herunter und gehst zu deinem Vater, um dich von ihm zu verabschieden. "Tschüss Papa." "Tschüssi, meine Kleine, pass auf dich auf und hab viel Spaß. Meld dich ruhig mal, wenn du angekommen bist dort und ruf uns jederzeit an, wenn etwas ist.
Hier hast du noch ein bisschen Taschengeld, falls du dir in Hamburg etwas Schönes kaufen möchtest."
Dein Vater hält dir drei Fünfziger hin und du nimmst sie freudestrahlend und dankend an. Dann gibst du ihm noch eine feste Umarmung und einen Kuss und gehst schließlich mit deiner Mutter zum Auto.

Nach 5 Minuten Fahrt erreicht ihr den Bäcker und du sprintest schnell rein, um dir etwas zu holen.
Dann fahrt ihr weiter und erreicht letztlich eine Nebenstraße parallel zur Bushaltestelle. Deiner Mutter weiß, dass es dir unangenehm ist, dich vor der Klasse von deinen Eltern zu verabschieden. Deshalb verabschiedet ihr euch schon hier im Auto und du läufst den restlichen Weg zur Haltestelle.
Deine Mutter wünscht dir ebenfalls noch viel Spaß und sagt behutsam: "Aber eine Sache noch, [Dein Name]: Pass bitte auf, dass du mit Stefanie nicht erwischst wirst. Ich weiß, wie es ist, wenn man verliebt ist, aber du weißt, was für euch auf dem Spiel steht."
Du nickst verständnisvoll lächelnd und winkst ihr dann noch zu, als sie mit dem Auto davon fährt.

Jetzt läufst du in die nächste Straße und siehst schon von Weitem deine Klassenkameraden.
Zuerst gehst du zu Lukas und begrüßt ihn.
Er ist genauso aufgeregt wie du, auch wenn er es nicht so zeigt.
Kurze Zeit später bemerkst du Steff, die gerade die Anwesenheitsliste abcheckt.
Durch das Chaos an Schülern hörst du sie nur rufen: "Ist [Dein Name] schon da?"
Lukas macht dich schnell auf sie aufmerksam.
Steff kommt näher, lächelt dich an und nickt:
"Ahh, hey [Dein Name], schön, dass du da bist.
Gut... damit ist unsere Klasse nun vollständig und ich weiß von den anderen beiden Klassen, dass dort auch niemand mehr fehlt. Also können wir jetzt in den Bus steigen. Wir bleiben im Klassenverband und fahren mit drei Bussen, also sucht euch bitte schon mal einen Sitznachbarn."
Du schaust schnell zu Lukas, doch dieser entgegnet schnell: "Sorry [Dein Name], ich sitze schon neben Leon. Der hat mich schon letzte Woche gefragt."

Nun bist du schnell überfordert.
Du weißt, dass ihr eine ungerade Zahl an Schülern seid, das heißt, einer muss alleine sitzen.
Hoffentlich bist du nicht dieser jemand.
Steff sitzt, wie üblich als Lehrerin, in der vordersten Reihe und du stehst nun immer noch im Gang des Busses und merkst, dass wirklich alle Plätze schon besetzt sind, außer der neben Steff.
Steff schaut leicht nach hinten und sieht dich. "[Dein Name]? Ist kein Platz mehr frei?"
Du nickst.
"Na dann komm her. Dann sitzen wir nebeneinander."
Mit einer gezielten Handbewegung winkt sie dich zu ihr und steht auf, damit du zum Fenster durchrutschen kannst.
Dann setzt sie sich wieder neben dich und schaut kurz lächelnd in deine Augen, um sich zu vergewissern, dass alles okay ist.
Dann steht sie noch einmal kurz auf und bittet alle Schüler um Ruhe.
Sie gibt eine kurze Belehrung zum richtigen Verhalten: "Während der Fahrt beschäftigt ihr euch bitte möglichst leise, damit wir den Fahrer nicht stören. Essen und Trinken dürft ihr hier drin, aber bitte ordentlich. Wir haben 3 Pausen geplant, immer so nach circa einer Stunde Fahrt und falls was ist, falls euch schlecht wird oder sonst was, dann kommt ihr bitte vor zu mir oder macht euch irgendwie bemerkbar. Ansonsten fahren wir jetzt los und ja was soll ich sagen: AUF GEHT'S NACH HAMBURG!"
Die Klasse applaudiert kurz und Steff setzt sich wieder neben dich.
Dann geht es auch schon los.
Du holst dein Handy und deine Kopfhörer raus und machst deine Spotify-Playlist an.
Du liebst es einfach im Bus oder Zug Musik zu hören und einfach aus dem Fenster zu gucken oder die Augen zuzumachen.
Zudem brauchst du diese kleine Ablenkung jetzt gerade, um nicht in Versuchung mit Steff zu kommen.
Du liebst ihre Nähe sehr... das ist klar. Aber gerade auf 4 Stunden Busfahrt neben ihr zu sitzen, während die gesamte Klasse dahinter ist, ist schon eine echt harte Probe.
Deshalb versuchst du ihr keinen Blick zu widmen, auch wenn es dir schwer fällt.

Du schaust immer mal wieder auf dein Handy, um die Uhrzeit zu checken. Die Zeit vergeht recht schnell.
Ihr habt schon eine halbe Stunde hinter euch. Im nächsten Moment siehst du wie Steff sich nervös kurz nach allen Seiten umdreht.
Dann landet ihre Hand auch schon auf deinem Oberschenkel.
Sie drückt ihn einmal und streicht kurz hin und her, bis sie wieder von dir ablässt.
Du schaust sie an.
Tief in ihre wunderschönen Augen.
Man, ist das schwer, sie jetzt nicht zu küssen! Du merkst die Energie zwischen euch.
Steff denkt in diesem Moment wahrscheinlich genau dasselbe, bis sie dir noch kurz zuzwinkert und wieder nach vorne schaut.

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