Luiz:
Ich hatte vermutet, dass diese Antwort kommen würde. Ich habe ihr die Angst vor Adam in den Augen angesehen und auch wenn ich froh war, dass sich ihre Projektion nicht auf mich richtete, machte es für mich noch weniger Sinn, dass diese sich auf Kaden richtete.
Ich war es schließlich, der eben mit seiner gesamten Kraft auf den Boxsack einschlug und ich war es gewesen, wovor sie eben Angst hatte.Und jetzt versteckte sie sich hinter mir, nur weil Kaden den Raum betreten hatte? Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen. Sanft nahm ich ihre Hände in meine, bevor ich langsam in Kadens Richtung marschierte. Für einen Moment zögerte Aurelia, doch als ihr Blick meine Augen fand und ich Vertrauen versuchte zu vermitteln, setzte sie zögernd einen Fuß vor den anderen und folgte mir. Je näher wir Kaden kamen, um so größer wurden ihre Augen, umso schneller wurde ihr Atem und umso langsamer wurden ihre Schritte, bis sie ein paar Meter von Kaden entfernt komplett stehen blieb.
„Ich.. ich kann nicht", sprach sie. Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern und ihre Nägel bohrten sich in meine Hand. Doch ich beschwerte mich nicht. Erstmal mussten wir sie „aufwecken", damit sie sah, dass dies eben nicht Adam war, sondern Kaden.
„Du brauchst keine Angst haben, Kleines. Du bist doch bei mir, ich lasse doch nicht zu, dass Adam dir jemals wieder Nahe kommt", sprach ich und versuchte sie dadurch zu beruhigen. Mit einer kleinen Handbewegung deutete ich Kaden an, mir näher zu kommen, was dieser auch tat. Kaden und ich redeten beide auf Aurelia ganz beruhigend und sanft ein, in der Hoffnung, sie würde aus ihrer Angst aufschrecken und verstehen, dass sich Kaden uns gegenüber befand.
Doch plötzlich tat sie etwas, womit Kaden, sowie ich nicht rechneten, weswegen wir beide zu spät reagierten.
Sie lief los und flüchtete.
An mir und Kaden vorbei. Kurz standen Kaden und ich verdattert da, bevor wir beide ihr hinter her hechteten.
Doch es war zu spät. Genau in dem Moment indem wir den Boxclub verließen, sah ich wie sie in meinem Auto vom Hof fuhr.
„Verdammt!", schrie ich und schlug mit der Faust gegen die Hauswand.
Aurelia:
Erst als ich mit viel zu hoher Geschwindigkeit durch die Straßen jagte, löste sich der Schleier in meinem Kopf und ich fing an, nach und nach wieder klarer zu sehen. Ich fing an zu verstehen, was zur Hölle ich getan hatte.
Ich war vor Luiz davon gelaufen - äh gefahren.
IN SEINEM AUTO!!!
Panik kroch meinen Rücken hinauf. Er würde ausrasten. Er würde mich in Grund und Boden stampfen. Ich musste sein Auto verstecken, sodass es nicht bei mir in der Einfahrt stand und er nicht sagen konnte, ich hätte es gehabt. Ich mein, es lag auf der Hand, dass ich es hatte, aber würde er es bei mir in der Einfahrt finden, wäre ich noch mehr geliefert, oder?
Ich musste es bis zur nächsten Nacht verstecken, in der Hoffnung, ich konnte es still und heimlich in der nächsten Nacht zum Boxclub zurückbringen, ohne das er es mitbekam.Das war doch eine Idee, oder?
Oder?
Natürlich hatte ich kurz auch den Gedanken gehabt, zurück zu fahren und mich einfach zu entschuldigen, aber das lies meine Panik nicht zu. Diese war der Felsenfesten Überzeugung, dass Luiz mir weh tun würde, dass er mir wirklich wirklich weh tun würde und mein Verstand war nicht stark genug, etwas dagegen zu unternehmen.
Mein Handy klingelte. Luiz.
Es ging los. Er suchte mich. Ich stellte das Handy auf stumm und drückte noch ein bisschen mehr aufs Gas, bevor ich das Auto nach einigen Minuten in einer Seitenstraße, ein kleines Stück von meiner Wohnung entfernt, an einem Waldrand abstellte. Ich verschloss das Auto und lief so schnell ich konnte in meine Wohnung.
Für den Fall, dass Adam mich suchen würde, hatte ich verschiedene Sicherheitsschlösser an meiner Tür, welche ich nun verschloss. Hinzukam, dass ich das Rollo hinunter ließ, damit keiner durch die Fenster sehen konnte oder gar dadurch in die Wohnung kommen konnte. Eine Kamera, die seltenst in Benutzung war, hatte ich an meiner Haustür angebracht und von dieser machte ich nun Gebrauch.Als ich mein Handy nun in die Hand nahm, hatte ich 15 verpasste Anrufe von Luiz und eine Menge Nachrichten.
„Kleines, wo bist du hin?"
„Antworte mir bitte. Ich mache mir Sorgen!"
„Geht es dir gut?"
„Verdammt Aurelia, geh doch bitte an dein scheiß Handy!"
„Wo bist du und wo ist mein Auto?"
„Bist du zuhause? Ich werde vorbei kommen, bitte öffne mir die Türe. Ich bin nicht sauer, ich werde dir auch nicht weh tun"
„Ich will nur mit dir reden!"
„Komm schon, bitte antworte mir"
„Verdammt Aurelia, bitte!!!"
...Die Nachrichten, wiederholten sich immer und immer wieder und doch konnte ich ihm nicht antworten. Ich hatte einen riesigen Fehler begangen. Ich war abgehauen und ich hatte sein Auto gestohlen. Er konnte mir erzählen, was er wollte, er wollte sicherlich nicht nur mit mir reden. Er wollte mich bestrafen. Er wollte mir weh tun.
Plötzlich hämmerte es gegen die Tür. Ich musste gar nicht auf die Kamera sehen, um zu wissen, dass es Luiz war.
„Aurelia, bist du da?", schrie er und hämmerte weiterhin gegen die Tür.
„Ich weiß dass du da bist, ich habe deine Kamera entdeckt. Sie läuft, also vermute ich stark du bist da und kannst mich hören!", rief er erneut durch die Tür. Ich blieb wie eine Statue, regungslos, ohne einen Mucks von mir zu geben sitzen und hätte beinahe noch das Atmen aufgehört. Alles was sich vor meinen Augen abspielte, war ein Luiz, welcher mir solche Schmerzen wie Adam zufügen würde. Das würde ich nicht ertragen, kein zweites Mal.
Plötzlich ertönte ein Riesen Knall, welcher mich aus meinem Film riss.
Genau in den Moment in dem ich von der Couch aufsprang, tauchte ein brauner Haarschopf, gefolgt von braun grünen Augen in meinem Wohnzimmer auf.
Trotz meiner Sicherheitsvorkehrungen war er hier reingekommen.
Luiz war hier und ich war ihm ausgeliefert.
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Hallo ihr Lieben,
Ich würde ja sagen, es tut mir leid... aber Fakt ist, es tut mir nicht leid. 🤣
Ich habe etwas Drama gebraucht haha.
Ich hoffe trotzdem es gefällt euch und ihr lasst vielleicht ein ⭐️-chen oder ein 💬 da.LG LeV.
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"The Heartbreaker"
Romance"Du schickst mich einfach so nach Hause? Nachdem du mich so gefickt hast, dass ich gefühlt nicht mehr laufen kann?", fragte sie mich und blickte mich mit Tränen in den Augen an. Sie hatte mich provoziert und mir dann vorzuwerfen ihre "Bestrafung" h...