Sicht von Steff:
Jetzt sitze ich tatsächlich im Auto und fahre nach Hause, nachdem ich gerade bei [Dein Name] war.
Ich habe sie einfach so stehen gelassen. Es bricht mir das Herz. Die kleine Maus hat von Anfang an einen Blick auf mich geworfen, hat sich so schnell an mich gewöhnt und mir das Gefühl gegeben, dass ich wertvoll bin. Ich war so glücklich mit ihr, dass ich es gerade selber nicht verstehe, warum ich das alles beinahe wegwerfe.
In diesem Moment rollt mir eine Träne über die Wange, welche ich mit meinem Zeigefinger wegwische. Sie hat das einfach nicht verdient, und trotzdem ist es für mich momentan der einzigst richtige Weg. Ein Weg, der sich trotzdem so falsch anfühlt, weil er so ungewiss ist und mir den letzten Nerv raubt...
Es ist die Anziehung zu Herr Jäger, die mich fast um den Verstand bringt. Ihn mit [Dein Name] zu vergleichen, ist unmöglich. Nicht, weil da so ein großer Unterschied zwischen beiden ist, sondern einfach, weil ich das nicht vergleichen möchte.
Herr Jäger kenne ich noch nicht wirklich, aber er hat irgendetwas Besonderes an sich, was ich nicht in Worte fassen kann.Jetzt gerade ist es auch unheimlich schwer für mich, richtig Auto zu fahren. Zu sehr kreisen die Gedanken in meinem Kopf und ich schaffe es kaum, mich richtig auf die Straße zu konzentrieren. Aber ich muss mich jetzt wieder sammeln, damit ich keinen Unfall baue. Nur noch wenige Minuten, dann bin ich Zuhause.
Was wohl [Dein Name] gerade macht?
Ich war von ihrer Reaktion nach dem Gespräch sehr erstaunt. Sie hat so extrem reif gewirkt für ihr Alter, reifer und erwachsener als ich selbst in so einem Moment reagiert hätte.
Mit 18 Jahren hätte ich wahrscheinlich einfach losgeheult und gebettelt, dass das nicht passiert. Aber sie, sie stand einfach da und hat gesagt "Mach das, was du für richtig hälst. Ich werde auf dich warten".
Ist nicht genau diese Aussage ein wahrer Liebesbeweis? Oder soll es mir zeigen, dass sie meine Entscheidung fast schon gleichgültig aufgefasst hat, so als wäre es für sie absolut kein Problem?
Ich denke, dass ich mit der ersten Vermutung richtig liege, ...zumindest hoffe ich es. Ebenfalls hoffe ich, dass [Dein Name] nicht den ganzen Abend und die ganze Nacht wach ist und über alles nachdenkt. Das ist es nicht wert!
Das ist alles auf meinen Mist gewachsen und nur ich habe wirklich einen Grund dafür, traurig und nachdenklich zu sein. Vielleicht stellt sich ja auch heraus, dass ich mir damit letztendlich selber ins Bein schieße, aber das kann ich ja vorher nicht wissen.Jetzt bin ich endlich unversehrt Zuhause angekommen und möchte nichts anderes, als mich in mein Bett schmeißen.
Mein großes Bett..... von dem [Dein Name] direkt begeistert war. Das Bett, in dem wir uns das erste mal richtig intensiv nah gekommen sind. Das Bett, in dem ich heute wohl alleine schlafen muss. Keine kleine Maus neben mir, die ich die ganze Nacht bewundern kann, wie sie schläft.
Es ist alles so anders. Ich bin enttäuscht von mir selbst.
Die Vorstellung, Herr Jäger neben mir zu haben, finde ich plötzlich gar nicht attraktiv. Vielleicht ist es nur eine Phase?
Ach man, ich muss dringend Klarheit schaffen mit dem Treffen am Mittwoch. Ich will ihm nichts vorspielen, und ihr auch nicht.
Tja Steff, was willste machen... du hast dich da selber reingeritten, also musst du auch wieder selber rauskommen!
Aber das könnte echt schwierig werden...
Wenn das Treffen am Mittwoch wirklich ganz gut verläuft, dann wird mir eine extrem schwere Entscheidung bevorstehen. Eine Entscheidung, die ich aber Treffen muss, ob ich will oder nicht.... ach man, ich hasse Entscheidungen.
Wieso kann das nicht alles einfach perfekt sein?
[Dein Name] reicht mir doch völlig aus.
Sie ist alles, was ich jemals wollte. Sie ist die Person, die mich seit der ersten Sekunde überglücklich gemacht hat. So glücklich, wie ich noch nie gewesen bin. Ich glaube kaum, dass dies irgendeine Person noch übertreffen kann. Das ist fast unmöglich!!!Am liebsten würde ich [Dein Name] jetzt einen langen Text über WhatsApp schreiben, in dem ich ihr deutlich mache, wie viel sie mir bedeutet. Aber das geht nicht! Ich kann sie nicht in meine Verwirrtheit mit reinziehen. Zu groß ist die Angst, dass irgendetwas schief läuft.
Ich muss sie jetzt erstmal in den Hintergund meines Kopfes drängen und Herr Jäger in den Fokus setzen, um zu schauen, was da ist. Doch wie werde ich die Gedanken an [Dein Name] bloß los?!
Verdammt... ich begehe jetzt eventuell einen ganz großen Fehler. Ich kann nur hoffen, dass sie es mir irgendwann verzeiht.
Im nächsten Augenblick öffne ich WhatsApp, gehe auf ihren Chat und drücke mit einem langen Zögern letztlich auf 'Blockieren'.
Von diesem Moment an merke ich, wie mein Herz immer mehr zerbricht.
Fuck!! Was mache ich nur?! Die Tränen in meinen Augen kann ich nun auch nicht mehr zurückhalten. Sie strömen unaufhaltsam über meine Wangen. Daraufhin vergrabe ich mich in mein Kopfkissen und schreie mit vollem Frust "Fuck" so oft ich kann.
Irgendwann habe ich keine Kraft mehr, bin zu müde.Am nächsten Tag wache ich total erschöpft auf. Ich betrachte mich im Spiegel und stelle fest, dass ich echt schrecklich aussehe.... so, als hätte ich mindestens 3 Tage nicht geschlafen. Ach man.
Im Bad versuche ich alles zu retten, was zu retten geht. Ich sehe immer noch schlimm aus, aber ein bisschen weniger als vorher. Schließlich muss ich jetzt zur Schule. Es ist Dienstag.
Wenigstens habe ich heute keinen Unterricht mit [Dein Name].
Ich denke es ist besser, in dieser Zeit jeglichen Kontakt mit ihr irgendwie zu umgehen, um die Sache nicht noch unangenehmer zu machen.Als ich in der Schule ankomme, gehe ich zuallererst wie üblich ins Lehrerzimmer. Dort sind bereits einige Lehrer, unter anderem auch Herr Jäger. Er kommt auf mich zu mit einem breiten Grinsen. "Guten Morgen, ist alles okay bei dir? Du siehst aus, als hättest du nicht so gut geschlafen."
Wow, denke ich. Männer, die direkt sehen, wie es einem geht, ohne dass man etwas sagen muss. Goldwert!!!
"Hey, guten Morgen...ach alles gut, mach dir keine Sorgen, ich habe nur ein bisschen unruhig geschlafen...., entgegne ich während ich mir einen Kaffee hole.
Insgeheim hoffe ich, dass dieser mich wieder etwas aufbaut.
Herr Jäger bittet mich, neben ihm am Tisch Platz zu nehmen. Ich tue dies. "Du kannst mir ruhig erzählen, was dich bedrückt, wenn du möchtest. Ich höre gerne zu."
Oh je, ich werde rot bei diesen Wort. Seine Art schmeichelt mir ja schon extrem, muss ich zugeben. Trotzdem bin ich mir sicher, dass es besser wäre, ihm nichts von all dem Chaos in meinem Kopf zu erzählen.
Nun wird Herr Jäger skeptisch, weil ich so lange nicht antworte: "Hey, ähm, wenn es wegen unserem Treffen ist, mach dir bitte keine Sorgen. Ich bin auch nervös, aber ich denke das müssen wir beide gar nicht sein."
Er legt seine Hand auf meine Schulter und streicht mir den Arm herunter. Ich muss zugeben, dass mir diese Berührung eine leichte Gänsehaut bereitet, die durch meine Jacke zum Glück nicht sichtbar ist.
"Ja, ach alles gut. Ich denke auch, dass wir uns einen tollen Tag machen werden."
Er nickt mit einem Schmunzeln auf den Lippen. "Ich bin übrigens Sven."
"Ahh, stimmt, wir kennen unsere Namen noch gar nicht. Ich bin Stefanie.", grinse ich zurück. Normalerweise hätte ich gesagt 'du kannst mich gerne Steff nennen', aber irgendwie möchte ich, dass nur [Dein Name] mich so nennt. Warum, weiß ich auch nicht...
"Okay Stefanie, ich muss jetzt zum Unterricht.
Kommst du gleich mit?"
Für einen Moment denke ich, dass ich ihm nicht zugehört habe, weil die Worte von ihm erst einige Sekunden später bei mir ankommen.
Ich schüttele den Kopf, um mich zu besinnen. "Äh ja, sorry, ich muss auch jetzt zu meiner Klasse, also komme ich mit."Wie durch Zufall sind unsere beiden Klassen in zwei sich gegenüberliegenden Räumen. Kurz bevor wir uns zum Unterricht verabschieden, hat Sven allerdings noch eine Idee, die definitiv sehr unerwartet kommt.
DU LIEST GERADE
forbidden trip to love
FanfictionSie kommt als normale Lehrerin an deine Schule, doch wird bald dein ganzes Leben auf den Kopf stellen...