Luiz
Meine Hand lag während der Fahrt auf Aurelias Schoß. Sie spielte mit meinen Fingern. Sie schien nachdenklich und auch nervös. Ich fragte mich nur weswegen? Dachte sie, wir würden wieder spielen? Ging es um heute morgen? Ihren Flashback? Oder war irgendetwas mit Rose gewesen? Wollte sie mir was sagen?
Ich wollte warten bis wir zuhause waren um sie zu fragen. Im Auto, wo nur so wenig Zeit war und man sich nicht ordentlich unterhalten konnte, schien es mir unpassend. Es waren schließlich nur noch ein paar Minuten. Um sie jedoch etwas zu beruhigen, drückte ich sanft ihre Hand.-
Nachdem wir zuhause angekommen waren, hatte sich Aurelia auf die Couch gesetzt. Ich hatte uns beiden ein Glas Wein eingeschenkt und setzte mich nun zu ihr.
"Du bist so nervös, seitdem wir gefahren sind. Was ist los?", fragte ich sie gleich direktheraus. Ich nahm einen Schluck vom Wein und sah anschließend zu Aurelia, welche dankend das Glas annahm um ebenfalls ein Schluck zu trinken.
"Ich habe heute ja mit Rose gesprochen. Sie meinte, ich solle mit dir reden.. doch ehrlich gesagt habe ich Angst davor...", ihre Stimme wurde zum Ende hin leiser. Liebevoll griff ich ihre freie Hand und strich beruhigend darüber.
"Versuch es, bitte. Ich werde dir zuhören und wir werden in Ruhe darüber sprechen. Du musst keine Angst haben, Liebes", antwortete ich ihr, nahm meine Hand und strich ihr liebevoll über die Wange. Ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht.
"Danke...", fing sie an.
"Es ist nur... ich.. ich habe immer noch Angst und damit meine ich nicht nur die Flashbacks oder wenn wir... üben. Ich.. ich zweifle an dir", sie seufzte, "ich fühle mich wohl bei dir und ich denke zu wissen, dass du mir nicht weh tust, aber ich zweifle. Was wäre wenn doch...? Was wäre, wenn mich mein Gefühl schon wieder trügt? Wie soll ich mir und meinem Gefühl vertrauen, dem Gefühl, dass ich dir vertrauen kann, wenn es schon einmal so.. so..", ihre Stimme brach, "..so wahnsinnig falsch lag?", wisperte sie zum Ende hin noch. Tränen schossen in ihre Augen, doch sie versuchte sie schnell wegzublinzeln, erfolglos.Vorsichtig nahm ich ihr das Weinglas aus den Händen und zog sie auf meinen Schoß. Ihren Kopf bettete sie an meiner Schulter und ihre Arme legten sich fest um meinen Rücken. Auch meine Arme hielten sie fest und streichelten sie beruhigend.
Die Tränen fanden ihren Weg über ihre Wangen im gleichen Moment. Anfangs sprach ich etwas beruhigend auf sie ein, doch sie beruhigte sich nicht. Im Gegenteil, die Tränen und die Angst mussten wohl einfach raus. Ich versuchte einfach nur für sie da zu sein und ihr zu zeigen, dass sie all die angestauten Tränen und all die Angst rauslassen konnten. Ich würde sie halten und auf sie achtgeben.Es dauerte seine Zeit, sicherlich war es knapp eine Stunde, in der sie auf meinen Schoß saß und weinte, doch langsam wurden die Tränen weniger. Meine Hand griff nach ihrem Kinn und hob ihren Kopf an, damit sie zu mir auf sah.
"Da hatte sich wohl einiges angestaut", flüsterte ich und sie nickte. Müde Augen sahen mich an.
"Weißt du liebes, dein Gefühl zu dir selbst, dein Vertrauen in dich selbst kann nur wiederkommen, wenn du siehst, dass du deinem Gefühl vertrauen kann. Ja, einmal ging es schief und du hast auf Grund dessen jedes Recht zu zweifeln und Angst zu haben. Es wird dauern, bis das weggeht und vielleicht bin auch ich nicht derjenige der sie dir nimmt. Vielleicht findest du irgendwann, dass das was zwischen uns ist, nicht mehr richtig ist, oder es gefällt dir nicht mehr und vielleicht findest du jemand anderen. Wer weiß das schon?
Doch solange du bei mir bist, werde ich dich gut behandeln. Ich werde auf dich Achtgeben, egal ob wir spielen oder wie jetzt auf der Couch sitzen, ich werde dir immer zuhören, ich werde nichts ohne deine Einwilligung tun und ich werde jedes Stopp und jedes Pain von dir achten. Ich werde mich immer um dich kümmern, wenn dein Körper nicht mehr kann und du verschwitzt in den Laken liegst", ich grinste, "Deine Angst wird nicht einfach verschwinden. Sie wurde jahrelang aufgebaut, und nur weil du eine Handvoll Male merktest, es passiert nichts, verschwindet sie nicht einfach. Aber mit jedem Mal, mit dem du merkst, du wirst geachtet und mit jedem Mal, mit dem du merkst, dass ich deine Grenzen respektiere wird sie weniger werden, bis sie irgendwann ganz verschwindet", endete ich und sah ein liebevolles Lächeln auf ihren Lippen."Danke Luiz", ihre Stimme war noch immer belegt, doch ich konnte ihr ansehen, wie ernst es ihr war.
"Gern geschehen, doch du musst mir etwas versprechen...", fuhr ich fort. Sie zog die Augenbrauen verwirrt zusammen, nickte jedoch.
"Du musst mir versprechen, immer mit mir zu reden, wenn dir etwas zu viel wird. Und du musst mir versprechen, immer dein Safeword zu benutzen, wenn du nicht mehr kannst, egal ob du mich damit verärgern könntest oder nicht. Du musst. Ich werde dir deswegen nie böse sein, aber nur dann kann ich darauf vertrauen nicht zu weit zu gehen. Ich will dir nicht noch mehr Angst machen und ich will nicht, dass du mit einem schlechten Gefühl aus den Spielen gehst und das geht nur, wenn du dein Safeword benutzt", meinte ich zu ihr und sah sie streng an.
"Okay... ", meinte sie und nickte. Mahnend sah ich sie an. Das reichte hierbei nicht. Ich musste es hören, ich musste ihr Versprechen hören.
"Ich verspreche es dir, Luiz", antwortete sie mir und ich nickte beruhigt.
"Danke.. wir werden das auch in einen der nächsten Sessions üben. Ich will das du lernst dein Safeword zu benutzen und ich will das du lernst, dass es geachtet wird. Abgesehen davon habe ich noch eine Frage..", antwortete ich ihr, sie nickte und sah mich abwartend an.
"Ich habe heut auch mit Kaden geredet, doch auch er meinte, ich müsse mit dir reden und deswegen stelle ich dir diese Frage. Dein Flashback heute morgen.. lag er an unserem Spiel gestern? Habe ich dich überfordert?", fragte ich sie und sie schüttelte den Kopf.
"Zum Einen, Nein ich denke nicht, dass du mich überfordert hast. Allerdings ist es sehr schwer dieses Gefühl zu empfinden, weil es lange genug übergangen wurde und irgendwann nicht mehr da war. Ich hatte Angst ja, und als der Flogger meinen Po berührte, konnte ich das nicht mehr aushalten. War das Überforderung? Ich weiß nicht.. Und du hast aufgehört und dich um mich gekümmert. Das heute morgen, lag daran, dass ich die Gläser fallen ließ und Adam mich dafür grün und blau geprügelt hätte und weiß Gott nicht, was passiert wäre. Und ich konnte dich nicht von ihm unterscheiden. In meinem Kopf liefen die Erinnerungen an ihn wie ein Film ab. Es war als wäre ich darin gefangen...", endete sie und ich nickte.
"Okay danke. Das beruhigt mich. Aber das mit der Überforderung müssen wir uns noch genauer ansehen. Du musst lernen, das Gefühl wieder wahrzunehmen...", antwortete ich ihr und sie stimmte mir zu.
Den restlichen Abend verbrachten wir auf der Couch. Der Tag heute hatte genug Aufregung beinhaltet und sowohl Aurelia, wie auch ich waren ganz schön erledigt. Somit machte ich uns einen Film an und tranken unser Glas Wein, bevor es anschließend ins Bett ging.
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Hallo ihr Lieben,
Ich hoffe ihr seid gut ins neue Jahr gerutscht!Was sagt ihr zu dem Kapitel? Wie gefällt es euch bisher? Wünsche Anregungen, Kritik?
Lasst es mich doch gerne wissen.Über ein Kommi und ein 🌟-chen freue ich mich auch immer.
LG LeV.
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"The Heartbreaker"
Romance"Du schickst mich einfach so nach Hause? Nachdem du mich so gefickt hast, dass ich gefühlt nicht mehr laufen kann?", fragte sie mich und blickte mich mit Tränen in den Augen an. Sie hatte mich provoziert und mir dann vorzuwerfen ihre "Bestrafung" h...