Kapitel 7 - Das war knapp

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Plötzlich hört ihr, wie ein Schlüssel in das Schlüsselloch der Tür gesteckt wird. Steff schubst dich ruckartig von sich weg und richtet sich auf. Die Tür geht auf. Es ist Herr Schmidt, der Klassenlehrer aus einer der anderen 12. Klassen. "Oh, hallo Frau Kloß. Ich wollte nur kurz die Arbeitshefte meiner Klasse holen."
Er kramt in einem großen Schrank herum, stapelt die Hefte aufeinander und verlässt wieder den Raum. Steff sieht dich mit großen Augen an: "Puh, das war knapp."
Du bist sehr enttäuscht, da es genau diese Möglichkeit war, ihr endlich näher zu kommen. Sie legt ihre Hand auf deine Schulter und sagt: „Hey Süße, sei nicht traurig, aber ich muss jetzt zum nächsten Unterricht. Was hälst du davon, wenn ich dich nachher wieder nach Hause fahre mit dem Auto?" Du nickst entschlossen und lächelst. Steff nimmt dich noch schnell in den Arm und verlässt im nächsten Moment bereits den Raum.
Nun stehst du wie angewurzelt im Vorbereitungsraum der Lehrer und verstehst die Welt nicht mehr. Als deine Gedanken wieder einigermaßen klar sind, gehst du zum nächsten Unterricht: Englisch. Die zwei Stunden vergehen relativ zügig und du schaffst es, dich fast vollständig auf den Unterricht zu konzentrieren. Im Anschluss bist du gerade auf dem Weg zu Steffs Auto, da fängt dich Lukas auf halber Strecke ab.
"Hey [Dein Name], warum hast du nicht reagiert, als ich dich in der Pause gerufen habe? Ist alles gut?" Du schaust ihn verdutzt an: "Du hast mich gerufen?" "Ja, mehrere Male. Hab ich irgendwas Falsches gesagt?" "Nein Lukas, sorry, ich bin nur so durch den Wind. Ich glaube ich war so in Gedanken, dass ich deine Rufe komplett ausgeblendet habe. Tut mir leid. Ich rufe dich heute Abend an, aber ich muss jetzt wirklich los. Frau Kloß fährt mich wieder nach Hause. Bis später." Lukas grinst dir noch unverschämt hinterher, denn er kennt dich und merkt, wenn du nervös und aufgeregt bist.
Du läufst ein kleines Stück, bis du in einer Nebenstraße das Auto von ihr stehen siehst. Steff steht schon bereit und wartet auf dich. "Ich dachte schon, dass du alleine nach Hause gegangen bist." "Ja, tut mir leid, ich habe noch kurz mit 'nem Kumpel gequatscht", entgegnest du. Sie grinst dich an: "Steig ein!"
Sie startet den Motor und fährt los. Die ersten vier Minuten Fahrt sind durch eine unangenehme Stille geprägt. Du willst gerne etwas sagen, aber weißt nicht was. Deine Gedanken spielen schon wieder verrückt: Wie wäre der Kuss gewesen, wenn Herr Schmidt nicht hereingekommen ware? Was denkt Steff gerade über die Situation? Wird es noch einmal so einen Moment geben oder war das die einzige Chance, die nun dahin ist?
Steff sieht dich an und analysiert deine Blicke. "Du machst dir schon wieder zu viele Gedanken oder?", fragt sie. Du nickst. Sie redet weiter: "Ja, ich fand das auch total blöd, dass Herr Schmidt reinkam. Das wäre alles ganz anders abgelaufen sonst."
Trotzdem bist du traurig, versuchst aber deine Mimik möglichst neutral zu halten. Steff hat doch jederzeit die Möglichkeit, mich zu küssen. Warum redet sie nur um das Thema herum?
Es sind nur noch 900 Meter bis zu deinem Haus, doch Steff biegt plötzlich in eine kleine Landstraße. Du schaust sie verdutzt an und bist dir nicht sicher, was sie vorhat. Sie bemerkt deine Zweifel, legt ihre Hand kurz auf deinen linken Oberschenkel und sagt: "Vertrau mir einfach." Nach circa einem Kilometer folgt auf der rechten Seite ein kleines Waldstück, in das sie einbiegt. Nun befindet ihr euch mit dem Auto mitten im Wald auf einem kleinen Weg. Sie hält an und schnallt sich ab. Sie schaut dich an, woraufhin du nur total verwundert reagierst.
Was passiert jetzt?
Sie öffnet die Tür und rennt ums Auto zu deiner Seite. Dort öffnet sie deine Tür, zieht dich vom Sitz und setzt sich selber auf den Beifahrersitz. "Sorry [Dein Name], aber ich kann nicht mehr warten. Diese Warterei macht mich verrückt."
Sie schnappt deine Hand und zieht dich auf ihren Schoß. Sie streicht deine Haare hinter deine Ohren, sodass sie dir nun tief in die Augen gucken kann. Ihre Hände legt sie auf deine Hüfte und zieht dich so sehr an ihren Körper heran, dass nicht mal ein Blatt Papier dazwischen passen könnte. Dein Herz explodiert gleich und jede ihrer Berührungen jagt dir eine Gänsehaut über den Körper.
Du legst deine Hände auf ihre Wangen und näherst dich ihrem Gesicht.
Das ist genau dieser Moment auf den ihr beide gewartet habt. Ohne zu zögern, legst du deine Lippen auf ihre. Sanft beginnend, wird der Kuss schnell intensiver. Schließlich spürst du ihre Zunge an deinen Lippen und öffnest deinen Mund noch etwas mehr. Während dem Küssen bewegst du deine Hüften kreisend auf ihrem Schoß. Diese Bewegungen werden zusätzlich durch den Druck ihrer Hände verstärkt. Völlig außer Atem schnappt ihr beide nach Luft und müsst lachen.
Du lässt deinen Kopf erschöpft auf ihre Schulter fallen. In diesem Moment fällt auch eine riesige Last von dir.
"Wooow, das war unglaublich schön. Da hat sich das Warten doch gelohnt" sagt sie während sie dir durch die Haare streicht. "Ich habe es mir die ganze Zeit so sehr gewünscht!
Sag mal Steff, hast du gar keine Angst wegen der Problematik Lehrer und Schüler? Wir dürfen das doch gar nicht.", fragst du fordernd.
"Ich verstehe, was du meinst, aber es wird erstmal keiner erfahren, solange wir nicht in der Schule rummachen" sie lacht und auch du merkst, dass deine Zweifel vorerst unbegründet sind. "Wichtig ist mir nur, dass wir nichts überstürzen. Ich denke es ist für uns beide etwas ganz Neues und wir sollten einfach mal schauen, wie es weiter geht.", fügt sie beruhigender Weise hinzu. Sie zieht dich noch einmal eng an sich heran und gibt dir einen weiteren Kuss.
"Ich glaube meine Mutter macht sich schon Sorgen, wo ich bleibe.", beginnst du zu drängeln. "Wasn? Willst mich wohl los werden?", entgegnet Steff beleidigt. "Niemals", sagst du und küsst sie erneut.
Dann steigst du aus und lässt Steff wieder zur Fahrerseite gehen. Gemeinsam fahrt ihr nach Hause, wo deine Mutter bereits mit verschränkten Armen und bösem Blick im Vorgarten wartet.

forbidden trip to love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt