Zerstörung meines Denkmals

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In der Stadt war eine Menge los. Ich fühlte mich sehr unwohl dabei was nicht unbemerkt von Ella blieb. Sie führte mich an einem weiteren Vorplatz wo viele Menschen waren und auf eine Enthüllung warteten. "Da wird ein neues Denkmal in Kürze enthüllt. Wollen wir uns das ansehen?", fragte sie mich glücklich. "Von mir aus.", gab ich als Antwort und war nicht begeistert von ihrer Idee. Aber was tut man nicht für eine Freundin wenn man sie liebt.
"Bestimmt für den geheimnisvollen Wohltäter wird hier ein Denkmal gesetzt.", dachte ich und dachte nicht an mich persönlich. Ich habe zwar das ganze gesammelte Geld bereits auf das Konto der Stadt Paris gespendet, dachte aber nicht weiter darüber nach. Abgesehen die 25 Millionen vom ersten Bankraub hatte ich noch. Die wollte ich zu einem späteren Zeitpunkt Maria wieder zurückgeben und das persönlich als Krähe. "Herzlich Willkommen liebe Bürgerinnen und Bürger!", begrüßte uns die Bürgermeisterin und führte ihre Ansprache fort. "Wie Sie sicher alle wissen wurde uns ein dunkler Engel nach Paris geschickt. Dieser dunkle Engel nimmt die Gerechtigkeit auf seine eigene Weise sehr ernst und hat uns schon viele tolle Momente beschert. Erinnern Sie sich noch an unser letztes Bauobjekt? Die große Schule wurde endlich Dank der Spende des Unbekannten fertig gestellt und wird schon von unseren Schülerinnen und Schülern genutzt. Leider ist dieser dunkle Engel fast nie in der Öffentlichkeit anzutreffen und wenn nur ganz kurz zu sehen. Um ihm die Dankbarkeit auszudrücken haben wir uns als Stadt was Schönes für ihn ausgedacht." Die Bürgermeisterin nahm das Seil das am Enthüllungstuch befestigt war und zog daran. Die Menschenmenge flippte förmlich aus, klatschten und pfiffen fröhlich und jubelnd und feierten das neue Denkmal. Ich hingegen war völlig entsetzt und sprachlos. Das war ich! Die Statue stand lässig da, mein linker Arm lag unterhalb der Brust und mit der linken Hand hielt ich meinen rechten Ellbogen fest. Mit der rechten Hand hielt ich eine Pistole in die Höhe, auf der linken Schulter saß eine Krähe und mein Gesichtsausdruck wurde ernst gehalten. Auf dem Sockel stand geschrieben: Billy die Krähe. "Woher wussten die wie ich aussehe?!", dachte ich verwundert nach und versuchte mich so klein wie möglich zu machen. Ich wollte einfach nicht im Mittelpunkt stehen was jetzt leider schon passiert war. "Das bist du Billy!", sagte Ella stolz und freute sich riesig für mich. Und dann musste es so kommen wie es kommen musste. Einer in der jubelnden Menschenmenge erkannte mich und rannte zur Tribüne zum Denkmal nach vorne. Er unterhielt sich mit der Bürgermeisterin und zeigte in meine Richtung. Fröhlich sah die Bürgermeisterin in meine Richtung, schnappte sich das Mikrofon und sagte: "Unser Wohltäter ist sogar persönlich aufgetaucht! Komm doch zu mir liebe Krähe!" Die Menschen sahen sich verwundert um und schließlich entdeckten sie mich. Ohne Aufforderung bildeten sie einen Durchgang direkt zum Denkmal und bejubelten mich weiter. Sie feuerten mich an und machten Fotos von mir. Mit unsicheren Schritten ging ich den Durchgang entlang und sah abwechselnd nach links und wieder nach rechts. "Na so viel Aufmerksamkeit wollte ich auch nicht haben!", dachte ich mir und ging zusammen gezuckt und schüchtern weiter zum Denkmal. An der Tribüne angekommen wurde ich nach oben geführt zur Bürgermeisterin. "Unser Wohltäter in Paris! Er wird uns gleich noch eine kleine Ansprache geben!", sagte sie stolz und hielt mir das Mikrofon vor meinem Mund. Völlig verunsichert stand ich nun vor der großen Menschenmenge und bekam allmählich Angst. "Was könntest du sagen Billy? Wie werden die Menschen darauf reagieren? Was ist wenn was schief läuft?", dachte ich und fing an nervös zu werden. "Nur Mut Monsieur Krähe!", sprach mir die Bürgermeisterin gut zu und lächelte mich an. Gespannt sah die große Menschenmenge mich an und hoffte auf ein paar Worte von mir. Ich atmete einmal tief durch und nahm das Mikrofon in die Hand. "Liebe Bürger von Paris! Ich danke Ihnen für das großzügige Geschenk um mir ein Denkmal zu setzen. Für die Gerechtigkeit zu kämpfen war schon immer mein Ziel und das werde ich auch in Zukunft weiterhin tun. Allerdings werde ich das auf meine eigene Weise machen und nicht wie die Polizei in Paris, soviel steht fest. Dennoch verspreche ich dass bei meinem Vorhaben niemand persönlichen Schaden nehmen wird. Meinen aufrichtigen Dank an Sie alle!", gab ich als Danksagung von mir und überreichte der Bürgermeisterin das Mikrofon. "Vielen Dank für diese tolle Dankesrede von Ihnen Monsieur Krähe! Wir wünschen Ihnen alles Gute!", beendete die Bürgermeisterin die Zeremonie und ließ Kaffee und Kuchen an die Besucher kostenfrei verteilen. "Mega Billy wie du dich da oben geöffnet hast! Du kannst stolz auf dich und auf deine Taten sein!", sagte Ella stolz und holte mich von der Tribüne ab. Ich versuchte etwas zu Lächeln aber mein Gefühl war kein Gutes dabei.

Der Schatten der KrähenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt