Am nächsten Tag ging ich noch etwas müde zum Briefkasten und holte die Tageszeitung heraus. Auf der Titelseite war ein Foto vom leeren Banktresor zu sehen und als Überschrift stand: Der Safeknacker hat zugeschlagen! "Wow, das ging schnell.", dachte ich mir und ging wieder ins Haus. Fünf Minuten später klingelte mein Handy. Es war Ella die mich an diesem Morgen anrief. "Guten Morgen Ella.", meldete ich mich am Handy. "Hast du die Zeitung gelesen Billy? Ich habe Angst das es wieder passiert!", antwortete sie mir hastig. Ich merkte wie zittrig sie war und sagte zu ihr: "Komm vorbei Ella!" Danach legte ich auf und wartete auf sie. Nach einer halben Stunde klingelte es an meiner Tür und Ella stand davor. Ich ließ sie herein und sie setzte sich sofort auf die Couch. Bei meinem Gang in die Küche war es einfach zu still im Haus obwohl sie da war. Ich holte eine Tasse Tee für Ella, ging wieder zurück ins Wohnzimmer, reichte ihr die Tasse und setzte mich zu ihr auf die Couch. "Ich habe es gelesen Ella. Ich hoffe nur das du in Ordnung bist.", sagte ich besorgt zu ihr. "Mir geht es gut Billy, danke. Ich frage mich nur, wer der Unbekannte ist der den gesamten Tresor leergeräumt hat. Es sind einfach mal so 25 Millionen Euro weg!", antwortete sie mir. Sie reichte mir ihre inzwischen leere Tasse und deckte sich etwas zu. "Ich habe Angst Billy!", sagte sie mir verweint. Ich wusste das der Schock noch sehr tief sitzen musste was letzte Nacht passiert ist. Sie tat mir einfach Leid. Nach zwei Minuten Stille stand ich auf und brachte die Tasse in die Küche. Auf dem Küchentisch lag eine Packung Taschentücher. Ich nahm sie mit ins Wohnzimmer und gab sie Ella um ihre Tränen zu trocknen. "Dann hast du heute frei bekommen oder?", fragte ich sie neugierig. Sie nickte mir zu, stand auf und ging zu mir. Ich wusste sie braucht jetzt seelische Unterstützung und nahm sie in den Arm. "Alles wird gut Ella.", munterte ich sie auf und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
Am späten Abend verzog ich mich in den Keller um mein Krähenoutfit anzuziehen. Ich musste vorsichtig sein da Ella bei mir schlief und sie sollte ja nichts mitbekommen was ich nachts treibe. Also schlich ich mich leise aus dem Haus zu meinem nächsten Raubzug. Das Ziel war ein Drogenbaron der in Paris sein Unwesen trieb. Sein Name war Frederic Dubois und sehr bekannt was diese Geschäfte anging. Ich wusste es wird schwer dort einzubrechen und den Tresor zu räumen, aber ich wollte ihm unbedingt eine auswischen. Also setzte ich den Plan in die Tat um und raubte ihn aus.
Am nächsten Morgen stand ich in der Küche und trank meinen Kaffee mit Milch und ohne Zucker. Ich stellte meine Tasse auf dem Küchentisch ab und wollte gerade die Tageszeitung holen als Ella in der Tür stand. Sie reichte mir die Zeitung und machte sich eine Tasse Kaffee. Auf der Titelseite stand: Dubois ausgeraubt! Unbekannter schlägt wieder zu! "Das gefällt mir!", dachte ich mir und grinste zufrieden. Ella bemerkte meine Reaktion und sah mich fragend an. "Billy? Hast du was damit zu tun?", fragte sie mich. "Warum denkst ausgerechnet du das ich was damit zu tun habe?", fragte ich Ella arrogant. Sie sah mich verdutzt an und sagte darauf nichts mehr. Ich nahm einen Schluck Kaffee, legte die Zeitung auf die Seite und ging in mein neu eingerichtetes Schlafzimmer um mich für die Arbeit umzuziehen. Als ich fertig war, ging ich wieder hinunter und verabschiedete mich von Ella. "Bin um 14 Uhr wieder da.", sagte ich eilig zu ihr und fuhr zur Arbeit.
Um 14 Uhr kam ich wieder nach Hause. Ich schloss die Tür auf und stellte meinen Rucksack auf der Kommode im Flur ab. "Bin wieder da Ella!", rief ich durch das Haus. Ich bemerkte einen leckeren Duft aus der Küche kommend. Ella hatte Essen gekocht. Voller Freude ging ich in die Küche und fand einen fertig gedeckten Tisch vor. Als Vorspeise gab es französische Zwiebelsuppe, als Hauptgericht Rumpsteak französische Art und als Dessert Mousse au chocolat. Ein Traum sage ich euch! Ella kann fabelhaft kochen und hat es von ihrer Oma noch gelernt. Das ist noch alte französische Küche! Nach dem leckeren Essen ging ich ins Schlafzimmer und zog mich um. Anschließend ging ich ins Wohnzimmer um mich beim Fernsehen zu entspannen. Wegen dem Bankraub hatte ich kein schlechtes Gewissen. Das Geld habe ich und nicht irgendwelche Verbrecher die es wieder reinvestieren in ihre eigenen Geschäfte. Was ich mit dem ganzen Geld vorhabe? Ganz einfach! Das Geld vom Bankraub wird Maria wieder bekommen, bei Dubois sieht es ganz anders aus. Dieses Geld wird als anonyme Spende der Stadt Paris zugute kommen. So wie die anderen noch geplanten Raubzüge. Ich behalte davon keinen einzigen Cent. Ich will nur dabei meinen Spaß und zugleich was Gutes tun für meine Heimatstadt. Und mein nächstes Ziel war schon fest geplant: Robert Pichon, ein Immobilienhai in Paris.
Am Abend stand ich vor seinem Immobilienbüro. Ich wartete bis er sein Büro verließ um somit an den Wandtresor zu gelangen. Wann er sein Büro verlassen wird habe ich mir genauestens notiert und ausgekundschaftet. Doch irgendwie war es seltsam das er immer noch im Büro saß und arbeitete. Zumindest brannte noch in seinem Büro das Licht. Und meine Zeit ist auch begrenzt. Also versuchte ich mir einen Blick ins Innere zu erhaschen um festzustellen warum er so lange im Büro blieb. Ich stellte mich im Schutze der Dunkelheit auf eine Kiste und schaute durchs Fenster. "Das nennt er also Ehe führen. Widerlich dieser Typ!", dachte ich mir und ging von der Kiste. Ich überlegte mir wie ich ihn und seine Sekretärin aus dem Büro bekam ohne Aufsehen zu erregen. Vor seiner Haustür stand sein geliebtes und teures Auto. Vielleicht könnte der Alarm dafür sorgen das beide das Büro verlassen. Dann könnte ich mich still und leise ins Büro schleichen und den Wandtresor ausräumen. Ich sah mich in der Umgebung um und fand nichts um den Autoalarm auszulösen. Schließlich stupste ich das Auto einfach an und siehe da, der Alarm ertönte. Wie erhofft kamen beide tatsächlich aus dem Büro gestürmt um nachzusehen. Meine Gelegenheit schnell den Wandtresor zu leeren!
Ich stieg über das offene Fenster ein, drehte am Safe Rädchen des Wandtresors mit der Kombination und leerte den kompletten Tresor aus. Danach verschwand ich still und heimlich in der Dunkelheit.
Zurück im Keller zog ich mich schnell um, hakte das Ziel an meiner Planungstafel ab und ging anschließend ins Bett.Ella hatte am Morgen Kaffee gekocht und weckte mich sanft aus dem Schlaf. Verschlafen saß ich in der Küche und trank einen Schluck Kaffee. Ella holte in der Zwischenzeit die Tageszeitung und übergab sie mir zum Lesen. Auf der Titelseite stand: Pichon ruiniert, Polizei ratlos! Mein verschlafener Blick wurde zu einem frechen Grinsen. "Die Polizei wird nie eine Spur finden. Keine Fingerabdrücke, keine anderweitigen Spuren!", dachte ich und las neugierig weiter. Ella sah mich wieder an, riss mir die Zeitung aus der Hand und fragte mich, was mit mir los sei. Ich gab ihr zu verstehen dass gar nichts war und ich es lustig finde, das einer sich die großen Fische vorknöpfte und versucht die zu ruinieren. Verdient hatten die es allemal!
"Stell dir mal vor Billy, jemand macht das mit dir und du bist ruiniert. Wie würdest du dich fühlen?", fragte sie mich wütend. "Ich wäre nicht so dumm und beschaffe mir das Geld aus illegalen Mitteln! Es ist bekannt das diese Herrschaften unter Beobachtung der Polizei schon lange stehen. Ist doch klar das die Presse davon Wind bekommt und es veröffentlicht!", gab ich ihr arrogant und schadenfreudig als Antwort. Sie warf die Zeitung weg und ging still ins Wohnzimmer. Ich hingegen ging wieder ins Schlafzimmer um mich für meine anstehende Schicht in der Bankfiliale fertig zu machen. "Bin um 15 Uhr wieder daheim!", rief ich ihr zu und verschwand.
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Der Schatten der Krähen
FanfictionMein Leben als Kind war wunderschön.... bis das Schicksal zuschlug. Mein Vater sagte mir immer:"Der Weg ist das Ziel!" - aber stimmt das wirklich? Mitwirkende: DreamHorror97, LordGarmadon97 Coverdesign by: DreamHorror97