forbidden trip to love

Kapitel 19 - Endlich mehr Kontakt?

Du faltest das Blatt auseinander und bist erstmal von der Menge an Text überwältigt, die du darauf siehst: "Liebe [Dein Name], meine Süße. Ich hoffe, dass ich dir bereits im Auto ein paar Worte sagen konnte, ohne emotional zu werden. Falls nein oder auch falls doch, möchte ich hier nochmal etwas deutlich machen....
Das zwischen uns ging jetzt wirklich schnell und ich denke wir hatten nicht den einfachsten Anfang, aber trotzdem hat es irgendwie geklappt.
Ich hab bei dir direkt gespürt, dass du mich als Lehrerin anders wahrnimmst, als die anderen Schüler. Ich war noch nie in so einer Situation und ich hatte immer Respekt davor, weil ich wirklich nicht gewusst hätte, was ich hätte machen sollen.
Normalerweise würde ich sowas niemals eingehen. Nicht in einer Millionen Jahre, einfach weil das nicht geht und das weißt du. Aber bei dir, da ist das einfach was anderes. Deine Ausstrahlung und deine Art, die machen irgendwas mit mir. Du ziehst mich einfach an. Zum Glück kannte ich auch deine Mutter bereits.
Ich denke sonst wäre das zwischen uns nicht so schnell gekommen, aber ich bin momentan mit der Situation sehr überfordert.
Ich habe natürlich gemerkt, dass deine Eltern das absolut gut aufgenommen haben und da kein Problem mit haben, allerdings fällt es mir schwer, mit Claudia Zeit zu verbringen, wenn ich weiß, dass es dich gibt. Ich glaube, du wärst mir wirklich nicht böse, wenn ich weiterhin etwas mit deiner Mama unternehme, aber ich möchte gerade einfach am liebsten jede freie Sekunde mit dir verbringen.
Das wird jetzt die nächste Woche leider etwas schwierig. Aber machen wir das Beste draus! Und damit du trotzdem etwas von mir hast, bekommst du nun das, worauf du solange gewartet hast: Meine Nummer......
In Liebe, deine Steff."
Als du fertig bist mit Lesen, merkst du, dass sich deine Augen wieder mit Tränen gefüllt haben.
Du atmest kurz durch und blickst freudestrahlend auf Steffs Nummer und den Kussmund daneben.
Ach deswegen hatte sie heute früh schon Lippenstift drauf, denkst du dir. Sofort schnappst du dir dein Handy und tippst sie Zahlen in deinen Kontakten als "Favourite Secret" ein.
Dann öffnest du WhatsApp und gehst auf ihren Chat. Eigentlich ist dabei nichts besonders, jedoch kannst du dein Glück nicht verstecken. Du würdest Steff am liebsten auf der Stelle einen langen Text schreiben und ihr sagen, wie viel sie dir bedeutet, allerdings wird sie dies nicht gleich lesen können, weil sie noch nach Hause fährt.
Also entscheidest du dich erstmal zu warten. In der Zwischenzeit gehst du zu deinen Eltern runter.
Deine Mutter freut sich sehr, dich wieder zu sehen: "Na mein Schatz, wie war es mit Steff? Was habt ihr so gemacht?"
Normalerweise würdest du deiner Mutter sicherlich alles erzählen, aber in diesem Fall lässt du das Schönste von allem natürlich weg.
Deine Mutter muss ja auch nicht alles wissen.
Vielleicht denkt sie sich es ja auch.
Also antwortest du nur mit einer sehr gekürzten Version eures Wochenendes: "Ähm, ja, war echt schön. Wir haben zusammen gekocht und waren Eis essen und so. Haben einen Film geguckt und einfach so die gemeinsame Zeit genossen."
Deine Mutter grinst dich an. An ihrem Blick kannst du feststellen, dass sie dich durchschaut hat... sie kennt dich eben zu gut.
Trotzdem bist du froh, dass sie nicht weiter nachhakt. "Achso, das freut mich wirklich sehr. Das klingt sehr entspannt."
Du überlegst kurz darauf, ob du deine Mutter endlich fragen solltest, woher sie das zwischen dir und Steff so schnell wusste.
So stehst du eine Weile nachdenklich im Wohnzimmer.
Deine Mutter merkt relativ zügig, dass dich etwas beschäftigt: "Komm [Dein Name], raus mit der Sprache. Was bedrückt dich?"
"Was? Nichts! Es ist alles okay...", entgegnest du zögerlich.
"Ich kenne dich, also sag bitte."
Deine Mutter hat mal wieder gewonnen.
"Na gut, ich wollte nur mal etwas wissen. Also, die Sache am Samstag am Frühstückstisch... Woher warst du dir so sicher, dass zwischen mir und Steff etwas ist? Also ich meine, woher wusstest du, dass da mehr als Bekanntschaft oder Freundschaft ist? Ich meine, wir haben das ja gar nicht so offensichtlich gezeigt..." Deine Mutter muss lacheln, wahrscheinlich hat sie schon mit dieser Frage demnächst gerechnet.
"Naja, [Dein Name], das ist nicht schwer zu erkennen für mich, denn ich bin deine Mutter.
Ich merke schon seit Montag, dass du so anders bist, halt glücklicher und naja, wenn ich mich mit Steff alleine unterhalten habe, dann hat sie sehr oft nach dir gefragt. Sie wollte viel wissen so über dich. Wahrscheinlich, weil sie dich einfach besser kennenlernen möchte, ohne so offensichtlich mit dir in Kontakt zu sein. Also ich meine so, dass ich es merken könnte.
Zudem ist es auch so die Art, wie ihr euch anschaut. Ich sehe, dass ihr kommuniziert, ohne es wirklich zu tun. Ich spüre einfach die Energie in euren Augen, die euch immer mehr zusammen zieht."
Jetzt bist du doch ein bisschen nervös geworden: "Man sieht, dass wir uns auf andere Art anschauen?"
Deine Mutter entgegnet: "Ja, auf jeden Fall, also zumindest, wenn man nicht komplett blind ist... Aber mach dir keine Sorgen. Ich denke nicht, dass jemand aus eurer Schule das erkennt. Dafür ist das einfach zu unwahrscheinlich für die meisten, dass eine Lehrerin etwas mit einer Schülerin hat."
Diese Aussage erleichtert dich etwas. "Okay, Mama, du hast recht. Eine Frage habe ich noch: Ist es okay, wenn Steff erstmal ein bisschen Zeit braucht, um die Sache mit euch zu verdauen? Also, dass ihr darüber Bescheid wisst.... weil für Steff hängt da doch nochmal ein bisschen mehr dran, als für mich und dich, weißt du."
Deine Mutter zeigt natürlich ihr Verständnis: "Ja klar ey, die Steff soll sich alle Zeit der Welt nehmen. Ich kann das total verstehen. Sie kann sich trotzdem jederzeit bei mir melden." Das macht dich erneut sehr glücklich, dass deine Eltern letztendlich immer wieder so locker und entspannt sind.
Nach dem Gespräch gehst du wieder in dein Zimmer.
Du nimmst dein Handy und schaust direkt, ob Steff mittlerweile mal wieder online war. Eigentlich sollte sie schon langst Zuhause sein. Langsam machst du dir echt Sorgen. Aber ach, vielleicht ist sie schon schlafen gegangen oder muss noch etwas für den morgigen Schultag vorbereiten.
Trotzdem entscheidest du dich dafür, ihr eine kurze Nachricht zu schreiben: "Hey mein Liebling, ist alles klar bei dir? Ich vermisse dich jetzt schon. Ich danke dir für diesen wunderschonen Text, den du für mich geschrieben hast. Das Wochenende war wunderschön mit dir.
Schlaf gut und träum etwas Süßes. Bussi. [Dein Name]."
Nach dem Abschicken der Nachricht starrst du noch eine Weile auf dein Display, allerdings hat die Nachricht nur einen Haken und Steff kommt einfach nicht online.
Du beschließt, dich erstmal bettfertig zu machen, denn auch du hast morgen wieder Schule und solltest nicht allzu spät schlafen gehen.
Als du beim Zähneputzen bist, gehen dir jedoch tausend Gedanken durch den Kopf über Steff. Was, wenn ihr etwas passiert ist? Nein! Es wird schon alles gut sein. Du sagst deinen Eltern 'Gute Nacht' und gehst wieder in dein Zimmer.
Vor dem Schlafen wirfst du noch einen letzten Blick auf dein Handy, doch an der nicht versendeten Nachricht hat sich nichts geändert.
Naja, warten kannst du jetzt auch nicht die ganze Nacht... Also legst du dich ins Bett und schaltest das Licht aus.
In Gedanken lässt du noch einmal das schöne Wochenende repassieren.
Nach einer halben Stunde bist du immer noch nicht eingeschlafen, weil du dich um Steff sorgst.
So geht es die ganze Nacht weiter. Du hast keinen richtigen Tiefschlaf und wachst alle 15 Minuten auf, um panisch auf dein Handy zu gucken. Gegen 3 Uhr nachts bist du dann doch ziemlich überrascht. Steff hat deine Nachricht endlich gelesen, sie aber nicht weiter beantwortet. 'Zuletzt online um 3:04 Uhr'.
Na gut, sie schläft jetzt bestimmt auch. Zumindest bist du etwas beruhigter und kannst die restlichen 3 Stunden besser schlafen.
Als du frühs sehr verschlafen aufwachst, wandert dein Blick direkt auf dein Handy. Hat Steff jetzt geantwortet? ....
-Nein, aber sie war bereits vor 2 Minuten online.
Du beschließt ihr einfach noch mal zu schreiben: „Guten Morgen, mein Sonnenschein. Hast du gut geschlafen? Ich habe mir Sorgen gemacht, weil du nicht mehr geantwortet hast. Ist alles okay?"
Steff öffnet die Nachricht sofort, geht allerdings wenige Sekunden später wieder offline, ohne Antwort.
Was ist mit ihr? Gestern war sie noch ganz anders...