Als ich sechs Jahre alt war, wurde ich eingeschult. Nein, keine "normale" Grundschule. Meine Mutter hatte mich auf eine Privatschule geschickt. Wir konnten uns das leisten da wir wohlhabend waren obwohl einer immer Alkohol soff wie ein Loch. Geldsorgen hatten wir nie trotz dem arbeitslosen Hugo. Aber ich hatte wirklich nie Freude in die Schule zu gehen.
In der ersten Klasse lernte ich wie jedes normale Kind lesen, rechnen und schreiben. Im Fach Mathematik war ich besonders gut, das war meine zweite Begabung. Somit war auch logisches Denken nicht schwer für mich wie für manch andere Kinder aus meiner Klasse. Je höher ich die Klassenstufe hinaufkletterte, desto besser wurde ich in der Schule. Meine Mutter gab mir dann noch extra Schulfächer wo ich Fremdsprachen lernte. Französisch, Deutsch und Englisch waren für mich kein Problem. Schließlich wurde ich schon als Kleinkind mit diesen drei Sprachen großgezogen. Meine Mutter sprach fließend alle drei Sprachen so wie mein Vater auch. Die Sprachen die ich neu lernte waren spanisch, italienisch, Latein und russisch. Aber so wirklich Probleme hatte ich nur in Latein gehabt. Dieses Fach habe ich gehasst! Aber ich musste durch. Ich fragt euch sicher warum ich bei besten Noten nicht gerne zur Schule ging? Die Antwort: meine Klassenkameraden!
Je besser man in der Schule war, desto eher wurde man als Streber bezeichnet. Ja auch ich wurde so genannt. Und wie man oft gehört hat, hat der Streber viel einstecken müssen. Ob eingesperrt im Spind, Kopf ins Klo, Pausenbrot und Geld weggenommen oder verprügelt zu werden war alles dabei. Und deswegen habe ich es gehasst in diese Schule zu gehen. Sie behandelten mich wie Luft. Ich war jede Pause alleine und hatte niemanden zum Reden oder spielen gehabt. Auch im Unterricht war Einsamkeit mein stetiger Begleiter. Selbst die Lehrer waren buchstäblich mit ihrem Latein am Ende.
Mit der Zeit wurde es immer frustrierender mit der Einsamkeit. Keine Freunde, oftmals kein Essen und Trinken....jap mein Schulalltag war einfach hart. Irgendwann fing ich an etwas altes Brot zu verstecken und in die Schule mitzunehmen. In den Pausen verstreute ich kleine Brotstücke und schwarze Vögel kamen um sie zu fressen. Aber nur bestimmte Vögel, keine anderen. Ich erkannte die Art der Vögel relativ schnell, es waren schwarze Krähen. Je öfter ich Brotstücke verstreute, desto zutraulicher wurden die Krähen. Ja....sie wurden meine einzigen Freunde. Ich lernte auch schnell deren "Sprache" und konnte so mit ihnen kommunizieren. Manche Lehrer, die das beobachteten, meinten es wäre ein Talent. Andere wiederum meinten ich bin verrückt. Es war mir egal was andere dazu sagten, das waren meine kleinen Freunde! Es dauerte nicht lange, da wurde ich nicht nur als Streber bezeichnet, sondern auch als verrücktes Krähenkind, schwarzer Pechvogel oder Crazy Crow. Sogar meine Schulsachen wurden mit diesen Bezeichnungen beschmiert. Die Lehrer konnten nichts tun da Beweise einfach gefehlt hatten. Der Verdacht alleine reichte nicht aus. Und das ging die ganzen 13 Schuljahre so. Mein Ziel war es einfach die Schule abzuschließen und dann nichts wie raus! Meine Mutter hatte mir empfohlen zwei Jahre noch zusätzlich an dieser Schule zu absolvieren für das Fachabitur. Tja....dann waren es insgesamt 15 Jahre Schule voller Mobbing. Klasse! Aber mein Fachabitur habe ich mit einem Notendurchschnitt von 1,0 geschafft. Und was nun?
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Der Schatten der Krähen
FanfictionMein Leben als Kind war wunderschön.... bis das Schicksal zuschlug. Mein Vater sagte mir immer:"Der Weg ist das Ziel!" - aber stimmt das wirklich? Mitwirkende: DreamHorror97, LordGarmadon97 Coverdesign by: DreamHorror97