Kapitel 25:

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Luiz PoV:

Während wir auf der Couch lagen, hingen wir beiden unseren Gedanken nach. Ich beschäftigte mich mit dem was ich bisher über sie wusste - auch wenn das noch nicht allzu viel war. Auch wenn es wohl ungewöhnlich für mich war, sprach ich gerade nicht von ihrem Körper. Ich wusste wie sie aussah, ich wusste wie Gott sie schuf und verdammt, Gott hatte mehr als gute Arbeit bei ihrem Körper geleistet.

Was mich aber gerade beschäftigte, war Aurelia. Die Person dahinter und all das was sie mit sich brachte, zumindest, von dem, was ich bisher wusste. Und das war einfach noch nicht genug.

Herzlichen Glückwunsch, du bist gerade zu einem Softie mutiert. Meine innere Stimme konnte es sich natürlich nicht nehmen und musste auch ihren Senf dazu geben. Ich seufzte, doch eingestehen konnte ich es mir in dem Moment noch nicht.

"Ist alles in Ordnung?", ertönte die zarte Stimme von besagter Person. Ich nickte leicht und sah sie dann an. Die Augen blass, die Haut ganz weiß und die Haare leicht fettig - da wir sie beim baden gestern nicht gewaschen hatten. Vielleicht sollte ich sie nachher ermutigen Duschen zu gehen. Nicht nur, damit sie wieder "sauber" war, sondern auch, da es ihr Wärme spenden könnte.

"Eigentlich müsste ich es dich fragen", sprach ich zu ihr, nachdem ich sie ansah. Sie lächelte.

"Du kümmerst dich doch bereits so gut um mich, da kann es mir doch nur den Umständen entsprechend gut gehen. Also ich meine abgesehen vom Fieber und so...", druckste sie herum. Ich strich ihr eine verirrte Haarsträhne hinter die Ohren und lächelte sie liebevoll an.

"Das freut mich, kleines". antwortete ich. Sie lehnte sanft ihren Kopf in meine Hand, als ich begann ihre Wange zu streicheln, ebenso wie sich ihre Augen kurz darauf schlossen. Sie schien Kraft zu tanken, da sie immer tiefer atmete und ich merkte wie sie ankam bei mir. Nicht nur physisch, sondern auch von ihrem Unterbewusstsein. Als würde sie ihre kleine große Welt in meine schützenden Hände legen.

-

Es war mittlerweile später Nachmittag, wir hatten tagsüber nicht viel gemacht. Mittags hatten wir zusammen Hühnersuppe gekocht, damit sie bald wieder auf die Beine kam, und den restlichen Nachmittag hatten wir wieder auf der Couch verbracht. Aurelia hatte immer wieder geschlafen, wodurch es ihr hoffentlich bald wieder besser ging und ich hatte verschiedene Serien angesehen und über unser Spiel und die nächsten Schritte gegrübelt. Nachdem sie bei dem Flogger ganz am Anfang schon Panik bekam, könnte ich nicht gleich bei der Springgerte vom letzten Mal weitermachen. Wenn ich ihr die Angst vor einem "Schlag" nehmen wollte, musste ich mit den Dingen starten, die weniger wehtaten.

Auch wenn das Schlimmste für sie die Springgerte war, konnte ich nicht anfangen, ihr damit leichte Klapse zu geben, da sie schon die Panik ins Gesicht geschrieben hat, wenn ich sie nur in der Hand hielt. Aber ich könnte mit leichten Schlägen mit dem Flogger anfangen und mit ihr die Berührung der Springgerte üben. Und auch nach den Flogger konnte nicht gleich die Springgerte kommen, vielleicht kleinen Lederriemen, Fliegenklatschen,... So konnte sie den Schmerz, den sie mit diesen Dingen verband vielleicht irgendwann hinter sich lassen.

Mir fiel auch schon eine passende "Vertrauensübung" ein, welche ich in einer der nächsten Sessions ausprobieren würde mit ihr. Ich musste nur schauen, wie weit ich gehen konnte, ohne sie zu überfordern, das war schon bei den letzten Malen eine Gradwanderung.

"Woran denkst du?", riss mich Aurelia aus meinen Gedanken und hielt gleichzeitig meine Finger fest, da ich wohl während meiner Überlegungen mit ihnen gespielt hatte.

Kurz schwankte ich, ob ich ihr von meinen Überlegungen erzählen sollte, da ich Sorge hatte, dass sie sich vielleicht unnötige, angstvolle Gedanken machen könnte. Doch ich denke, wenn ich nichts erzählen würde, würde sie sich wohl noch mehr Gedanken machen.

"Ich habe ein bisschen an unser Spiel gedacht. Ich habe mir überlegt, dass wir zukünftig, wenn wir mit deiner Angst arbeiten, erstmal an den Spielzeugen arbeiten werden. Und damit meine ich nicht den Vibrator oder sowas, sondern schon die Dinge wie den Flogger bzw. weitere Peitschen-ähnliche Dinge. Natürlich wird das nicht alles sofort und auf einmal sein, und natürlich werden andere Sessions auch noch stattfinden, wo deine Angst hoffentlich gar nicht da ist, aber trotzdem sollten wir uns deiner Angst widmen und diese sanft und langsam bekämpfen. Ich werde dir die verschiedenen Dinge zuerst zeigen, du kannst sie selbst in die Hand nehmen, sie selbst mal ausprobieren, ich werde dich damit streicheln und kleine Klapse verteilen. Aber bevor du gleich in Schock auf Grund der Klapse fällst, denk daran, dass wir nicht alles gleich an einem Tag machen. Ich will dass du die Dinge einfach kennenlernst und dann sehen wir weiter. Wie weit wir gehen ist davon abhängig, wie du dich fühlst, wann es dir zu viel ist, wann du Angst hast und wann du vielleicht auch sagst, ok wir können noch ein Schritt weiter gehen", endete ich und hoffte sie nicht verschreckt zu haben. Meine Hand lag durchgehend an ihrem Rücken und streichelte diesen. Meine Augen sahen ihr liebevoll in ihre und ich traf auf Verständnis.

Sie nickte zustimmend und wirkte bei meinen Worten erleichtert ? Ich war mir nicht sicher.

"Ich denke ich finde das gut. Dass ich die Dinge selbst anfassen und ausprobieren darf, fühlt sich sehr sehr gut an. Das erleichtert mich, auch wenn ich gerade trotzdem auch sehr viel Respekt verspüre. Das Wissen mich bald dem allen wieder zu stellen wirkt.... das wirkt alles ziemlich bedrohlich noch, aber ich habe selbst gesagt, dass ich an den Dingen arbeiten will, dass ich Vertrauen will und das ich meine Ängste hinter mir lassen will...", erwiderte sie mir und ich konnte ihre gemischten Gefühle gut verstehen.

"Danke dir für dein Vertrauen, kleines", antwortete ich daraufhin. Ich weiß nicht, wo das herkam, aber mich überrollte ein großes Dankbarkeitsgefühl, und das musste ich einfach auch loswerden.

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Huhu...

ich traue mich auch langsam wieder aus meinem Versteck. Ich habe ja bereits anmerken lassen, dass das letzte Jahr nicht einfach war. Und auch wenn ich dachte, es wird besser, musste ich leider feststellen, dem ist nicht so.

Fakt ist, ich befinde mich zum derzeitigen Zeitpunkt in Therapie und beginne die Dinge hinter mir zu lassen.

Ich studiere nebenbei und schaffe es wieder einfacher mich an die Bücher zu setzten.
Ich habe das lange nicht geschafft, da meine Bücher von traumatisierenden Gewalt- und Beziehungserfahrungen geprägt sind und genau das durfte ich am eigenen Leib erfahren. Da ich jedoch das Schreiben immer nutze um seelischen Balast loszuwerden, denke ich, dass es mir wieder helfen kann - natürlich nur neben der Therapie.

Ich kann es nicht versprechen, aber ich hoffe und versuche mich wieder regelmäßiger an meinen Laptop zu setzten. Bald habe ich auch hoffentlich wieder einen ordentlichen Schreibtisch...

Danke für alle treuen Leser, eure privaten Nachrichten und euer "nicht-aufgeben" meiner Bücher.

Ich drücke euch herzlich und ich hoffe bis bald,
LeV.

"The Heartbreaker"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt