Kapitel 54:

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"He set fire to the World around him, but never let a flame Touch her"

Luiz

Es war mittlerweile der nächste Morgen. Gestern Abend war nicht mehr viel passiert. Aurelia und ich hatten noch kurz zusammen das Spielzimmer aufgeräumt und waren relativ zeitnah schlafen gegangen. Es war für uns beide ein ziemlich anstrengender Tag gewesen.

Ausnahmsweise hatte Aurelia heute Frühschicht im Café, weswegen sie bereits das Haus verlassen hatte, als ich noch schlief.
Da sie nicht mit dem Auto hier war, habe ich ihr gesagt, sie kann meines nehmen. Ich habe ihr angesehen, wie schwer es ihr fiel das Angebot anzunehmen, doch mich so früh zu wecken, war ihr dann doch noch unangenehmer.

Leider würde ich sie somit heute erst sehr spät sehen können, da ich später einen Kampf hatte und mich mit Kaden und Jake am Nachmittag darauf vorbereitete.

Um Aurelia nicht zu sehr zu verschrecken, hatte ich ihr nur geschrieben, dass ich arbeiten war und es spät werden würde, mich aber freuen würde, sie zuhause zu sehen. Die Betonung lag dabei auf zuhause.

Aurelia und ich hatten bisher noch gar nicht darüber geredet, doch ich vermutete dass es nicht mehr lange dauern würde, bis sie wissen wollte, was ich arbeitete. Dennoch hoffte ich, dass sie mir noch ein paar Tage Zeit ließ zu überlegen, was ich ihr darauf antworten sollte. Ich denke nämlich, die Wahrheit wäre für sie noch sehr schwierig und ich wollte sie nicht unnötig ängstigen.

Ich schob die Gedanken beiseite und frühstückte erstmal in Ruhe, bevor ich die restliche Zeit am und im Pool verbrachte. Das kühle Nass entspannte mich und meine Muskeln vor dem Kampf.

Am Nachmittag tauchte Kaden und Jake auf und sammelten mich kurz darauf ein, damit wir uns auf den Weg zur Location machen konnten.

Dort angekommen waren bereits einige Kämpfe im Gange. Ich blendete diese jedoch aus und fokussierte mich erstmal nur auf mein WarmUp.

Nach gut einer Stunde war mein Kampf auch endlich dran. Somit ging ich in den Ring und bekam von Kaden noch ein paar letzte Ratschläge.

Endlich ertönte die Ringglocke und mein Gegner kam auf mich zu. Er war etwas kleiner als ich, dafür deutlich muskulöser. Den Kraftvorteil hatte er definitiv auf seiner Seite.
Trotzdem kam er nicht durch meine Deckung durch und ich konnte ihn mit meinem zweiten Angriff auf den Boden befördern. Bevor ich ihn jedoch weiter angreifen und ausknocken konnte, zog Kaden meine Aufmerksamkeit auf sich, als er sich einige Meter vom Ring entfernte. Und als ich ihm mit meinem Blick folgte gefror mir das Blut in den Adern. Rose war hier, im Beisein von Aurelia, welche meinen Blick mit einer Unsicherheit in den Augen erwiderte.

Rose... warum hast du das getan? Auch Kaden redete hektisch auf Rose ein, welche erst nach und nach zu verstehen begann, wo das Problem lag.

Mir jedoch blieb keine Zeit mehr, denn mein Gegner nutzte die Ablenkung und befreite sich aus meinem Griff und schaffte es mich mit einfachen Hieben, auf den Boden zu befördern und begann auf mich einzuschlagen.

Ich hörte einen Schrei und wusste das Aurelia war, welche zum Ring gelaufen kam.

"Oh siehst du die kleine da? Ich glaub die könnt zu dir gehören, oder? Keine Sorge, ich kümmere mich gut um sie. Eventuell lasse ich dir ja was übrig von ihr", sprach nun mein Gegner, welcher Aurelia mit einem Blick musterte, bei dem selbst mir beinahe schlecht wurde.
Doch das reichte aus und er konnte gar nicht so schnell schauen, da hatte ich mich aus seinen Fängen befreit, ihn zu Bodem geworfen, bevor ich fast wie blind vor Eifersucht und Wut auf ihn einschlug.

Da Aurelia jedoch noch zu sah, versuchte ich mich zu zügeln und sobald er nicht mehr angreifen konnte und würde ließ ich von ihm ab und die Ringglocke ertönte. Somit gewann ich den Kampf.

Ich ging zu meiner Ecke in der ich immer noch eine verängstigte Aurelia vorfand.
Kurz sah ich sie an, musste aber erstmal einen Schluck trinken, bevor ich mich ihr widmen konnte.
Ich sah Kaden mit einem Blick an, der verdeutlichen sollte, dass niemand mir und Aurelia folgen sollte und er bestätigte dies mit einem Nicken.

"Komm, Liebes" meinte ich sanft zu ihr, griff nach ihrer Hand und nahm sie mit in meine Umkleide. Unbeholfen und verunsichert stolperte sie mir hinter her.

"Was machst du hier?", fragte ich sie. Ich war ein wenig verärgert, weil sie das nicht so hätte mitbekommen sollen, weil wir uns erst zuhause sehen sollten und sie mich und unser Gespräch ignoriert hatte. Ich hatte ihr vorher extra geschrieben, wann ich zuhause war und sie hatte mir bestätigt, da zu mir zu kommen. Sie sollte nicht hier sein. Hier liefen sonst was für Gestalten durch die Gegend. Es war zu gefährlich und sie hatte mich noch nie so gesehen.
Und nach unseren letzten Erfahrungen in denen sie mich Boxen sah, wollte ich das unbedingt vermeiden. Doch es war zu spät.

"Mir.. mir... war langweilig... ich... ich.. fragte Rose, ob sie weiß, wo... wo.. du bist.. ich... ich.." ihre Stimme brach für einen Moment, "ich wollte dich doch bloß überraschen". Mittlerweile sammelten sich Tränen in ihren Augen.
"Ich wusste nicht, dass du... dass du sowas..." ihre Stimme brach, doch ich verstand auch so.

Mein Ärger war wie weggeblasen. Langsam um sie nicht zu verschrecken ging ich zu ihr und zog sie ganz bedacht in meine Arme. Liebevoll begann ich über ihren Kopf zu streicheln, während ich meine Muskeln entspannte und auch selbst ruhiger wurde. Sie ließ es zu, was mich schonmal sehr beruhigte.

"Hab keine Angst, meine Kleine. Ich kümmere mich um dich und passe auf dich auf. Du bist in Sicherheit, versprochen", flüsterte ich in ihre Haare.

Tatsächlich versiegten ihre Tränen langsam und sie beruhigte sich wieder. Ich war froh und überrascht, dass sie nicht wieder solch eine Panik wie das letzte Mal bekam und sie sich tatsächlich beruhigen lies. Ich hoffte nur das blieb so. Das war ein Fortschritt und ich war stolz auf sie, was ich ihr auch sagte.

"Luiz?", fragte sie nachdem wir uns daraufhin nur noch stumm festhielten, um wieder die Sicherheit zu erlangen, die wir beide vom Gegenüber brauchten.

Ich, dass sie keine Angst vor mir hatte und sie, dass ich ihr nichts tat.

"Hm?", machte ich auf ihre Frage und sah zu ihr runter.

"Ich kuschel dich ja eigentlich echt gern, aber magst du vielleicht duschen gehen... du riechst etwas nach Schweiß", fragte sie mich und verzog ihre Lippen immer noch unsicher zu einem Lächeln.
Leicht musste ich lachen, bevor ich nickte und sie langsam loslies.

"Ich geh ja schon, kommst du mit?", fragte ich sie frech grinsend und begann mich auszuziehen.

Mit leichten roten Wangen schüttelte sie den Kopf und wendete gleich darauf den Blick ab.

Schade.
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Hey Hey, wieder ein neues Kapitel. Was haltet ihr davon?
Und wieso denkt ihr gerät Aurelia nicht in Panik?

Übrigens habe ich eine super spicy Szene im Kopf die demnächst in dieses Buch kommt.

Ihr könnt euch also auf was freuen 😉😉

LG LeV.

"The Heartbreaker"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt