Kapitel 45:

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„It's just Nobody ever looked at me the way you just did" - Aurelia

Aurelia:

Immer noch stand ich wie angewurzelt und blickte in die schönsten Augen, die ich bisher gesehen hatte. Immer noch umklammerte die Panik mein Herz und zerquetschte es. Ich konnte nichts tun, außer regungslos Luiz auf der anderen Seite des Raumes anzustarren.
Ich hatte alles getan, um ihn hier auszusperren, und er kam mit so einer Leichtigkeit hier rein? Wie... Wie war das möglich?

„Aurelia?", fragte mich Luiz, wodurch mein Fokus sofort wieder auf ihn gelenkt wurde. Er nahm die Hände nach unten und streckte sie mir leicht entgegen.
„Aurelia, ich tue dir nichts. Kannst du das gerade annehmen und verstehen?", fragte er mich behutsam. Ich jedoch schüttelte nur den Kopf. Meine Kehle war wie zugeschnürt. Ich fühlte mich, als würde jede Angst und jede Panik, die ich jemals gefühlt habe zusammenkommen und mich gefangen halten.

„Liebes...", sprach er sanft und wollte während er weitersprach einen Schritt auf mich zu nehmen. Ich verstand gar nicht mehr was er sagte, sondern nahm nur noch seinen Schritt in meine Richtung war. Ich griff mir das erstbeste, was ich zu greifen bekam - eine Kerze.

„Nicht...", brachte ich leise heraus, während ich Luiz seine Füße ansah, um ihn zu verdeutlichen, was ich meinte.

Ich hörte ein leises Seufzen und sah wie er sich durch die Haare fuhr. Er ging wieder einige Schritte von mir weg, während er verzweifelt zu sein schien. Ich verstand es nicht. Er hörte auf mich, entfernte sich sogar noch von mir, um mir Freiraum zu geben.
Verwirrt zog sich meine Augenbrauen zusammen.

„Was verwirrt dich, Liebes?, fragte mich Luiz und als ich ihm ins Gesicht sah, erkannte ich das er mich längst beobachtete.

Ich versuchte passende Worte zu finden. Immer wieder versuchte ich mit den richtigen Worten anzusetzen, doch ich fand meine Stimme nicht mehr. Ein leises „Du..", war das Einzige, was meine Stimme zu ließ.

Luiz musterte mich einen Moment, bevor sich ein sanftes Lächeln auf seine Lippen legte. Wieso grinste er jetzt? Hat das etwas zu bedeuten? Hatte er irgendetwas vor? Einen Entschluss gefasst, wie er mir weh tun will? Verängstigt keuchte ich bei den inneren Bildern, die mir mein Kopf zeigte.
Luiz Lächeln verschwand und ein leicht besorgter Ausdruck huschte über sein Gesicht, bevor er langsam auf mich zukam.

Ich wusste nicht, wie mir geschah. Mein Körper begann von ganz allein zu handeln. Mein Kopf schrie Luiz an, keinen Schritt weiter zu gehen und mein Körper handelte und warf die Kerze nach ihm. Er jedoch wich aus, stockte kurz, bevor er weiter auf mich zu kam.

Ich wollte flüchten und rennen, doch mein Körper wich nur zwei Schritte zurück, bevor ich die kalte Wand in meinem Rücken spürte und mein Körper sich nicht mehr bewegte. Verängstigt begann ich zu schreien.

Luiz kam immer weiter auf mich zu, während ich versuchte mich jetzt in die Wand zu drücken - was logischerweise nicht funktionierte.
Sobald er mich erreicht hatte, legte er sanft und ohne mir weh zu tun, die Hand auf den Mund.

„Schsch, Liebes. Bitte hör auf zu schreien. Bitte... Ich ertrage es nicht, dich so voller Furcht zu sehen", wisperte er.

Mein Schrei verstummte wirklich langsam, doch die Tränen die sich in meinen Augen sammelten konnte ich nicht mehr zurückhalten. Luiz nahm langsam die Hand von meinen Mund. Kläglich scheiterte ich meine Tränen zurück zuhalten. Ich rutschte an der Wand runter, bis mein Po den Boden berührte. Luiz kniete sich zu mir.

Ganz vorsichtig spürte ich seine Hände an meinen Schultern, bevor er mich in eine sehr vorsichtige und ganz sanfte Umarmung zog. Ich spürte, dass er Angst hatte mich mit einer neuen Bewegung erneut zu verschrecken, weswegen er seine Bewegungen sehr langsam und bedacht ausführte.

Ich konnte nicht sagen, wie lange wir so da saßen. Alles was ich sich nach und nach in den Vordergrund drängte, war Luiz sanftes Streicheln an meinem Rücken, mein Kopf an seiner Brust, wodurch ich seinen Herzschlag und sein unvergleichbaren Geruch immer mehr aufnahm und seine raue, aber sanfte Stimme, die liebevolle und beruhigende Worte sprach.

„Luiz...", wisperte ich leise und begann ein bisschen näher an ihn zu rutschen. Die Projektion meiner Angst erneut unter der Hand eines Mannes zu leiden, verschwand Stück für Stück und ich nahm Luiz wieder wahr. Ich nahm seine Sicherheit, seine Geborgenheit, seine Wärme und seine Liebe wieder wahr. Erneut schossen mir Tränen in die Augen, diesmal aber auf Grund des schlechten Gewissens.

Ich schämte mich. Ich schämte mich in Grund und Boden so schlecht über Luiz gedacht zu haben und solch eine Angst vor ihm entwickelt zu haben.

„Ich bin hier, Liebes. Du bist in Sicherheit und dir geht es gut", wisperte er.

„Es tut mir so leid", schniefte ich in sein Shirt und drückte ihn noch näher an mich. Er hatte es nicht verdient, die geballte Angst abzubekommen, aber ich konnte einfach nichts dagegen tun.

„Es ist in Ordnung, meine Kleine. Ich liebe dich auch mit deiner Angst", wisperte er und schob mich sanft an meinen Schultern ein kleines Stück zurück, damit er mich ansehen konnte. Ich konnte nichts dagegen tun, aber seine Worte zauberten mir ein leichtes Lächeln auf die Lippen.

„Das hast du nicht verdient, Luiz", wisperte ich. Leise seufzte er.

„Rede keinen Unsinn. Es ist nichts schlimmes passiert. Ich hatte nur solche Angst um dich, als ich sah, wie du in meinen Wagen vom Boxclub davon gerast bist", flüsterte er und platzierte einen liebevollen Kuss auf meiner Stirn.
„Ich bin so froh, dass es dir gut geht. Das zählt mehr, als mein Wagen oder die Tatsache, dass ich dich noch nie so voller Angst sah, wie eben", flüsterte er und drückte mich an sich. Er drückte mich, als könne er nicht glauben, dass ich hier, unversehrt vor ihm saß.

„Dein... Dein Wagen ist in einer Seitengasse, nicht weit von hier", nuschelte ich in sein Shirt, doch er schüttelte nur den Kopf.

„Mein Wagen ist mir egal. Hauptsache dir geht es gut, Aurelia", flüsterte er in meinen Haaransatz.

Kurz darauf spürte ich seine Hände unter meinen Hintern und bevor ich ihn verwirrt fragen konnte, was er vor hatte, hatte er mich bereits hochgehoben und ging mit mir zur Couch, auf die er sich mit mir auf seinem Schoß setzte.

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Huhu ihr Lieben,
Ich konnte euch nicht länger warten lassen. Ich hoffe das Kapitel gefällt euch.
Über Feedback würde ich mich wahnsinnig freuen!! > ⭐️ / 💬

Habt noch einen schönen Abend!
LG LeV.

"The Heartbreaker"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt