Kapitel 26:

618 20 15
                                    

Luiz PoV:

Es waren bisher ein paar Tage vergangen. Aurelia ging es auch schon wieder besser. Sie war heute bereits den zweiten Tag wieder arbeiten. Ich plante eine kleine Überraschung für sie. 

Ich würde sie heute abholen, wir würden gemeinsam essen und anschließend war ein Besuch im Spiele-Zimmer fällig. Nicht, weil sie etwas angestellt hatte, aber ich spürte das Bedürfnis sie zu unterwerfen, auf eine Art, wie sie mir hoffentlich vertrauen konnte und gleichzeitig ihre Angst verlieren konnte. Ob es klappte? Keine Ahnung, so hatte ich noch mit keinem meiner vorherigen Spielzeuge gespielt.. 

Es war bereits ein paar Minuten nach 19 Uhr und Aurelia müsste jeden Moment das Café verlassen. Ich spürte meine Aufregung, das nervöse Kribbeln in meinen Händen und in meiner Brust. Ich konnte es gar nicht beschreiben und ich wusste auch gar nicht wo es herkam.. 

19:08 Uhr. Wo blieb sie denn? Sollte sie nicht langsam fertig werden? Ich wurde ungeduldig. Ungeduld war definitiv einer meiner Schwächen. Ich knackste mit meinen Fingern, fuhr mir durch meine Haare. 

19:10 Uhr. Endlich löschte sich das Licht in dem Café und die kurz darauf öffnete sich die Tür. Aurelia, trat heraus, wirkte jedoch ganz in Gedanken versunken, während sie zusperrte. 
Sie drehte sich um und erschrak leicht, als sie mich an meinen Wagen gelehnt entdeckte. 

"Luiz?", fragte sie verwirrt, "waren wir verabredet? Ich habe doch kein Treffen vergessen?", ihre Stimme wurde unsicher und auch ihr ganzer Körper wirkte verängstigt. Vorsichtig. 
Ohne etwas zu sagen und unter ihrem skeptischen Blick verkleinerte ich den Abstand zwischen uns, indem ich auf sie zu ging. Ihre Augen wurden dabei immer größer. Kurz vor ihr blieb ich stehen. Sachte, da mir bewusst war, was sich in ihrem Kopf abspielte, hob ich meine Hand und legte sie an ihre Wange. Ein minimales Zucken ging von ihrem Körper aus. Beruhigend strich ich ihr über die Wange und verstärkte diese Geste, indem ich ihr einen liebevollen und zärtlichen Kuss auf den Kopf setzte. 

"Keine Angst, Liebes. Du hast nichts vergessen und wir waren auch nicht verabredet. Ich dachte mir nur, ich überrasche dich und wenn du Lust, und vor allem Zeit, hast verbringen wir den Abend gemeinsam?", antwortete ich ihr und mit jedem meiner Wörter schien sie ruhiger und wieder entspannter zu werden. 
"Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken", fügte ich noch hinzu, denn es war die Wahrheit. Ich hatte nicht bedacht, dass sie durch mein ungeplantes Aufkreuzen denken könnte, einen Fehler begangen zu haben. 

"Danke", ihre Stimme war immer noch leise, doch sie schien gerade wieder Vertrauen zu fassen, "ich würde gern den Abend mit dir verbringen", beantwortete sie mir noch meine Frage. Ich lächelte. 

"Vertraust du mir?", fragte ich sie und zog mit der anderen Hand ein kleines Tuch aus meiner Jackentasche, welches als Augenbinde dienen sollte. Eigentlich wollte ich sie gar nicht fragen, ob sie mir vertraute und es ihr "einfach" anlegen, aber nachdem ich sie eben erschrocken hatte, wollte ich sie nicht gleich erneut überfallen. 
Sie sah auf das Tuch in meiner Hand und dann zurück in meine Augen, kurz zögerte sie, nickte dann jedoch und stimmte zu. Erneut musste ich lächeln und bevor ich es ihr anlegte, beugte ich mich zu ihr und gab ihr einen liebevollen Kuss. Danach stellte ich mich hinter sie, legte ihr das Tuch über die Augen und knotete es am Hinterkopf zusammen. 
Nachdem sie jetzt nichts mehr sah, nahm ich ihr, ihre Tasche ab und griff ihre Hand um sie zum Auto zu führen. Vorsichtig tapste sie mir hinterher. 

Die ganze Fahrt lang trug sie brav das Tuch. Ihr Ellbogen war auf die Mittelkonsole des Wagens gestützt um besseren Halt in den Kurven zu finden. Die Autofahrt war von SmallTalk über den vergangenen Tag gefüllt. 
Als wir ankamen, fuhr ich langsam auf den Parkplatz und bremste vorsichtig, damit sie nicht aus dem Gleichgewicht kam. 

"The Heartbreaker"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt