Kapitel 43:

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"She is strong and she can fight the World on her own. But that doesn't mean she's not dreaming of resting her head on someone's shoulder. Someone who can love a strong woman, but allow her to feel fragile and protected by his side." - pinterest quote

Luiz:

Der erste Schlag traf den Boxsack. Es war ein leichter Schlag und trotzdem ertönte ein leichter Knall. Ich griff nachdem Boxsack und stoppte sein wackeln, während mein Blick zu Aurelia flog. Ich sah wie sie schmunzelte.

„Da schlag ich ja fester", grinste sie und biss sich leicht auf ihre Unterlippe. Auch auf meinen Lippen entstand ein Grinsen.

„Wir haben ja gesagt, wir beginnen Step by Step, Kleines", grinste ich sie an und spürte zumindest ein wenig Erleichterung auf Grund ihrer lockeren Reaktion eben.
„Ich nehme also mal an, es ist soweit alles in Ordnung, oder?", fragte ich dennoch sicherheitshalber nach.

„Ja, Sir. Es ist soweit alles in Ordnung", grinste sie mich frech an. Überlegen zog ich eine Augenbraue nach oben, während ein leises Knurren meine Kehle verließ. Nicht jetzt, Kleines. Wenn du nachher immer noch so frech bist, können wir dann darüber weiterreden, dachte ich mir.
Ihre Reaktion überraschte mich Ehrlicherweise. Ich konnte verstehen, dass der leichte Schlag sie nicht ängstigte, aber das sie unser Spiel andeutete, durch den Kosenamen, überraschte mich in diesen Zusammenhang doch sehr. Doch es stand die Vermutung, dass sie sich somit von den eventuell negativen aufkommenden Gedanken ablenken wollte.

„Gut, ich erhöhe die Kraft. Nicht erschrecken, Liebes", sprach ich zu ihr, positionierte mich erneut und schickte nochmals ein Stoßgebiet in den Himmel.
Diesmal schlug ich ca. mit einem Drittel meiner Kraft. Erneut ertönte ein Knallen, als meine Faust den Boxsack traf und dieser begann zu wackeln.
Im Augenwinkel sah ich wie Aurelia minimal zusammen zuckte. Ich war mir im ersten Moment auch nicht sicher gewesen, ob ich es richtig wahrgenommen hatte, jedoch sah ich gleich darauf, wie sie kurz ein paar Mal hintereinander blinzelte. Ich stoppte den Boxsack und sah sie einfach nur an. Wartete ihre Reaktion ab und ließ ihr die Zeit, die sie brauchte. Trotzdem behielt ich sie genauso im Blick, damit ich sofort wahrnehmen konnte, wenn sie „abdriftete".

„Okay...", sagte sie zögernd. Ihr Lächeln war ein wenig „verrutscht" und ihre Augen brauchten fast schon einen Moment zu lange, bis sie die meine fanden. Ihr Blick blieb an meinem hängen und ich konnte sehen, dass es sie zu beruhigen schien. Nun ließ auch ich die angestaute Luft etwas entweichen.
Das was sie und ich hier taten, war ein Kampf auf Messers Schneide.
„Okay", wiederholte sie entspannter, „wie viel deiner Kraft war das nun, Luiz", fragte sie und musterte mich.

„Etwa ein Drittel würde ich sagen", antwortete ich ihr, bevor ich sie fragte, ob bei ihr alles in Ordnung war.

Sie bejahte und deutete mir kurz darauf an, weiterzumachen. Ich zögerte einen Moment, während ich sie nochmal eindringlich musterte, bevor ich mich wieder vor dem Boxsack positionierte.
Mit etwa zwei Drittel meiner Kraft würde ich nun zu schlagen. Ich rechnete diesmal mit allem, nachdem sie eben bereits so reagiert hatte.
Warum genau hatte ich mich nochmal auf diese Idee eingelassen?
Ein stummes Seufzen verließ meinen Mund.
Kurz zögerte ich noch bevor ich mit zwei drittel meiner Kraft zu schlug. Das Knallen mit dem meine Faust den Boxsack erwischte, wurde noch etwas lauter und der Boxsack begann ordentlich zu wackeln. Schnell fing ich ihn, damit er mich nicht treffen konnte, während ich zu Aurelia sah. Ihre Augen waren verängstigt etwas aufgerissen und sie hatte schützend die Arme vor die Brust genommen.
„Aurelia?", sprach ich sie an. Ich versuchte langsam beruhigend die Hände sinken zu lassen, während ich langsam auf sie zu ging.

„Schlag bitte noch ein letztes Mal mit all deiner Kraft", sprach sie zu schnell. Ihre Stimme bebte und als sie aus meinen Augen weg sah, meinte ich sehen zu können, wie sich Tränen bildeten.
Ich seufzte. Auch wenn sie das jetzt wissen wollte, würde ich das jetzt nicht tun.

„Nein, Liebes. Ich möchte dich erst wieder runterfahren", sprach ich zu ihr und näherte mich ihr noch weiter.
Sie wich ein zwei Schritte vor mir zurück.

„Bitte Luiz, ich kann dich gerade nicht so nah an mich ranlassen. Lass mich den letzten Schlag sehen und dann können wir hier weg", wisperte sie.
Ich stoppte und war hin und hergerissen.
„Ich weiß nicht, Aurelia. Wenn du jetzt schon so reagierst..", äußerte ich meine Sorge. Doch sie schüttelte nur den Kopf.

„Bitte mach es, Luiz. Ich muss es einfach wissen", ihre Stimme war ein Flehen und ich fuhr mir verzweifelt durch meine Haare.
Ich konnte sie so sehr verstehen und doch wollte ich ihr nicht noch mehr Angst machen. Doch ich folgte ihrer Anweisung.
Diesmal ließ ich mir nicht so viel Zeit. Ganz im Gegenteil, ich positionierte mich vor dem Boxsack und holte sofort aus, bevor meine Faust mit der ganzen Kraft die ich hatte den Boxsack traf. Ein leiser und kurzer Schrei ertönte.

Diesmal machte ich mir keine Mühe, diesen zu fangen, ganz im Gegenteil. Ich drehte mich sofort zu Aurelia und ging auf diese zu. Aurelia starrte auf einen Punkt hinter mir und bewegte sich kein Stück mehr. Ich versuchte mehrfach sie anzusprechen, indem ich ihren Namen sprach, doch sie reagierte gar nicht mehr.

Ganz sanft und ganz liebevoll wollte ich ihr über die Schulter streichen, wobei sie aus ihrer Starre erwachte. Sie zuckte unter meiner Berührung zusammen und wich einige Schritte vor mir zurück. Beschwichtigend hob ich die Hände und versuchte irgendwie zu ihr durchzudringen.

Erst schien sie in ihrer Starre und in ihren Gedanken gefangen zu sein, dann plötzlich drehte sie sich in Richtung Tür als würde sie gehen wollen. Im selben Moment verließ erneut ein Schrei ihren Mund.
Und dann geschah etwas was ich so nicht erwartet hatte.

In dem Moment, indem ich ebenfalls meinen Blick zur Tür richtete, erkannte ich Kaden gerade durch die Tür treten. Aurelia starrte ihn mit Panik in den Augen an, bevor ihr Blick hilflos zu mir flog. Ihre zierlichen Beine setzten sich in Bewegung, bevor sie sich ohne zu zögern hinter mir versteckte. Was war denn nun los?
Verwirrt sah ich Kaden an, welcher genauso verdutzt reinblickte.

Langsam, um sie nicht noch mehr zu verschrecken, drehte ich mich zu ihr um. Ihr Blick flog auf mich und ich erkannte die selbe Panik in ihren Augen, wie während ihren Flashbacks.

„Aurelia, es ist alles in Ordnung. Du bist in Sicherheit, versprochen!", sprach ich zu ihr, doch sie schüttelte nur wild den Kopf und ihr Blick flog wieder zu Kaden. Dieser war an der Tür stehen geblieben und seine ganze Körpersprache strahlte Ruhe und Sicherheit aus, ebenso wie meine.

„Wen siehst du?", fragte ich sie als ich ihren Blick zu Kaden verfolgte. Kurz sah sie mich an.

„Adam", wisperte sie so leise, dass ich Mühe und Not hatte ihre Stimme zu hören.

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Guten Abend ihr Lieben,
Okay... ja, das war absehbar, wobei ich denke, dass sie sich hinter ihm versteckt, war es vielleicht doch nicht, denn schließlich hatte sie davor noch Angst vor ihm...
Schwierige Situation. Seit auf das nächste Chapter gespannt.

Ich würde mich sehr über ein ⭐️-chen und 💬 ein freuen.
LG LeV.

"The Heartbreaker"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt