Kapitel 58 - Man Steff ey

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Als du bei Steffs Zimmer ankommst, steht die Tür bereits offen. Du klopfst an und betrittst den Raum.
Steff liegt auf ihrem Bett und hält sich wieder den Kopf.
"Heyy..", kommt es erschöpft von ihr, "danke, dass du gekommen bist."
Auch wenn die Sache zwischen euch immer noch heikel ist, möchtest du für sie da sein und ihr das auch mittels körperlichen Kontakt zeigen.
Du gehst also einfach zu ihrem Bett und stellst dich neben sie, nimmst schließlich sogar ihre Hand.
Steff schaut dich an und zieht ihre Hand weg: "Du sollst mich nicht anfassen! Ich habe dich nur gerufen, weil es mir gerade nicht gut geht..."
Du greifst erneut nach ihrer Hand und drückst sie fest in deine: "Ey Steff, ich mache das hier nicht, weil ich wieder auf unserer romantischen Schiene fahren will, sondern lediglich um dir wie ein normaler Mensch zu vermitteln, dass ich für dich da bin und du halt nicht alleine bist..... mehr nicht! Und jetzt sag mir bitte was los ist.... warum sollte ich kommen?"
Steff nimmt ihre Hand vom Gesicht und starrt an die Decke.
Sie scheint doch mehr als dankbar dafür zu sein, dass du gerade hier bist.
Schließlich schaut sie dir in die Augen, während sie den Druck zwischen euren Händen verstärkt: "Maan, mir ist die ganze Zeit so kotzübel... denkst du, das ist normal? Ich hab die ganze Zeit das Gefühl, dass ich mich übergeben muss, aber ich kann auch keine drei Schritte Richtung Bad gehen, dann wird mir total schwummerig. Außerdem muss ich schon die ganze Zeit total dringend auf Toilette, aber hab mich nicht alleine getraut, weil ich Angst hatte, dass ich umfalle."

Du schaust Steff an, ausdruckslos... eigentlich wäre es erneut ein passender Moment, um ihr Verhalten durch den Alkohol und das Tanzen zu rechtfertigen, doch diesmal lässt du es einfach sein.
Du hast einfach keine Lust auf Streit, und auch wenn du gerne dein Recht verteidigst, ist es diesmal wohl sinnvoller, Steff in Ruhe zu lassen.
"Na komm, ich helfe dir bis ins Bad.", sagst du mit einem ehrlichen Lächeln auf deinen Lippen.
Steff zieht sich vorsichtig an deinem Arm nach oben, dann stützt du sie beim Laufen.
"Warte kurz! In meinem Kopf dreht sich schon wieder alles.
Es ist für mich alles so unglaublich schwer gerade.", erklärt sie träge.

Nach einer kurzen Pause geht ihr die letzten Schritte bis zur Badtür und du lässt sie vorsichtig los.
Verwirrt schaut Steff dich an: "Äh? Kannst du bitte mitkommen? Ich glaube, ich schaffe das nicht alleine..... also ohne umzufallen wahrscheinlich."
Für einen Moment schaust du einfach nur auf den Boden, zögerst in deiner Entscheidung und weißt nicht, was du tun sollst.
Es wirkt nicht so, als möchte Steff dich gerade loswerden, nein. Eher will sie mehr Kontakt zu dir und genießt scheinbar auch deine Nähe. "Ja, kein Problem... wenn du dich noch unsicher fühlst, dann kann ich gerne noch hier bleiben und dir helfen.", entgegnest du schließlich.
Steff quittiert deine Worte mit einem dankbaren Lächeln.
Ihr tippelt gemeinsam die letzten Schritte im Bad, bis ihr letztlich die Toilette erreicht. Während Steff ihre Hose öffnet, schaust du vernünftigerweise an die Decke.
Sie bemerkt dein Wegschauen und riskiert ein wichtiges Wort: "Du musst nicht wegschauen...alles ist gut. Erstens hast du es ja eh schon gesehen und zweitens habe ich mir das ja ausgesucht, dass du mir hilfst.... und ich bin dir so dankbar."
Sie klammert sich um deinen Hals. Für einen Augenblick denkst du wirklich, dass sie dich umarmen möchte.
Doch nun senkt sie ihren Körper nur langsam nach unten zur Toilette.
Es ist schon komisch, jetzt einfach so neben Steff zu stehen, während du nicht mal weißt, was oder ob da noch etwas zwischen euch ist.

Schließlich wandert ihr gemütlichen Ganges zurück zum Bett.
"Sorry, kann sein, dass ich jetzt öfters zur Toilette muss, weil ich so viel Wasser trinke.", berichtet Steff.
"Ja, dann ist das halt so... gibt Schlimmeres. Ist ja was ganz normales", entgegnest du erstaunlich trocken.
Steff blickt zu dir und bittet, dass du dich mit aufs Bett setzt.
Schließlich greift sie von selbst wieder nach deiner Hand: "Sorry, dass ich die jetzt einfach nehme, aber sag mal, warum machst du das hier eigentlich?"
Und auch wenn das nur eine ganz normale Frage war, stockt dir plötzlich der Atem, als würde sie dir sagen, dass alles wieder gut ist.
Ohne lange nachzudenken, holst du tief Luft und sagst das, was dir auf der Seele liegt: "Naja Steff, du müsstest doch eigentlich wissen, dass ich kein Unmensch bin. Du bist für mich halt einfach eine Person, die sonst was anstellen könnte und trotzdem würde ich dir immer wieder helfen.... weil du mir wichtig bist und ich möchte, dass es dir gut geht! Alles andere muss ich nicht weiter erwähnen..."

Steff spielt nachdenklich mit ihrer Zunge im Mund herum, bis sie letztendlich doch noch etwas hinzuzufügen hat: "Aber es gibt wohl eine Sache, die noch erwähnt werden muss..." Du schaust sie fragend an: "Und die wäre?" Steff hält kurz inne, dann setzt sie sich mit viel Mühe auf und stöhnt, als hättest du sie dazu gezwungen, es jetzt zu sagen.
Sie pustet die gesamte Luft heraus und beginnt mit Reden: "Hmmm, ach man. Ich hab einfach-..... einen großen Fehler gemacht. [Dein Name], sei mir nicht böse bitte, aber das mit uns..."
Dir stockt der Atem und du traust dich kaum etwas zu sagen.
"Steff nein, bitte.... was meinst du?", fragst du, beinahe flehend.
Steff setzt fort: "Ey, das mit uns-........., das darf einfach noch nicht vorbei sein. Du musst mich bitte noch weiterhin ertragen!"

In dieser Sekunde ist es um dich einfach geschehen.
Du glaubst Steff kein Wort, weil du ihren Geistesumschwung einfach nicht verstehen kannst...
"Kannst du das bitte nochmal sagen?", befiehlst du.
Steff atmet erneut tief durch, inhaliert fast den Sauerstoff im gesamten Raum.
"Verdammt, ich hab gehört, wie du und Lukas euch vorhin gestritten habt.... war ja auch nicht zu überhören. Und ich will mich bei dir entschuldigen. Du weißt, ich würde das niemals freiwillig beenden wollen und würde dir auch so vieles verzeihen, aber mein Herz ist vorhin einfach zerbrochen, als ihr euch geküsst habt. Ich konnte das einfach nicht sehen. Mir ist sofort schlecht geworden. Und dann kommt sicherlich noch die Gehirnerschütterung hinzu, die alles nochmal viel schlimmer gemacht hat.
Ich habe einfach überreagiert und dir nicht mal ansatzweise die Chance gegeben, das Ganze aufzuklären. Aber ich war einfach so verletzt in dem Moment und konnte nicht klar denken. Alle Handlungen, die ich danach getan habe, waren auch falsch... der Alkohol und das alles. Es hat alles noch schlimmer in meinem Kopf gemacht.
Auch wenn du es kaum glauben magst, aber ich war trotz allem so unendlich froh, dass du für mich da warst."

Steff sieht, dass dir bereits Tränen in den Augen stehen und versucht, die Situation schnell durch etwas Humorvolles aufzulockern.
Du würdest lügen, wenn du sagen würdest, dass ihr das nicht gelingt.
Steff grinst: "Aber du, jetzt sag mir doch mal, wie der Lukas küsst. War es wenigstens gut?" Du schlägst ihr gegen die Schulter und verschränkst anschließend beleidigt deine Arme.
Doch sowas macht sie nicht mit dir!
Das, was sie kann, kannst du schon lange!
"Ja, klar. War echt schön. Soll ich es dir mal zeigen?", fragst du stichelnd.
Fast etwas zu schnell dreht sich Steff von dir weg und sagt gespielt: "Ey, vergiss es, hau ab!" Ihr lacht beide aus vollem Herzen.
Schließlich kann sich Steff nicht ewig wehren. Du greifst nach ihrem Kinn und drehst es in deine Richtung.
Steff kann gar nicht so schnell reagieren, wie deine Lippen schwungvoll auf ihren landen.

Dieser Kuss ist anders.
Er trägt so viel Gefühl in sich und ist trotzdem so unfassbar hart und grob, ....das gesamte Gegenteil von sanft.
Ihr genießt den Kuss in vollen Zügen, drückt eure Köpfe gegenseitig immer näher und näher, bis auch eure Zunge sich gegenseitig hart umspielen. Durch Steffs immer lauter werdendem Stöhnen, verspürst du augenblicklich ein Ziehen in deinem Unterleib. Immer wieder beißt sie dir beim Küssen leicht in deine Unterlippe, was dich beinahe zum Aufschreien bringt.
"Fuck, Steff!", löst du dich von ihr.
Schwer atmend streicht sie dir die Haare hinter die Ohren und streichelt dir liebevoll die Wange entlang.
Ein erneuter vorsichtiger Kuss ummantelt das Ganze nochmals.

Doch eine Frage brennt dir schließlich trotzdem noch auf dem Gewissen: "Wie geht es jetzt mit uns weiter?"
Steff zuckt unberührt mit den Schultern: "Ich würde ja jetzt Versöhnungssex vorschlagen, aber ich will nicht eine noch schlimmere Gehirnerschütterung bekommen...von daher würde ich sagen, komm einfach in meine Arme!"
Du musst lachen: "Nein, mensch! So meinte ich das nicht, auch wenn der erste Teil deiner Aussage echt verführerisch klingt....
Eigentlich meine ich, ob wir jetzt noch zusammen sind oder ob du die Beziehung vorhin schon alleine abgeschlossen hast?"
Steff kann sich ihr Lachen einfach nicht verkneifen: "Achsoooooooo, sag das doch.
Also, was das betriffst, muss ich dich leider enttäuschen.... du musst mich wohl noch sehr lange ertragen."
Schließlich bleibt dir nichts weiter übrig, als zu antworten: "Ich ertrage dich liebend gerne, mein Schatz, und das auch gerne den ganzen Tag und überall!"

forbidden trip to love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt