70. Kapitel

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»Okay, ich denke, ich muss euch allein lassen... Oder könnt ihr euch zusammenreißen?«, dringt Toms Stimme zu mir vor.

»Zusammenreißen?«, murmle ich langsam, während Tyler mich mit seinem Blick gefangen hält.

»Naja, ihr könnt euch küssen, dagegen habe ich gar nichts. Aber wenn ihr euch gleich die Klamotten vom Körper reißt, gehe ich lieber!«, erklärt Tom ein wenig unsicher.

Ich reiße mich schweren Herzens von meinem Freund los und verdrehe die Augen: »Sei nicht so prüde!«

Tom lacht nur und meint dann: »Übrigens muss ich schön langsam los...«

»Wohin?«, frage ich. Vorhin hat er mir gar nichts erzählt, dass er nachher noch Pläne hat.

»Ich treffe mich mit Jana«, sagt er.

»Mit Jana?«, meine Feststellung klingt wie eine Frage.

»Ja, was dagegen?«, erkundigt sich Tom.

»Nein, ich dachte nur...«, beginne ich und weiß gar nicht, was ich noch sagen soll. Ich bin überrascht, dass die beiden sich treffen.

Positiv überrascht. Aber ich meine, nach Zoe ist es nicht schwer, eine Person zu finden, die netter ist als sie.

»Ich freue mich für dich. Jana ist super!«, erkläre ich dann und grinse meinen besten Freund an.

»Ich bin auch super. Dann passen wir perfekt zusammen«, sagt Tom und ich grinse.

»Wo triffst du dich denn mit ihr? Wir können dich dort absetzen, wenn du möchtest«, bietet Tyler ihm an.

»Ja, das wäre gut, wir treffen uns nämlich in der Sporthalle«, erzählt er.

»Um was zu tun?«, frage ich nach. »Die kleinen Kinder zu terrorisieren, die dort normalerweise Fußball trainieren?«

Tom verdreht die Augen.

»Nein, anscheinend ist für ein paar Tage ein Parcour zum Inlineskaten aufgebaut«, gibt er als Antwort.

»Na dann hoffe ich für dich, dass du das kannst. Denn ich würde ganz arg über dich lachen, wenn es dich vor deiner Flamme auf den Hintern schmeißt!«

»Haha«, macht Tom und verdreht die Augen. Er sieht nicht so begeistert aus.

»Hey, du schaffst das schon!«, macht Tyler ihm Mut, während ich leise lache.

»Danke Tyler, immerhin einer, der auf meiner Seite ist«, mein bester Freund sieht mich mahnend an.

Er soll sich nicht so anstellen. Aber ich bin noch immer verwundert, dass zwischen Jana und Tom ein Funke übersprungen ist. Nicht, dass sie nicht zusammenpassen, es ist mir nur bis jetzt noch nicht aufgefallen. Aber ich war ja auch zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt.

»Na dann, machen wir uns mal auf den Weg!«, fordert uns mein Freund auf und packt die Verpackungen wieder in die Tasche zurück.

»Bitte«, mache ich und halte Tom den Besen hin, der in einer Ecke steht.

»Was soll ich damit, davonfliegen?«, er sieht mich fragend an.

Heute ist er ja wahnsinnig lustig drauf! Ich drücke ihm den Besen einfach in die Hand.

»Nein, deine ganzen Brösel beseitigen!«, fordere ich ihn auf.

Seufzend macht er sich ans Werk und danach machen wir uns wieder auf den Weg zum Auto.

Tom steigt hinten ein, während ich mich neben Tyler fallen lasse.

»Also, du musst mir sagen, wohin ich fahren muss!«, erklärt Tyler und lenkt das Auto in den Verkehr.

Hinter verschlossenen Türen [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt