Teamwork ist gefragt

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Nach mehreren Tagen wurde das komplette Gebäude weitgehendst aufgeräumt was Müll war und nicht gebraucht wird. Und da kam einiges zusammen. Das meiste was zur Psychiatrie gehörte haben wir auch wegen der Atmosphäre so gelassen. Sollte ja keiner darauf kommen das da jemand jetzt wohnt. Mehrere Zimmer hatten wir miteinander verbunden um geheime Gänge, Verstecke und Fluchtmöglichkeiten zu schaffen. Es hat richtig Spaß zusammen gemacht die Psychiatrie halbwegs auf Vordermann zu bringen um darin zu wohnen. Wir haben uns mit Farbe bekleckert, herumgealbert und viel gelacht. Ach war das ein Spaß!
Interessante Sachen wie die silberne kleine Schatulle mit der Personalakte habe ich auf die Seite gepackt. Da wollte ich es in Ruhe durchschauen und den rechtmäßigen Besitzern und Erben wieder zurückgeben. Natürlich ist es Recherchearbeit was ich gerne in Kauf nehme. Dann bin ich wenigstens beschäftigt und die rechtmäßigen Besitzer bekommen ein Stück Geschichte zurück. So ist jedem geholfen.

Am Nachmittag suchte ich im Internet nach einer Lucy Thomas. Jedoch kam ich schnell zum Entschluss nichts finden zu können. Also musste ich wieder meine Kontakte spielen lassen und rief Marla Anderson vom Einwohnermeldeamt von Paris an. Ich fragte sie am Telefon, ob sie mal nachschauen könnte, wo Lucy Thomas lebt. Ich habe etwas gefunden was ihrem Vater gehörte und ich es ihr gerne überlassen möchte. Marla sagte mir, das sie in Paris noch lebt und gab mir anschließend die Adresse. Sie bat mich nur nicht zu sagen woher ich die Adresse habe da es ihr den Job kosten könne. Natürlich versprach ich es ihr und bedankte mich für ihre Hilfe.
Ben und Lucas besuchten mich wieder im neuen Heim. Sie freuten sich mich zu sehen und hatten Neuigkeiten über Paris dabei. "Billy. Du solltest die nächsten Tage die Stadt Paris meiden. Die Polizei sucht nach dir......naja eher der Inspektor Roux. Der scheint allerdings einen riesen Hass auf dich zu haben.", teilte mir Lucas mit. "Danke für die Info. Ist nur blöd für mich da ich was herausgefunden habe was das silberne Armband angeht. Es gehörte einem Dr. Arnold Thomas der hier mal arbeitete. Er hat eine Tochter und ihr möchte ich es wieder bringen.", erzählte ich den beiden. "Soll es einer von uns ihr bringen?", fragte mich Ben. "Nö, ich will das schon alleine machen. Aber ihr zwei könnt mir dabei sicher helfen sie herzubringen. Aber keine Entführungsaktion Jungs!", erklärte ich. "Nö nö, wir doch nicht Billy.", sagte Ben anschließend aus Spaß. Wir sahen uns an und fingen an zu lachen. "Ne ernsthaft Jungs. Ich will nicht als Verbrecher für ganz Paris stehen. Ich will nur gefürchtet sein bei denjenigen, die ihr Geld illegal verdienen und es der Stadt vorenthalten. Wer sein Geld legal verdient, hat nichts zu befürchten das ich ihn besuche. Das ist mein Hauptziel warum ich das mache. Ich bitte euch nur nichts zu sagen was meine Identität angeht. Schließlich gefällt mir mein neues Leben wie ich es jetzt führe.", vertraute ich ihnen an. "Keine Sorge Billy. Dein Geheimnis ist bei uns sicher.", erwiderte Ben. "Und sagt Ella nichts wo ich mich aufhalte. Sie ist aktuell sehr verrückt geworden auf mich. Ich will sie gar nicht erst hier sehen. Sie hat mich gefangen gehalten in meinem eigenen Haus und folterte mich! Das will ich nicht nochmal erleben. Sie ist völlig ausgerastet wo sie mich entlarvt hat. Hoffe nur sie sagt nichts.", äußerte ich mich besorgt in die Runde. "Billy......wenn Ella es der Polizei gesagt hätte, wärst du nicht hier! Ich denke ihre Liebe zu dir ist so stark, dass sie nichts sagen wird um dich nicht zu verlieren. Wenn sie dich auffliegen lässt, wanderst du direkt ins Gefängnis und das für mehrere Jahre. Das weiß sie ganz genau. Glaub mir, das wird sie nicht tun!", versicherte mir Lucas. Ich sah Lucas starr an und wurde etwas traurig. "Meinst du?", fragte ich schluchzend. Er nickte mir zu. Ich musste zugeben das sie mir doch etwas fehlte. Ella und ich waren fast zusammen und ich liebte sie noch immer. Naja....etwas hat sie mir schon das Herz gebrochen wie sie mich folterte. Aber ohne sie wäre es mir einfach zu langweilig im Leben. Die schönen Abende bei Kerzenschein und die schönen kuscheligen Filmabende vermisse ich schon etwas. Aber momentan war sie einfach zu krass drauf. Wenn sie mir versprechen würde es nicht mehr zu machen, würde ich sofort wieder Kontakt zu ihr aufnehmen. Aber jetzt ist erstmal Abstand das Beste.

Drei Tage später kamen Lucas, Ben und eine fremde Frau mich besuchen. Sie hatten es tatsächlich geschafft die Frau zu überreden mitzukommen. "Krähe! Du hast Besuch!", rief Lucas durch die Eingangshalle. "Ist er überhaupt da?", fragte Ben in die Runde. "Warum sollte ich hier sein?! Ich habe was besseres zu tun als einen Vogel zu besuchen!", gab die Frau etwas verärgert von sich. "Ich bin kein Vogel!", antwortete ich und stand mit verschränkten Armen hinter den Dreien. Die Frau erschrak sich und ging einige Schritte zurück. "Sie brauchen keine Angst vor ihn zu haben. Er wird Ihnen nichts tun Madame Thomas.", beruhigte Lucas die Dame. "Sie sind sicher Lucy Thomas nehme ich an. Nett Sie kennen zu lernen. Ich bin Billy die Krähe.", stellte ich mich vor und machte eine Verbeugung. "Ok?! Was wollen Sie von mir?", fragte mich etwas verängstigt die Frau. "Ich möchte Ihnen etwas zeigen und denke das es ihrem Vater gehört hatte. Einen Moment, ich hole es schnell.", antwortete ich und holte die silberne Schatulle aus dem Krimskramsraum. "Sehen Sie sich diese Akte mal an Madame Thomas. Das ist doch Ihr Vater richtig?", fragte ich sie neugierig und übergab ihr die alte Personalakte. Sie sah sich die Akte an und fing an etwas zu weinen. "Woher haben Sie das?", fragte sie mich glücklich mit Tränen in den Augen. "Das habe ich hier gefunden meine Teure. Aber der eigentliche Grund für Ihre Anwesenheit ist diese silberne Schatulle in meiner Hand. Das ist der wahre Grund warum Sie hierher gebracht worden sind.", antwortete ich und überreichte ihr die Schatulle mit dem kleinen Schlüssel. Sie öffnete es und fing vor Freude wieder an zu weinen. Lucas reichte ihr ein Taschentuch damit sie sich ihre Tränen trocknen konnte. Sie legte sich das Armband an und viel mir vor Freude um den Hals. "Ich danke Ihnen aus tiefstem Herzen Krähe! Sie haben mir ein lang gesuchtes Erbstück meiner Familie zurück gegeben. Ein Erinnerungsstück meines geliebten Vaters.", flüsterte sie mir verweint und glücklich ins Ohr. Nach der herzerwärmenden Umarmung von Lucy Thomas hatte ich noch ein Anliegen an sie. "Bitte verraten Sie niemanden meinen Aufenthaltsort. Das soll geheim bleiben.", bat ich sie inständig. Sie nickte und versprach mir nichts zu sagen. Zum Abschied umarmte sie mich noch einmal und folgte Ben zur Bushaltestelle. Lucas blieb bei mir. "Du hast das absolut Richtige getan. Ein Beweis das die Krähe ein kleiner Wohltäter ist.", lobte mich Lucas und klopfte mir auf die Schulter. "Es ist auch euer Verdienst. Ihr habt es mir möglich gemacht es ihr persönlich auszuhändigen ohne in die Stadt zu gehen. Wir sind ein gutes Team!", lobte ich zurück und setzte mich auf die Rezeption. Ben kam wieder zurück und lächelte mich an. "Das ist für dich Billy. Sie hat es mir in die Hand gedrückt bevor sie in den Bus stieg. Was es ist weiß ich nicht!", sagte Ben und überreichte mir einen weißen Briefumschlag. Ich öffnete ihn und fand 6.000 Euro darin. "Oha......", staunte ich nicht schlecht. Lucas und Ben waren auch ganz erstaunt über das Geld. "Da hast du gute Beute gemacht Billy.", gab Ben lächelnd von sich. "Wieso ich allein? Wir haben Gutes getan und das zusammen!", verbesserte ich Ben und teilte das Geld auf. Jeder bekam 2.000 Euro. "Eigentlich ist das deins Billy.", sagte Lucas und wollte es erst nicht annehmen. Ich bestand aber darauf das sowohl Ben als auch Lucas das Geld annehmen. Schließlich war es unser Verdienst als Team.

Der Schatten der KrähenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt