Kapitel 34 - Das Kofferchaos

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Verschlafen wachst du am nächsten Morgen auf und bemerkst, dass du nach dem Telefonat mit Lukas scheinbar einfach eingeschlafen bist.
Eigentlich wolltest du Steff noch eine Nachricht schreiben, aber daraus wurde ja nichts.
Entschlossen greifst du jetzt zu deinem Handy mit dem Vorhaben, ihr jetzt eine Nachricht zu senden... doch da kam dir schon jemand zuvor. Du hast erstaunliche 12 neue Nachrichten von Steff und bist zuerst etwas überfordert damit.

Die erste Nachricht scheint sie gestern Abend geschrieben zu haben, als sie wieder Zuhause war: <Hey, mein Engel, ich bin jetzt wieder daheim und vermisse dich jetzt schon extrem. Ohne dich ist mein großes Haus so leer. Ich werde jetzt erstmal noch duschen gehen und mir dann schonmal Gedanken machen, was ich alles mitnehme nach Hamburg.
Du stehst natürlich auch auf der Checkliste. Soll ich dich Montag eigentlich abholen oder kommst du schon anderweitig zur Bushaltestelle?>
Bevor du weiterliest, beschließt du, erstmal gesondert auf die Nachricht zu antworten: »Hey, guten Morgen, Steff, Schatzi, ...meine Mutter fährt mich morgen zur Haltestelle, alles gut. Trotzdem danke! Ich vermisse dich auch so sehr!
Ich liege gerade ganz alleine in meinem Bett und denke darüber nach, wie schön es wäre, dich jetzt in meinen Armen zu haben. «
Diese Nachricht schickst du erst einmal ab und widmest dich schließlich den nächsten Messages:» Süße? Was machst du? Schläfst du schon? Träum was Süßes und schlaf schön! Ich liebe dich über alles!!! Ich liege immer noch wach, weil du neben mir so fehlst... «
Als du diese Nachricht liest, kannst du dir ein leichtes Lächeln auf deinen Lippen einfach nicht verkneifen.

Schließlich liest du die restlichen Nachrichten alle nacheinander:» Guten Morgen, mein Herz! Ich hoffe du hast gut geschlafen, auch ohne mich? Ich werde jetzt erstmal Frühstück machen und dann beginne ich mit packen, damit es abends nicht zu stressig wird.
Melde dich doch gerne mal, wenn du Zeit hast. Ich vermisse deine schöne Stimme und dein Lachen! «

Du entscheidest dich dazu erstmal nicht auf die Nachrichten zu antworten, sondern Steff anzurufen, nachdem du dich frisch gemacht hast.
Frühstück isst du sowieso nie und so beginnst du schon am frühen Vormittag mit dem Koffer packen.
Damit es während des Telefonats nicht im Chaos endet, nimmst du bereits ein paar Kleidungsstücke aus deinem Schrank und wirfst sie neben deinen Koffer.
Bereits jetzt merkst du, dass Klamotten für ganze 2 Wochen kaum Platz in dem Koffer haben werden. Aber es muss!
Da du nun erstmal ratlos vor deiner großen Auswahl an T-Shirts stehst, beschließt du, Steff anzuklingeln.
Nach ein paar Rufzeichen nimmt sie endlich ab. "Hey, meine Süße, sorry, dass du solange gerade warten musstest, aber ich bin gerade echt am Verzweifeln, wie ich alles in den Koffer kriegen soll."
Du beginnst zu lachen am anderen Ende der Leitung und sagst: "Na toll und ich dachte du kannst mir helfen... weil ich habe gerade genau dasselbe Problem."
Von Steff ertönt es nur "Ach menno" und du hörst, wie sie sich gegen die Stirn schlägt. "Warum müssen Frauen auch so viel Zeug haben. Die Jungs haben bestimmt so einen kleinen Rucksack mit ein paar Klamotten und trotzdem noch total viel Platz. Und wir brauchen so viel Kram, das kann doch gar nicht passen!!"

In der Zwischenzeit hast du dein Handy auf Lautsprecher gestellt und sitzt nun auf dem Boden vor deinen Sachen: "Ey Steff, also wenn du bei dir noch Platz hast für mein Zeug nhhh, dann sag Bescheid."
"Ey, du spinnst ja wohl... ich muss schließlich noch mehr mitnehmen als du, weil ich eine der Verantwortlichen bin für euch. Oder wer denkt an Getränke, Verpflegung und ein Notfallset.", reagiert sie gespielt mürrisch auf deine Stichelei.
Du verdrehst die Augen: "Ja ja, Steff, dann packst du halt mal nen Schlüpper weniger ein und dann passt mein Zeug auf noch bei dir rein."
Steff lacht und sagt im bekannten Ton einer Lehrerin: "Na ja, meine Liebe, du weißt... immer eine Schlüpfer mehr einpacken für den Fall aller Fälle."
Ihr beginnt beide lauthals zu lachen und selbstverständlich befolgst du ihren Tipp...
aber das hättest du sowieso gemacht.
Sicher ist sicher.

"Steff? Nimmst du für alle 12 Tage ein extra T-Shirt mit?"
"Ja, also habe ich vor, .... wenn es nicht passt, dann muss ich wohl auf welche verzichten.
Aber wir brauchen ja nur so zwei gute Hosen und zwei bequeme. Wir können echt froh sein, dass Sommer ist und dass wir keine dicken Wintersachen brauchen."
Für einen Moment reibst du dir den Kopf und bist wirklich am überlegen, wie du das im Winter machen würdest.
Diese Gedanken schüttelst du allerdings schnell wieder weg, da sie gerade echt keine Rolle spielen.
"Aber wissen wir schon, wie das Wetter wird?", fragst du neugierig.
Steff antwortet zügig: "Ja, es wird echt warm und sonnig. Aber ich würde mich in Hamburg nie auf Wettervorhersagen verlassen, weil so nah am Wasser kannst du nichts sicher vorhersehen."

Mittlerweile hast du dich für 10 Shirts entschieden, zwei langärmelige Blusen, eine kurze und eine lange Jeans und eine Jogginghose.
Dann noch die passende Anzahl an Unterwäsche und Socken.
Zudem packst du nun eine Regenjacke ein und ein weiteres paar Nike-Schuhe.
"Okay Steff, die Klamotten habe ich jetzt schonmal alle fertig. Ich habe auch schon ein Outfit für morgen zurecht gelegt."
"Mhh perfekt, ich bin auch gerade fertig geworden. Dann lass uns mal abgleichen, dass wir nichts vergessen haben."
Du zählst alles auf, was sich in diesem Moment in deinem Koffer befindet und Steff ruft wiederholt freudig "Check".

Als du dann erwähnst, dass du noch einen zweiten BH eingepackt hast, wird es bei Steff kurz still.
"Ach ja mist, an BHs habe ich jetzt noch gar nicht gedacht."
Du musst lachen: "Also du kannst auch ohne BH gehen, ... mich würde es nicht stören."
"Ja, dass dich das nicht stört, ist mir schon klar, aber wir wollen ja die anderen Schüler nicht belästigen, hahaha.", lacht sie lauthals. "Ach weißt du, was mir jetzt gerade einfällt", schreckst du hoch: "Wir gehen doch bestimmt mal an den Strand oder ins Schwimmbad. Dann brauchen wir ja noch Badelatschen und Bikini."
Steff wirkt ebenfalls leicht erschrocken: "Oh ja, gut, dass du es sagst. Das hätte ich fast vergessen. Naja, wenn nicht, hätten wir halt FKK gemacht. Das wäre ja nicht das Problem." Ihr lacht wieder beide und du sagst verlegen: "FKK gefällt mir!"
"Ja, mir auch in deiner Gegenwart.", entgegnet Steff.
Du gibst ein leises Lachen von dir und überlegst, was du nun als nächstes sagst.

Es folgt eine unangenehme Stille, die du sofort zu überbrücken weißt. "Steff?"
"Mhhh?"
"Ich liebe dich!"
"Ich liebe dich auch!" antwortet sie in einer süßen Stimme.
"Weißt du? Ich hätte mir das zwischen uns niemals vorstellen können in der Realität. Aber jetzt kann ich es mir nicht mehr ohne uns vorstellen."
Steff kichert niedlich: "Ich weiß ganz genau, was du meinst. Mir geht es genauso. Und weißt du, gestern Abend saß ich so auf meiner Bettkante und habe wirklich nochmal so Revue passieren lassen, wie krass schön das auch einfach ist... So ein Zufall, dass ich in eure Klasse gekommen bin und du mir direkt so entgegengekommen bist."
Du nickst, auch wenn sie es nicht sehen kann: "Ich hätte es so bereut, wenn ich diesen Schritt zu Beginn nicht gemacht hätte. Wir würden sonst wahrscheinlich nicht hier sein, wo wir sind."
"Ja, das stimmt. Und dafür bin ich dir so unendlich dankbar, dass du es mir möglich gemacht hast, dich wundervollen Menschen kennenzulernen.", sagt Steff gefühlvoll.

So macht ihr euch nach und nach noch einige Komplimente, bis ihr euch schließlich verabschiedet: "Ich freue mich auf Hamburg und auf dich! Ich liebe dich! Bis morgen." beendest du das Telefonat mit Vorfreude.

Den restlichen Tag verbringst du noch ein bisschen mit deinen Eltern.
Am Abend packst du noch dein Waschzeug und deinen Rucksack zusammen, bis du ziemlich erschöpft ins Bett fällst und sofort einschläfst.

forbidden trip to love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt