Kapitel 65:

145 15 1
                                    

Song:

Let the World burn for you - Chris Grey

---------------------------------------------------------

"Fuck me deeper than
my thoughts go"

Luiz

Nachdem Lindsey gegangen war, verfielen wir in ein Schweigen. Ich wusste nicht, was ich sagen könnte um Aurelia, ihre Angst zu nehmen.

Sie saß Trance-artig auf der Couch, hatte die Beine angezogen und ich erkannte immer wieder einzelne Beben, die ihren Körper einholten.

Wir wussten nicht, welche Informationen Adam hatte und wir wussten nicht, was er plante. Das Schlimmste war jedoch, dass wir nicht wussten, wo er sich aufhielt und ob er die Chance hatte, uns oder vor allem Aurelia etwas anzutun.

Langsam kniete ich mich vor sie und zog ganz sanft an ihren Fußknöcheln, damit sie wieder normal saß. Sie zuckte unter der Berührung zusammen, bevor sie ihr still folgte. Ich versuchte sie ihren Körper nicht zu sehr, zusammen kauern zu lassen, da sie sich dadurch noch mehr in ihrer Anspannung verlieren könnte.

"Liebes?", fragte ich und wartete bis ihre Augen mich fanden. Es dauerte einen kurzen Moment, doch es funktionierte.

"Du bist bei mir in Sicherheit, okay? Verstehst du das?", fragte ich sie und streichelte ihr liebevoll den Oberschenkel. Ich sah ihr an wie sehr sie mit sich kämpfte. Wenn es schon schwer war, sie aus ihrer Flucht und der aktiven Form ihrer Angst herauszubekommen, war das hier unmöglich. Es war als wäre sie beinahe nur noch eine Hülle. Sie erstarrte so sehr, dass sie kaum atmete. Es war für sie nun mehr als wichtig in Bewegung zu kommen, doch dafür musste sie mir zuhören können und meine Wörter verstehen.

"Ich höre was du sagst... aber es ist so weit weg", wisperte sie. Ihre Augen drohten wieder, sich in der Leere zu verlieren. Langsam und ganz sanft, bewegte ich ihr Knie nun hin und her, damit ihr Körper vielleicht vor ihrem Verstand reagieren würde. Eine Dissoziation, der Zustand in den sie drohte abzurutschen, war hauptsächlich durch Bewegung aufzulösen.

Ihre Augen huschte zurück zu mir und beobachteten dann, wie ich ihr Bein wackeln ließ.

"Ich werde dich mit meinem Leben beschützen, wenn es sein muss. Und ich weiß, wie ich dir den Schutz bieten kann. Du musst nur dafür zu mir zurück kommen" sprach ich nun auf sie ein.

"Rede mit mir. Erzähl mir etwas. Deine Stimme ist mein Halt", wisperte sie. Tränen schossen ihr in die Augen. Ihre Finger zuckten und es war als würde mir ein Stein vom Herzen fallen. Die ersten Anzeichen, dass die Dissoziation verschwand kamen langsam. Ich griff mit der anderen Hand ihren Unterarm und begann nun auch diesen zu bewegen.

Selbstverständlich kam ich Ihrem Wunsch nach und redete mit ihr. Es waren belanglose Themen, doch wie sie sagte, kam sie mit jedem Satz, den ich sagte und mit jeder Bewegung ihres Körpers mehr bei mir an.

"Was machen wir denn nun? Wie soll ich sicher sein?", fragte sie, nachdem sie langsam wieder im Hier und Jetzt ankam und wieder Leben in ihren Körper kam.

"Zu aller Erst, wirst du dich Krankmelden. Ich möchte nicht, dass du arbeitest und er dich eventuell dort aufsucht. Außerdem möchte ich, dass du bei mir wohnst. Nur dann weiß ich, dass du in Sicherheit bist. Durch die Arbeit, die ich tätige, ist mein zuhause eine größere Festung als es im ersten Moment den Anschein macht. Ich kenne zusätzlich einige Leute bei der Polizei, die mir noch einen Gefallen Schulden. Solltest du dich immer noch nicht sicher genug fühlen, werden wir nicht hierbleiben. Ich habe vor einigen Jahren eine Wohnung geerbt, dort könnten wir auch hin. Abgesehen davon, bin ich bei dir. Und was eventuell auch nicht schlecht wäre, wäre dir beizubringen wie du dich im Zweifel zu wehren hast. Das mag jetzt sehr bestimmend und sicher klingen. Bitte weiß, dass nichts von dem sein muss, aber wenn du Angst um deine Sicherheit hast, tu ich alles dafür um deine Angst zu lindern", erklärte ich. Ich setzte mich nun neben sie und sie kuschelte sich wieder an mich. Beide schienen wir die Zärtlichkeit zu brauchen, da uns beiden die Last von der Schulter fiel.

"Ich nehme deinen Schutz sehr gerne an. Doch ich will hier bleiben. Ich will in keine andere Wohnung", sprach sie und ich nickte.

"Okay, meine Kleine", lächelte ich und platzierte einen Kuss auf ihrem Scheitel.

Kurz noch genossen wir den Moment, bevor ich mich erhob um den Laptop zu holen und Aurelia bei ihrem Chef anrief. Ich startete alle Sicherheitssysteme und schrieb auch einen Bekannten von der Polizei, ob wir uns zeitnah mit ihm treffen könnten. Ich wollte das persönlich mit ihm besprechen und nicht per Telefon oder E-Mail.

Aurelia kam im selben Moment wieder, indem ich die Mail an meinem Bekannten abschickte. Sie wollte sich neben mich setzen, doch ich war schneller und zog sie mit dem Gesicht zu mir auf meinen Schoß. Ein Keuchen verließ ihren Mund, während ihre Pupillen sich weiteten.

Liebevoll küsste ich mir den Weg von ihrer Wange über ihren Kiefer bishin zu ihrem Hals. Dort angekommen, erschauderte sie unter meiner Liebkosung, bevor sie den Kopf genüßlich zur Seite neigte.

"Sollten wir das jetzt tun?", wisperte sie, doch ihre Stimme triefte nur so vor Genuß.

"Sag du es mir, meine Kleine. Deine Lust und dein Genuß schreien nach meiner Aufmerksamkeit. Doch ich kann jederzeit aufhören", wisperte ich an ihren Hals, während sich meine Hände in ihre Taille bohrten. Nicht so fest um ihr weh zu tun, doch so fest um sie bei mir zu halten. Eine der Hände wanderte jedoch gleich darauf ihre Wirbelsäule hinauf und ich griff von hinten ihren Nacken und blickte ihr in die Augen.

"Ich will nicht, dass du aufhörst. Ich finde gerade Comfort in deiner Dominanz", wisperte sie.

Es war eine verkorkste Situation, doch irgendwie konnte ich sie nachempfinden. Gerade war ich ihr Halt und ihr Schutz. Und sie wollte nichts mehr, als sich davon einhüllen zu lassen.
Als meine Sub, konnte sie ihre Gedanken und alles andere verschwinden lassen, da sie langsam verstand, dass ich mich um sie kümmerte. Und die Lust machte den Rest. Eventuell konnte ich ihr so auch ein Teil der Anspannung nehmen.

Ich griff sie an den Oberschenkeln und hob sie hoch, bevor ich mit ihr aufn Arm in Richtung Schlafzimmer ging. Ich wusste nicht, ob das Spielezimmer nicht zu viel war. Die heutige Situation durfte ich nicht außer Acht lassen.

"Ich werde dir besagten Comfort verschaffen. Das einzige was du tun musst, ist dich zurück zu lehnen, zu genießen und zu vertrauen. Ich verspreche dir, dass dir nichts geschieht, auch wenn wir etwas neues wagen", erklärte ich ihr und legte sie im Bett ab.

-------------------------------------
Guten Abend,
Eher ein Übergangskapitel zwischen der Situation mit Lindsey und dem was nun folgen soll.
Deswegen bin ich nicht 100% zufrieden, aber ich finde es an sich ganz gut.

Lasst mich doch gern eure Meinung dazu wissen. ☺️

LG LeV.

"The Heartbreaker"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt