Übernachtungsparty

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Ben und Lucas holten wie abgesprochen die Feldbetten und Ella holte wie geplant die Schlafsäcke. Sie brachten alles in einen großen Saal der neben meinem Aufenthaltsraum war und die anderen folgten ihnen in den Saal um zu helfen. Buddy blieb noch bei mir und tupfte mir wieder etwas Blut vom Mund wo die Wunden wieder anfingen zu bluten. Nach einer Zeit kamen Lucas und Ella zu uns zurück und schoben mein Bett genauso in den Saal damit ich bei allen sein konnte und nicht alleine schlafen musste. "Oh man. Das Bett ist ja schwerer als ich dachte.", meinte Ella erschöpft und atmete heftig als sie sich an mein Bett anlehnte. "Ach, ich fand es nicht so schwer.", gab Lucas lächelnd von sich. "Du hast es ja auch leichter als ich Lucas. Du bist groß und stark und ich bin dagegen klein und zerbrechlich.", fügte sie hinzu und fand es gar nicht komisch. "Leute! Bitte nicht streiten. Billy zuliebe.", meinte Buddy zu ihnen der auch den Saal wenig später betrat. "Du hast Recht. Hasilein braucht Ruhe um wieder gesund zu werden.", gab Ella verständnisvoll von sich und gab mir einen Kuss auf meine Stirn. Anschließend baute sie mit den anderen ein kleines Buffet auf mit vielen Snacks und Getränken. Zusammen ließen sie es sich gut gehen und kümmerten sich auch etwas um mich um mich nicht auszuschließen. Doch Julian hatte wieder andere Pläne.

Es war Nacht und alle schliefen friedlich auf den Feldbetten. Alle? Nein! Ich hingegen lag noch immer wach in meinem Bett und starrte auf die Decke. Der Mond schien sanft durch die Fenster in den großen Saal hinein und ich konnte eine dunkle Gestalt wahrnehmen. Sie huschte aus dem Saal hinaus und kam nach einer Weile wieder zurück. Ich glaubte einfach nicht daran das derjenige nur kurz auf der Toilette war und warf mein Kissen auf Buddy der neben mir lag. Er wachte auf und schaute sofort nach mir. "Was ist los Bruderherz?", flüsterte er fragend und legte mein Kissen wieder unter meinen Kopf. Ich zeigte auf das Feldbett wo die Gestalt sich wieder hinlegte und ich es beobachten konnte. "Ach Billy. Versuch doch einfach zu schlafen Bruderherz.", meinte er leise zu mir und rieb sich seine Augen. Aber mittlerweile konnte er nicht mehr schlafen wegen mir und holte eine Taschenlampe. Er schaltete das Licht an und schaute zu mir. Vor Schreck ließ er plötzlich die Taschenlampe fallen und schrie kurz auf. "Buddy? Was ist denn los?", fragte plötzlich Lucas leise und kam zu ihm. "Ich muss Billys Mund säubern. Er fängt wieder an zu bluten bevor er wieder alles voll macht und verbluten könnte.", gab Buddy eilig als Antwort und verschwand sofort aus dem Saal. Verwundert sah Lucas ihm nach und hob die Taschenlampe auf. Auch er sah mich mit dem Licht der Taschenlampe an und erschrak selbst etwas. Buddy kam wieder zurück und säuberte meinen Mund mit einem nassen Stofftuch. Lucas hingegen hielt besorgt meine Hand fest und leuchtete Buddy mit der Taschenlampe sodass er alles wegwischen konnte. "Ok, bin fertig. Aber Billy wollte was von mir. Ich weiß nur nicht was.", flüsterte Buddy Lucas zu der mich daraufhin anschaute. Wieder lag ich nur still und ruhig auf dem Bett und machte keine einzige Bewegung. "Ich weiß was er will. Warte hier auf mich. Ich schaue es mir mal an.", meinte plötzlich Lucas zu Buddy und ging mit der Taschenlampe in der Hand auf eines der Feldbetten zu was ich nur Buddy gezeigt hatte. Langsam trat Lucas näher an das Feldbett heran und leuchtete darauf. Die Person dort schlief oder wie ich es vermutet hatte nur so tat als hätte er oder sie geschlafen. "Steh auf! Ich will deinen Schlafplatz durchsuchen!", gab Lucas ernst von sich und die Gestalt stand ohne ein Wort zu sagen auf wie Lucas es verlangte. Er durchsuchte den kompletten Schlafsack und hatte plötzlich eine Tablettendose in der Hand. "Netter Versuch! Aber das nehme ich jetzt an mich!", meinte er nur und kam wieder zurück zu Buddy und mir. "Und?", fragte ihn Buddy neugierig und leise. "Sieh mal! Kannst du was damit anfangen?", fragte er Buddy um Rat und gab ihm die Tablettendose. "Ach du Mist!", gab er nur von sich und fasste sich an den Kopf. "Was?!", fragte Lucas neugierig und klang gleichzeitig etwas besorgt. "Hätte Billy etwas von den alten Tabletten hier bekommen wäre er daran gestorben!", gab Buddy besorgt als Antwort. Mir stockte dafür der Atem als ich das hörte und hatte meinen Kopf etwas nach rechts gedreht. "Ok! Versuchen wir Billy im Auge zu behalten. Ich habe ein dummes Gefühl das es nicht nur bei dem Versuch hier bleibt.", meinte Lucas zu Buddy der sich daraufhin wieder hinlegte und von Lucas die Taschenlampe bekam. Lucas verließ kurz den Saal und schien etwas geholt zu haben denn als er wieder den Saal betrat ging er schnurstracks zu seinem Feldbett zurück und legte sich hin. Es wurde wieder still im Saal und ich konnte die anderen atmen hören. Und tatsächlich stand wenig später wieder die selbe Gestalt vom Feldbett auf, hatte plötzlich ein Glas in der Hand und kam auf mich zu. Als die dunkle Gestalt bei mir stand flößte sie mir den Inhalt des Glases in den Mund was ich schlucken musste um nicht daran zu ersticken. "Schön Schlucken! Damit wirst du dich befreien!", flüsterte mir nur die Gestalt zu und drückte mir sofort das Glas in meine rechte Hand. Aber ich wollte unbedingt wissen wer es war und schaltete mit einem Augenzwinkern meine Nachtsicht an. Und tatsächlich konnte ich Julian damit erkennen wie er mich angrinste und nur darauf wartete das ich darauf reagiere. Aber ich spürte bis jetzt keine Veränderung an mir und Bescheid geben konnte ich nicht da er ja noch da stand und mich daran hindern könnte. Irgendwann ließ er von mir ab und legte sich wieder hin. "Na endlich! Jetzt aber schnell Billy bevor es zu spät ist!", dachte ich mir und zog mir instinktiv meinen linken Handschuh aus indem ich meine Hand mehrmals über die Decke strich. Anschließend packte ich den Handschuh und warf ihn einfach auf Buddy der daraufhin aufschreckte. Er kam sofort zu mir und schaltete wieder das Licht der Taschenlampe an. "Was ist los Bruder?", fragte er mich wieder leise und zog mir mit einer Hand den Handschuh wieder an. Ich hob leicht meine rechte Hand nach oben und hielt immer noch das Glas fest. Sofort riss mir Buddy das Glas aus der Hand und roch daran. "Sag mir das du das nicht getrunken hast!", wollte er von mir wissen worauf ich leicht nickte. Panisch fing er an hin und her zu laufen und alarmierte somit Lucas der dadurch wach wurde. "Hey, was ist los?", fragte er besorgt und kam sofort zu Buddy. "Er hat das Zeug doch getrunken! Wenn ich nicht herausfinde was das Gegenmittel ist wird er an diesem Scheiß sterben!", schrie ihn Buddy besorgt und panisch an wodurch er die anderen aufweckte. "Wie lange haben wir?", fragte Lucas besorgt. "Nicht lange! Ich will meinen Bruder nicht verlieren nur weil so ein dämlicher Vollidiot ihn nicht mag und meint der Beste zu sein!", antwortete Buddy ihm und eilte aus dem Saal hinaus. Lucas hatte in diesem Moment einfach genug von der Dunkelheit und schaltete einfach das Licht ein. Ich machte mit einem Augenzwinkern die Nachtsicht wieder aus um die anderen sehen zu können und nicht selbst geblendet zu werden. "Was ist denn los?", fragte Martha nach und konnte die Aufregung nicht verstehen. "Billy wird sterben wenn wir kein Gegenmittel finden. Buddy sucht schnell nach einem möglichen Mittel gegen diese alten Nerventabletten.", klärte Lucas die Situation auf und zeigte allen die Dose. "Um Himmels Willen!", gab Ella von sich und rannte sofort zu Buddy der schon mehrere Minuten weg war. Und da merkte ich plötzlich was diese Tabletten mit mir anstellten. Ich fing an leicht zu krampfen und musste nach kurze Zeit heftig husten sodass auch Blut dabei war. Lucas kam sofort zu mir und kümmerte sich rührend um mich während ein paar Andere sofort Buddy zur Unterstützung eilten um nach dem Gegenmittel zu suchen. Meine Zeit wurde immer knapper und die Anfälle immer heftiger.
Und dann kam endlich Buddy erfreut zurück und hatte etwas dabei was mir helfen sollte. Schnell dosierte er das Gegenmittel auf einem Esslöffel und schob ihn mir direkt in den Mund damit ich es schluckte. Hoffnungsvoll sahen mich alle an die mit ansehen mussten wie es noch ein wenig weiter ging und ich noch nicht aufhörte diese Anfälle zu haben. "Komm schon! Es muss funktionieren! Ich will meinen Bruder behalten!", gab Buddy hoffnungsvoll von sich und hatte Angst das es doch nicht klappen würde. Ella stand neben ihm und legte ihren Arm um seine Schultern um ihn zu sagen das sie für ihn da sein wird. Und endlich fing das Gegenmittel an zu wirken und ließ mich nicht mehr krampfen und Blut husten. Die Anfälle vergingen und ich lag wieder ruhig und still im Bett als wäre nichts gewesen. "Billy?", fragte mich Buddy traurig und glaubte das ich nicht mehr leben würde. Aber diese Angst verflog sehr schnell als ich meinen Kopf zu ihn drehte und meine Hand nach ihm ausstreckte. "Oh Billy! Ich habe dich zum Glück nicht verloren! Du bist doch der Einzige aus unserer Familie den ich noch habe!", freute sich Buddy sehr und umarmte mich sofort. Auch die anderen freuten sich sehr und waren erleichtert mich mit meinem Bruder zusammen zu sehen. "Uff das war knapp. JULIAN! Komm sofort her du alter Penner!!", schrie plötzlich Lucas und wollte zu ihm aber ich hielt ihn zurück. "Morgen Lucas.", gab ich leise von mir und meine Hand wanderte langsam vom Bett zu seiner Hand die ich daraufhin festhielt. "Ach Billy! Warum lässt du mich nicht einfach mal das machen was jemand verdient?!", fragte mich Lucas enttäuscht. "Weil du nicht so werden sollst wie er es ist. Sei lieber für mich da und vergeude nicht die wertvolle Zeit an ihm. Er ist es doch nicht wert die Nerven kaputt zu machen.", meinte ich zu ihm und hoffte auf sein Verständnis. "Seht ihr? Das meine ich. Woher nimmst du immer die Energie um stark zu sein? Ich kann das überhaupt nicht.", gab Buddy von sich und fing an mich plötzlich verwundert anzusehen. "Was?", fragte ich leise meinen Bruder der auf meinem Bett bei mir saß. "Warte......du sprichst wieder von alleine! Awwww...du bist wieder der alte Billy den ich kenne.", freute er sich noch mehr und wollte daraufhin gar nicht mehr von mir weg. Wir quatschen noch ein wenig bis wir alle müde wurden und schlafen gingen. Auch ich wurde allmählich müde und drehte mich auf eine bequeme Pose im Bett. Nur Buddy schlief nicht in seinem Bettchen sondern lag neben mir und schlief bei mir friedlich. Ich legte meinen Arm schützend um ihn wie ich es früher als Kind immer bei ihm tat und schlief an seiner Seite friedlich ein.
Am nächsten Morgen wachte ich gut erholt auf und streckte mich ein wenig.  Ich setzte mich langsam auf und wollte Buddy wecken.....aber er lag nicht mehr neben mir. "Buddy?", fragte ich durch den Saal und stand schnell auf. Auch wenn mir durch das schnelle Aufstehen etwas schwindelig war sah ich mich dennoch um. Keine Antwort. Wieder rief ich seinen Namen und weckte somit die gesamte Gruppe auf. Keine Antwort. Ich ließ meinen Blick durch den Saal schweifen und musste feststellen das nicht nur Buddy gefehlt hat.


Der Schatten der KrähenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt